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Angst - Kilborn, J: Angst - Afraid

Titel: Angst - Kilborn, J: Angst - Afraid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Kilborn
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Geräusch. Zu seiner Rechten. Streng blinzelte.
    Ajax.
    Aus. Vorbei. Den Gürtel vom Stumpf schnallen und endlich zu Tode bluten, das war Strengs letzte Möglichkeit.
    Er fuhr mit der Hand nach unten zur Schnalle.
    »Ein ziemlich großes Kerlchen!«
    Die Stimme kam von links. Streng starrte auf Wiley im Ghillie-Anzug. Er hatte ein Gewehr auf Ajax gerichtet.
    »Körperpanzerung«, brachte Streng hervor.
    Wiley zielt auf Ajax und drückte ab.
    Streng war überzeugt, zu halluzinieren. Denn es sah aus und klang auch so, als ob Wiley acht Kugeln in nur zwei Sekunden abgeschossen hätte.
    Ajax fiel wie ein demoliertes Gebäude in sich zusammen. Das Blut spritzte so weit, dass es Streng ins Gesicht traf.
    »Körperpanzerung, dass ich nicht lache«, höhnte Wiley. Dann schnappte er sich Streng und zog ihn davon.
    Plötzlich - und unter den Umständen völlig absurd - wurde Streng alles klar. Er hatte Wiley schon immer bewundert, seinen Bruder in den Himmel gehoben. Durch den Nebel von Schmerzen realisierte er, dass er dreißig Jahre damit verschwendet hatte, zu verstehen, warum sein Bruder nicht
seinen eigenen hohen Anforderungen genügt hatte. Streng musste ihn so akzeptieren, wie er war. Ganz einfach. In einer Familie sollten keine Urteile über die anderen Familienmitglieder gefällt werden. Eine Familie war da, um zu vergeben.
    »Es tut mir leid«, murmelte Streng und hoffte, sein Bruder hatte ihn gehört.
    Er glaubte, Wiley »Es tut mir auch leid, Ace« sagen zu hören, ehe der Schmerz ein Crescendo erreichte und Streng das Bewusstsein verlor.
     
     
     
    Fran schmiegte sich eng an Duncan und wartete in dem seltsamen purpurnen Zimmer auf die Rückkehr ihres Vaters.
    Mein Vater.
    Fran konnte es immer noch nicht fassen.
    Noch vor zwei Minuten waren sie und Duncan durch den Wald gerannt, bis sie plötzlich auf ein Sumpfmonster trafen, aus dem Laub und Luftwurzeln wuchsen.
    »Ich bin Warren«, sagte es. »Folgt mir.«
    Fran tat es. Sie hatte gesehen, wie der Sheriff erschossen wurde, und so sehr sie dem Mann vor ihr auch misstraute, musste sie doch an Duncan denken. Warren Streng führte sie zu einem toten Hirschen, drückte auf irgendwas, und der Boden tat sich vor ihnen auf.
    »Rutscht runter. Ich bin gleich wieder da.«
    Fran schnappte sich ihren Sohn, und sie rutschten die Rampe auf ihren Hosenböden hinunter. Fran benutzte ihre Gummisohlen, um abzubremsen. Als sie unten ankamen, befanden sie sich in einem mit Schwarzlicht beleuchteten Raum. Die Aufnäher ihres T-Shirts und Duncans Schnürsenkel leuchteten hell.

    Über ihnen schloss sich die Luke. Das Geräusch erschreckte Fran. Sie waren zwar vor den Red-Ops geflüchtet, aber irgendwie fühlte sie sich hier nicht viel sicherer.
    »Ich hoffe, Sheriff Streng geht es gut«, sagte Duncan.
    »Ich auch, Baby.«
    »Ist der Mann wirklich dein Vater?«
    »Ich glaube schon.«
    »Dann ist er also mein Opa?«
    »Leider.«
    Duncan befreite sich von seiner Mutter und versuchte aufzustehen.
    »Komm wieder her zu mir, Baby.«
    »Ich bin kein Baby mehr, Mom.«
    Fran rieb ihm den Rücken, genauso, wie sie es damals getan hatte, als er noch ein Kleinkind war und nicht einschlafen konnte. »Du wirst immer mein Baby sein, Duncan.«
    »Kann ich auch solche Lichter haben? Die sind cool.«
    »Vielleicht.«
    Die Zeit verstrich, und Fran überlegte, was sie wohl tun konnten, wenn Warren nicht zurückkam. Es gab wahrscheinlich mehr Zimmer als nur dieses eine hier. Und Essen und Trinken und Waffen würden sie auch finden. Außerdem hatten die Red-Ops sie noch nicht ausfindig gemacht. Vielleicht konnten sie sich ja hier für eine Weile verstecken und warten, bis sie wieder verschwanden. Vielleicht …
    Ein Geräusch. Aus einer Ecke des Raums. Fran sah, wie die Werkzeuge an der Wand zu vibrieren begannen, und ein Schraubenschlüssel fiel zu Boden.
    Sie stand auf und zog Duncan hinter ihren Rücken.
    »Was ist das, Mom?«, flüsterte ihr Sohn.
    »Ich weiß nicht, Duncan. Hier ist noch jemand anderer.«
    Eine Bewegung, zu ihrer Rechten. Dann ein schrilles Krächzen.
Fran zuckte zusammen und riss sich die Hände vors Gesicht, als etwas auf sie zuflog. Es landete auf ihrer Brust und umarmte sie.
    Der Affe.
    »Mathison!« Mathison hüpfte von ihr zu ihrem Sohn und umarmte auch ihn. »Er muss hereingeschlüpft sein, als Grandpa die Geheimtür aufgemacht hat!«
    Sie mochte es nicht, dass Duncan Warren bereits Grandpa nannte, hielt sich aber zurück.
    Stattdessen ließ sie Duncan und den Affen einen

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