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Angst in deinen Augen

Angst in deinen Augen

Titel: Angst in deinen Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tess Gerritsen
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„Ich bezahle Sie dafür, dass das nicht passiert. Was also wollen Sie dagegen tun? Sie haben doch sicher schon einen Plan, was Sie unternehmen wollen?“
    „Sie haben zu viel in der Hand. Hobart hat sich zum Kronzeugen machen lassen.“
    „Hobart ist ein Schmierlappen. Es dürfte ein Klacks sein, seine Glaubwürdigkeit zu erschüttern. Ich erwarte von Ihnen, dass Sie das erledigen, und zwar schnell.“
    „Sie haben die Frachtunterlagen. Da steht es alles schwarz auf weiß, Billy.“
    „Okay, dann verhandeln Sie eben noch mal mit dem Richter. Was auch immer. Hauptsache, Sie sorgen dafür, dass ich so schnell wie möglich hier rauskomme.“
    „Ich habe Ihnen gesagt, dass Liddell jede Art von Verhandlungen ablehnt.“
    Billy überlegte einen Moment. Dann sagte er sanft: „Dem Mann kann geholfen werden.“
    Darien starrte ihn an. „Was meinen Sie damit? Was wollen Sie damit sagen?“
    „Sie veranlassen den Deal. Ich kümmere mich um Liddell.“
    „Ich will davon nichts wissen.“ Darien lehnte sich zurück, seine Hände zitterten plötzlich. „Ich will davon kein Wort wissen, verstanden?“
    „Das brauchen Sie auch nicht. Alles, was ich von Ihnen will, ist, dass Sie mir diesen Prozess vom Hals halten. Und mich schleunigst hier rausbringen. Alles klar?“
    „Ja. Ja.“ Darien schaute sich nervös nach dem Wärter um, der sich nicht im Geringsten für ihre Unterhaltung interessierte. „Ich werde alles tun, was ich kann.“
    Nina wurde von stampfenden Bässen geweckt. Sie stand auf und zog sich an. Sie ging nach unten und fand Daniella auf dem auf Hochglanz polierten Eichenparkett des Trainingsraums liegend. An diesem Morgen trug sie einen glänzenden pinkfarbenen Gymnastikanzug, und ihre schlanken Beine bewegten sich elegant im Takt der Musik. Nina schaute einen Moment lang zu, fasziniert vom Anblick dieser straffen Muskeln. Daniella arbeitete hart an ihrem Körper. Tatsächlich tat sie kaum etwas anderes. Seit ihrer Heirat mit George Cormier schien ein perfekter Körper ihr einziges Lebensziel zu sein.
    Die Musik war zu Ende. Daniella sprang geschmeidig auf. Als sie sich umdrehte, um nach einem Handtuch zu greifen, sah sie Nina in der Tür stehen. „Oh, guten Morgen.“
    „Morgen“, sagte Nina. „Schätze, ich habe verschlafen. Ist Dad schon im Büro?“
    „Du weißt doch, er liebt es, in aller Herrgottsfrühe aufzustehen.“ Daniella wischte sich mit dem Handtuch den Schweiß von der Stirn. Zwischen den beiden Frauen breitete sich ein peinliches Schweigen aus. Das war immer so.
    Daniella stieg auf ein Trainingsfahrrad und begann zu strampeln. Über das Surren hinweg sagte sie: „George hat irgendein Vorstandsmeeting. Er kommt erst zum Abendessen. Oh, und du hattest heute Morgen zwei Anrufe. Einer war von diesem niedlichen Polizisten.“
    „Detective Navarro?“
    „Ja. Er wollte wissen, ob alles in Ordnung ist.“
    Dann macht er sich also Sorgen um mich, dachte Nina und spürte überrascht, dass sich ihre Laune hob. Er machte sich genug aus ihr, um sich davon zu überzeugen, dass sie wohlauf war. Aber vielleicht wollte er ja auch nur wissen, ob nicht wieder einmal eine Leiche auf ihn wartete.
    Ja, wahrscheinlich war das der Grund seines Anrufs gewesen.
    Plötzlich niedergeschlagen, drehte Nina sich um, um den Raum zu verlassen. „Und der zweite Anruf?“, fragte sie. „Du hast gesagt, es wären zwei gewesen.“
    „Oh ja, richtig.“ Daniella strampelte noch immer. „Der zweite war von Robert.“
    Nina starrte sie sprachlos an. „Robert hat angerufen?“
    „Er hat gefragt, ob ich weiß, wo du bist.“
    „Und wo ist er? “
    „Zu Hause.“
    Nina schüttelte ungläubig den Kopf. „Du hättest es mir sagen sollen, Daniella.“
    „Du hast tief und fest geschlafen. Ich sah keinen Grund, dich deswegen aufzuwecken.“ Daniella legte sich mächtig ins Zeug und strampelte schneller. „Davon abgesehen hat er gesagt, dass er später noch mal anruft.“
    Ich will nicht bis später warten, dachte Nina. Ich will jetzt Antworten. Und ich will, dass er mir dabei ins Gesicht sieht.
    Mit klopfendem Herzen verließ sie das Haus. Sie borgte sich den Mercedes ihres Vaters aus, um zum Ocean View Drive zu fahren. Er würde ihn nicht vermissen, schließlich hatte er auch noch einen Jaguar und einen BMW in der Garage stehen.
    Am Ocean View Drive ging sie die Verandatreppe nach oben und klingelte. Ihre Hausschlüssel hatte Sam Navarro. Aber es war ohnehin nicht mehr ihr Haus. Das war es nie gewesen.
    Die Tür ging

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