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Angst in deinen Augen

Angst in deinen Augen

Titel: Angst in deinen Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tess Gerritsen
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der Frau Ihres Vaters gesprochen, und sie hat es bestätigt. Das ging schon eine ganze Weile so. Die beiden haben sich immer heimlich getroffen, wenn Sie Nachtschicht hatten. Sie wussten es nicht?“
    Nina schluckte. Sie schüttelte schweigend den Kopf.
    „Aber vielleicht haben Sie es ja doch gewusst. Vielleicht haben Sie es irgendwie herausgefunden. Oder er hat es Ihnen erzählt.“
    „Nein. Er hat mir nichts gesagt.“
    „Vielleicht wollten Sie sich an ihm rächen und haben sich jemand gesucht, der es für Sie macht.“
    „Ich wusste nichts davon!“
    „Das fällt schwer zu glauben, Nina. Sie erwarten doch hoffentlich nicht von uns, dass wir Ihnen das abnehmen.“
    „Es ist aber so!“
    „Sie wussten es. Sie haben alles ganz genau …“
    „Das reicht“, fiel ihm Sam scharf ins Wort. „Was, zum Teufel, machen Sie da eigentlich, Yeats?“
    „Meinen Job“, schoss Yeats zurück.
    „Sie setzen sie unter Druck. Verhören sie ohne Anwalt.“
    „Warum sollte sie einen Anwalt brauchen? Sie behauptet, unschuldig zu sein.“
    „Sie ist unschuldig.“
    Yeats warf seinen Kollegen einen triumphierenden Blick zu. „Ich denke, es ist sehr offensichtlich, dass Sie sich aus dieser Ermittlung heraushalten sollten.“
    „Darüber haben Sie nicht zu befinden.“
    „Abe Coopersmith …“
    Yeats wurde von Sams Piepser unterbrochen. Verärgert drückte Sam auf den Ausknopf. „Ich bin noch nicht fertig hier“, knurrte er, dann drehte er sich um und verließ den Raum.
    Yeats richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf Nina. „Nun, Miss Cormier“, sagte er mit dem lauernden Ausdruck eines Pitbulls. „Zurück zu unseren Fragen.“
    Als Sam in Yeats’ Büro zurückkam, war Nina fort. Yeats schäumte vor Wut und berichtete, dass sie einfach irgendwann aufgestanden und gegangen wäre. Sam setzte sich umgehend ins Auto und fuhr zu Ninas Vater, und als er sie dort nicht antraf, versuchte er es bei ihrer Mutter, aber dort war sie auch nicht.
    Als er vor Ninas neuer Wohnung vorfuhr, war er wütend. Auf Lydia, Ninas Mutter, die ihm lange Geschichten über ihre vermeintlich missratene Tochter erzählt hatte, auf George Cormier und seine Parade von Ehefrauen, auf die ganze Familie Cormier, die Ninas Selbstvertrauen offenbar nachhaltig erschüttert hatte. Weil sie nicht so war wie sie.
    Er klopfte lauter an die Wohnungstür, als nötig gewesen wäre.
    Keine Antwort. Hier war sie auch nicht.
    Wo bist du, Nina?
    Bereits im Gehen legte er spontan die Hand auf den Türknopf. Er ließ sich drehen.
    Sam stieß die Tür auf. „Nina?“
    Dann fiel sein Blick auf den Draht. Er war fast unsichtbar, ein dünner Silberdraht, der um den Türrahmen herum zur Decke führte.
    Oh, mein Gott …
    Er prallte zurück und warf sich zur Seite.
    Die Wucht der Explosion riss ein Loch in die Flurwand. Halb taub von dem Krach lag Sam mit dem Gesicht auf dem Boden, während Bauschutt auf ihn herabregnete.

8. KAPITEL
    M ann, oh Mann“, sagte Gillis beeindruckt und sah sich um. „Das Haus hast du fast zum Einsturz gebracht.“
    Sie standen draußen hinter der gelben Polizeiabsperrung und warteten darauf, dass sich der Rest des Bombensuchtrupps sammelte. Sie hatten das restliche Apartmenthaus nach weiteren Bomben abgesucht, und jetzt war Ernie Takeda an der Reihe. Takeda teilte gerade seine Leute ein und reichte jedem eine Tüte für Beweismittel.
    Sam wusste bereits, was sie finden würden. Rückstände von Dynamit. Zwei Zoll breites grünes Isolierband und eine prima Zündschnur. Dieselben drei Bauelemente wie bei der Bombe in der Kirche und im Kaufhaus.
    Und jeder anderen Bombe, die der tote Victor Spectre gebastelt hatte.
    Wer hat dein Erbe angetreten, Spectre?, fragte sich Sam. An wen hast du deine Kenntnisse weitergegeben? Und warum ist Nina Cormier das Ziel?
    Sam hatte eben beschlossen, sich noch einmal bei Ninas Eltern nach deren Verbleib zu erkundigen, als sein Blick auf den Rand der Menschenmenge, die sich vor dem Haus angesammelt hatte, fiel. Dort stand eine zierliche schwarzhaarige Frau. Selbst aus der Ferne konnte Sam die Angst und den Schock in ihrem blassen Gesicht erkennen.
    „Nina“, murmelte er und begann schon, sich durch die Zuschauermenge zu boxen. Jetzt fing sie ebenfalls an, sich ihren Weg zu bahnen. Nachdem sie einander gefunden hatten, fielen sie sich in die Arme. Und in diesem Augenblick gab es für Sam nichts anderes auf der Welt als die Frau, die er hielt. Sie fühlte sich so kostbar und unersetzlich an.
    Plötzlich wurde er

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