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Angst in der 9a

Titel: Angst in der 9a Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Tarzan. »Aber jetzt gib den Schießprügel her. Mann!« Er hatte das Schloss geöffnet. »Die Knarre ist ja nicht mal geladen.«
    »Aber sie war’s!« Lächelnd zog Tarzan zwei dicke Patronen aus der Hosentasche. »Unterwegs habe ich die Flinte entladen. Damit kein Unglück passiert. Ging ganz unbemerkt.«
     
    Kopfschüttelnd meinte der Polizist: »Du bist ja ein Teufelskerl. Machst du so was öfter?«
    Alles kam zu einem gerechten Ende.
    Die Mübo wurde von ihrem Mann geschieden und Marco ihr zugesprochen – der im Übrigen schon eine Stunde nach seiner Entdeckung durch Tarzan von seiner Mutter in die Arme geschlossen wurde.
    Antonio Borrello und Otto Seibold sen. erhielten hohe Gefängnisstrafen.
    Den Rockern Seibold junior, Wagner, Krause, Bettger und Drechsel erging es, wie Kommissar Glockner vorhergesagt hatte. Strafe blieb ihnen nicht erspart, aber sie hatten die Chance, sich zu bewähren.
    Als alles überstanden war, gab die Mübo ein Festessen. Dazu lud sie viele ihrer Kollegen ein und – als Ehrengäste – die TKKG-Freunde.
    Reden wurden gehalten.
    Tarzan war es sehr peinlich, dass so viel Lob auf ihn herabregnete. Am liebsten hätte er sich unter dem Tisch verkrochen. Aber dort saßen Oskar und Bello und teilten sich die Leckerbissen, die ihnen von Gaby heimlich zugesteckt wurden.
    Klößchen fiel das nicht im Traum ein. Er aß alles selbst; und das waren gewaltige Mengen.

Leseprobe aus:
    Stefan Wolf
    Ein Fall für
     
    Band 101
    Hinterhalt
am Schwarzen Fels
     

Geplante Körperverletzung
    Lothar Bachheym, der Fast-Food-König, war neureich – und das schon ziemlich lange. Aber trotz rücksichtsloser Geschäftsgebaren war ihm sein Geld, der unaufhörliche Millionenverdienst, immer noch unheimlich. Er stammte aus kleinsten Verhältnissen, hatte Ellbogen wie Zementklötze und entwickelte – parallel zu seinen Erfolgen – eine panische Angst, den Reichtum wieder einzubüßen. Nicht durch geschäftliche Fehler, sondern durch die kriminellen Machenschaften anderer. Ein Wahn entstand. Der Wahn, er selbst, seine jeweilige Frau – er war inzwischen zum fünften Mal verheiratet – oder sein einziger Sohn, der abgöttisch geliebte Hendrik, könnten entführt werden. Das womögliche Lösegeld schätzte er in diesem Katastrophenfall auf mindestens 100 Millionen. Und es galt – wie auch immer –, diese Situation zu verhindern. Als einzige Lösung fiel ihm ein: Bodyguards.
    Bachheym beschäftigte vier. Zwei für sich, einen für seine jetzige Frau Colette-Marie-Fleur – eine geborene Olga Dringsler, deren Neu-Name viel gekostet hatte – und einen für Hendrik: nämlich den eiskalten Jens Landres. Der sollte dem Göttersöhnchen nicht von der Seite weichen, was freilich im grauen Alltag nicht immer machbar war. Die Leitung der Internatsschule hatte sich strikt geweigert, Landres Logis zu geben. Unmöglich! Da hätte ja jeder vermögende Schüler seine Entourage ( Gefolge ) einmieten können. Also wohnte Landres in der Stadt. Und tanzte an auf Pfiff – auf Handy-Signal –, sobald Hendrik die schützenden Mauern des Internatsgeländes verließ.
    Eine 90 %-Lösung, die aber bis jetzt funktioniert hatte. Sie bestand seit mehr als einem Jahr, und in dieser Zeit hatte sich zwangsläufig eine Vertrautheit zwischenden beiden entwickelt – eine Vertrautheit, die mehr das Wort Komplizenschaft verdient.
    Landres wurde zwar vom alten Bachheym gut bezahlt, aber Hendrik verfügte über viel mehr als diese Entlohnung, hatte ein eigenes Konto, eine unversiegbare Geldquelle.
    Und die benutzte er auch, um »den Jens« – natürlich duzten sie sich – zu schmieren. Für Geld tat der Bodyguard alles: besorgte Haschisch zum Rauchen, Zigaretten und Alkohol sowieso. Außerdem nahm er, Landres, den 15-Jährigen mit in Filmvorführungen und Etablissements ( Nachtlokale ) zu denen unter 18 kein Zutritt ist.
    An diesem Sonntagabend, genau um 20:30 Uhr, traf Landres am Eingang zum Wiechern-Park – also im Süden der Stadt – zwei Typen. Der eine hieß Leo Kunze, war 30, arbeitslos und gebaut wie ein Geldschrank. Arthur Livinski war mehr die Bauart Stahlfeder, also knochig, außerdem ständig in Bewegung und hakennasig.
    Landres rauchte – fünf pro Tag bewilligte er sich – und hatte den Kragen seiner Lederjacke hochgeklappt. Kunze und Livinski mampften. Am Kiosk auf der anderen Straßenseite hatte sich jeder eine halbe Pizza gekauft.
    »Schmeckt fast so gut wie der Bachheym-Fraß.« Kunze leckte sich die Finger

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