Angst im Paradies
Ehe. Ich hatte zu wenig Zeit mit ihm verbracht. Da ich so viel gearbeitet hatte, sahen wir uns selten und in meiner freien Zeit hatte ich dann auch noch Freunde eingeladen. Ich hätte mich lieber darauf konzentrieren sollen, Zeit mit meinem Mann zu verbringen. Aber ich wollte auch Piri nicht missen. Piri und Isa hatten mich gerettet und mir so geholfen, dafür fühlte ich mich irgendwie verpflichtet. Vielleicht sollte ich Omar mehr Verantwortung übertragen und mehr Zeit zu Hause verbringen. So konnte ich auch etwas Zeit für meine Freunde finden, ohne dass sich Modou vernachlässigt vorkommen musste. Ja, so würde ich es machen! Zufrieden mit meiner Entscheidung schlief ich endlich ein.
*
Eine Weile schien meine neue Zeiteinteilung gut zu funktionieren und Modou behandelte mich wieder so liebevoll ^m" r&ign, wie am Anfang unserer Beziehung. Es war Anfang Juni, die Regenzeit stand bevor und überall wurden Mangos im Überfluss verkauft. Fast jeder Compound hatte mindestens einen großen Mangobaum und alle hingen voll mit Mangos unterschiedlicher Größe, Form und Farbe. Ich kannte bisher nur die Mangos, die man in Europa zu kaufen bekam, und war überrascht, dass es so viele unterschiedliche Sorten gab und dass sie so ganz anders schmeckten. Ich konnte gar nicht genug bekommen. Jeden Tag kaufte ich Mangos bei einer alten Dame, die einen Stand an der Straßenecke hatte, nur wenige Schritte von unserer Haustür entfernt.
In Gambia stellten sich die Leute einfach mit einem Tisch an die Straße und verkauften die unterschiedlichsten Sachen. Obst, Erdnüsse, Cashewkerne, Gebackenes und Gebratenes. Besonders abends wurde alle paar Meter etwas frittiert oder gebraten, was man dann als Snack für den Weg kaufen konnte. Überall verfolgte einen der appetitliche Duft von gebratenem Fisch, Afrachicken, Meatpies und vielen anderen Köstlichkeiten. Ich war glücklich und mit meinem Leben sehr zufrieden. Doch dann zogen wieder dunkle Wolken über mir auf.
Wir lagen im Bett nebeneinander, nachdem wir uns gerade geliebt hatten. Ich hatte die Augen geschlossen und spürte den Beben nach, die mich gerade erschüttert hatten, als ich mir beobachtet vorkam und meine Augen öffnete. Modou hatte sich auf die Seite gerollt, den Kopf aufgestützt und betrachtete mich nachdenklich.
„Ich frage mich, warum du immer noch nicht schwanger bist“, sagte er schließlich und strich über meinen flachen Bauch.
„Ich kann nicht schwanger werden ...“, begann ich etwas unsicher.
„Du kannst nicht? Was soll das heißen?“, unterbrach Modou mich barsch und setzte sich auf.
„Ich habe die Spirale drin. Mein Exmann wollte das so“, erklärte ich.
„Die Spirale? Was soll das für ein Zauber sein. So was wie Juju? Hä?“
„Nein, es ist kein Zauber. Es ist ein kleines Ding, was verhindert, dass der Samen zu den Eierstöcken gelangen kann.“
Ich fühlte mich unwohl unter Modous finsteren Blicken. Ich wollte ihm schon seit Anfang an davon erzählen, doch irgendwie war nie der rechte Zeitpunkt dafür gekommen.
„Du hättest mir sagen müssen, dass du keine Kinder bekommen kannst. Ich will nämlich welche!“, brauste er auf.
„Aber wir können doch Kinder haben. Ich muss nur zur Klinik und mir die Spirale herausnehmen lassen. Dann kann ich ganz normal schwanger werden.“
Modou schaute ein wenig erleichtert aus, doch er schien mir noch immer zu grollen. Er stand aus dem Bett auf und lief im Zimmer hin und her.
„Trotzdem hättest du caumt>< es mir sagen müssen. Du hast mir etwas Wichtiges verschwiegen und das kommt einer Lüge gleich. Du hättest vielleicht schon längst schwanger sein können.“
„Ja, du hast recht. Ich hätte es dir sagen müssen. Ich wollte es ja, aber immer ist was dazwischen gekommen und dann hab ich gar nicht mehr dran gedacht. Es tut mir wirklich leid. Ich wollte dich doch nicht hintergehen oder so. Bitte verzeih mir!“
Ich sah ihn flehend an. Die letzte Zeit war so schön gewesen und ich ärgerte mich über mich selbst, dass wir nun meinetwegen schon wieder dicke Luft hatten. Ich war aber auch eine blöde Kuh! Nie konnte ich etwas richtig machen. Modou hatte vollkommen recht, wenn er mich schalt.
„Warum tust du mir das an? Warum belügst du mich und lässt mich in der Unwissenheit? Und warum hast du das Ding überhaupt noch drin? Willst du kein Kind von mir? Liebst du mich überhaupt? Wenn du mich lieben würdest, dann hättest du diese Spiirgendwas schon längst rausgenommen!“
Ich fühlte
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