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Angst in der 9a

Titel: Angst in der 9a Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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aus«, sagte Gaby. »Hast du was erfahren?«
    »Natürlich kann ich mich irren. Aber wenn ich Borrello wäre, würde ich mich bei Salvatore Castellani verstecken. Dass die beiden Komplizen sind, darauf wette ich. Und Castellanis Haus ist das ideale Versteck. Vor allem, wenn man einen kleinen Jungen bei sich hat, den niemand sehen soll.«
    Er erzählte.
    »Um Gottes willen!«, murmelte Klößchen, als Tarzan fertig war. »Der Perlhamer See liegt mindestens 20 Kilometer vor der Stadt. Wie ich dich kenne, willst du sofort und trotz Hitze hinfahren und Castellanis Kastell beäugen. Doch bevor wir dort sind, hat uns alle der Hitzschlag getroffen.«
    Gaby sah Tarzan von der Seite an. »Was hältst du davon, wenn wir die Polizei – meinen Papi zum Beispiel – mit deiner Neuigkeit überraschen? Nichts. Dachte ich’s mir doch.«
    »Ich habe es rausgefunden«, erwiderte Tarzan eigensinnig. »Und ich werde überprüfen, ob an der Sache was dran ist. Niemand muss mit. Für Oskar ist die Strecke ohnehin zu weit. Ein Jammer, dass er nicht Rad fahren kann.«
    »Ich werde es ihm beibringen«, meinte Gaby. »Also gut! Dass wir bei mir vorbeifahren, ist kein Umweg. Wir müssen ohnehin in die Richtung.«
    Diesmal war Oskar ganz froh, dass er in sein angenehm kühles Zuhause durfte.
    Der lange Weg zum Perlhamer See führte die TKKG-Freunde an wogenden Feldern vorbei, durch Wald und über einen beachtlichen Hügel, der sich wie ein Zuckerhut aus der Ebene hob.
     
    Es war strapaziös. Sie fuhren im Bummeltempo undbrauchten anderthalb Stunden bis Perlham, einem kleinen Dorf am Südufer des gleichnamigen Sees.
    Von hier konnten sie den See überblicken. Er lag in einer Mulde. Die nördliche Hälfte war von Wald umgeben. Ein Sandweg, breit genug auch für Autos, führte am Ufer entlang zu dem einzigen Haus, das am Nordende stand. Offenbar hatte jemand eine ehemalige Fischerhütte zum Landhaus ausgebaut. Daneben standen ein Schuppen und eine Wellblechgarage.Einzelheiten konnte man mit bloßem Auge nicht erkennen.
    Aber Tarzan sah, dass zwei Männer auf dem Bootssteg vorm Haus saßen und die Füße ins Wasser hielten.
    »Das könnten sie sein«, meinte Gaby. »Wir brauchten ein Fernglas.«
    »Ich werde mir alles aus der Nähe ansehen«, sagte Tarzan.
    »Geht nicht!«, meinte Karl. »Die bemerken dich sofort, wenn du den Weg entlangfährst und...«
    »So dumm müsste ich sein! Ich umrunde den See auf deranderen Seite. Dort gibt es zwar weder Straße noch Weg, aber durch das Schilf komme ich durch und durch den Wald erst recht. Von der Rückseite kann ich mich bis an das Haus heranpirschen. Und feststellen, ob auch Marco dort ist. Mein Rad lasse ich hier. Ihr habt den Polizeiposten gesehen, an dem wir eben vorbeigekommen sind. Dort wird zwar nur ein im Dienst ergrauter Dorfpolizist sitzen. Aber das ist besser als gar keine Hilfe. Wenn ich in einer Stunde nicht zurück bin, sagt ihm bitte Bescheid. Dann haben mich nämlich die Mafiosi beim Wickel.«
    Gaby bot ihre ganze Überredungskunst auf, um ihn von diesem gefährlichen Vorhaben abzubringen.
    Aber Tarzan ließ sich nicht beirren. Lächelnd klopfte er ihr auf die zarte Schulter.
    »Keine Sorge, Pfote! Es wird schon schief gehen.«
    Er übergab Klößchen das Rad. Dann trabte er los.
    Zuerst ging’s über Wiesen, dann musste er sich durch dichte Büsche zwängen. Weiden säumten das Ufer. Wer sich hier bewegte, blieb unbemerkt von der anderen Seite des Sees.
    Beschwerlich wurde es, als Tarzan durch brusthohes Schilf waten musste. Bis zu den Waden sank er in sumpfigen Boden ein. Einmal verlor er den linken Turnschuh, fand ihn aber wieder im tiefen Schlamm. Die Jeans hatte er sich bis zu den Knien hochgestreift. Trotzdem sahen sie schlimm aus.
    Das Schilf endete unmittelbar am Wald.
    Jetzt war das Vorwärtskommen ein Vergnügen, obwohl es weder Weg noch Steg gab und umgestürzte Bäume immer wieder Hindernisse bildeten.
    Nach einer halben Stunde hatte Tarzan sein Ziel erreicht. Hinter den dicken Stamm einer Buche gekauert, peilte er die Lage.
    Das Haus war schmucklos, aber geräumig. Der Eingang lag an der Schmalseite. Dort endete der Sandweg. ZwischenHaus und Waldrand befand sich ein etwa zehn Meter breiter Hof mit sandigem Boden. An der Rückfront stand ein dunkelblauer Ford. Der Schuppen auf der anderen Seite des Hauses besaß keine Tür. Tarzan konnte hineinsehen. Außer Gerümpel war nichts drin.
    Mehr interessierte ihn die Wellblechgarage. Hatte man dort den Ferrari versteckt?
    Die

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