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Angst - Kilborn, J: Angst - Afraid

Titel: Angst - Kilborn, J: Angst - Afraid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Kilborn
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Moment allein, ging auf die Werkzeugwand zu und suchte nach möglichen Waffen. Sie griff sich einen Zimmerer-Hammer und eine Ahle.
    Ein Scheppern von oben drang zu ihnen und hallte im Raum wider.
    »Mom?«, flüsterte Duncan. »Da kommt jemand.«
    »Schnell, komm her, Duncan. Beeil dich.«
    Duncan eilte ihr zur Seite. Mathison saß ihm auf der Schulter. Fran hielt die Ahle in der einen Hand, den Tischler-Hammer in der anderen und wartete darauf, dass die Person zu ihnen heruntergerutscht kam.
    Wieder ein Geräusch von oben. Es wurde lauter und kam immer näher.
    »Was, wenn sie es sind?«, flüsterte Duncan.
    Fran hatte jetzt wenigstens Waffen. Sie würde bis zum Letzten kämpfen. Sie würden ihren Sohn nicht kriegen. Sie hielt den Atem an, hob den Hammer und sah, wie zwei Stiefel die Rampe heruntergeschossen kamen.
    Warren.
    Und er hatte Sheriff Streng bei sich.
    »Fran, Duncan! Ich brauche eure Hilfe.«
    Warren drückte auf einen Schalter an der Wand, und die
Luke über ihnen schloss sich, ehe er den Sheriff über den Boden schleifte und dabei eine Blutspur hinterließ. Im Schwarzlicht saß es aus wie Motoröl.
    »Mach die Tür auf«, befahl Warren.
    Duncan öffnete die einzige Tür im Raum, die in einen hellen Gang führte.
    »Erste rechts. Fran, schnapp dir den Erste-Hilfe-Kasten.«
    Fran stieg über Streng hinweg und eilte in das Zimmer. Sie befand sich in einem großen Lagerbereich, in dem ein Regal neben dem anderen stand. Lebensmittel, Papiere, Boxen mit Rädern und an der hinteren Wand Gewehre, so weit das Auge reichte.
    »Zweiter Gang, ein weißer Kasten. Ganz unten.«
    Sie erspähte ihn - eine weiße Kiste mit Griff. Sie war so schwer, dass Fran sie nur mit beiden Händen hochhieven konnte.
    »Duncan«, sagte Warren und hielt Sheriff Strengs blutendes Bein mit beiden Händen fest. »Hol Wasser. Letzte Reihe, zweites Regal. Fran, zieh mir diesen Anzug aus und nimm mir das Gewehr ab.«
    Warren trug ein getarntes Halfter auf dem Rücken, so dass das Gewehr genau gegen sein Rückgrat drückte. Fran nahm ihm sowohl das Halfter als auch das Gewehr ab, fand die Verschlüsse und zog ihrem Vater dann den Tarnanzug aus. Warren blickte sie an, und Fran war überrascht, wie sehr seine Augen denen von Duncan glichen - und ihren eigenen.
    »In der Kiste - gib mir das Skalpell.«
    Fran öffnete die Kiste und klappte sie auf. Mehrere Fächer kamen zum Vorschein. Wie bei einer Werkzeugkiste. Sie nahm das Skalpell und reichte es Warren.
    »Ich habe das Wasser, Grandpa.«
    »Gieß es auf Sheriff Strengs Bein.«

    Warren schnitt die Hose weg. Fran warf einen Blick auf das Bein und sah den blutigen Stumpf, wo einmal sein Schienbein gewesen war. Sie musste sich abwenden.
    »Duncan«, meinte sie. »Geh und verlass das Zimmer.«
    »Zum Teufel damit. Duncan, du bleibst hier«, fuhr Warren sie an.
    »Er ist noch ein Kind.«
    »Er hat zwei Hände, und ich brauche diese Hände. Duncan, du schüttest das Wasser unaufhörlich über Sheriff Strengs Bein, bis ich sage, dass du aufhören sollst.«
    »Das ist okay, Mom. Ich kann helfen.«
    Duncan öffnete die Wasserflasche und bespritzte die Wunde.
    »Mehr, Kleiner. Ich brauche einen Wasserfall.«
    Duncan stülpte die Flasche auf den Kopf, und Fran starrte entsetzt, als das Blut weggewaschen wurde. Was übrig blieb, waren ein Haufen wurmiger Blutgefäße und zwei rosafarbene Knochen.
    »Fran, ich brauche Klemmen.«
    Fran rührte sich nicht vom Fleck. Der Anblick lähmte sie.
    »Klemmen, Frannie! Die sehen aus wie Scheren!«
    Frannie.
    Ihre Mom hatte sie immer Frannie genannt.
    Fran fand eine Klemme und reichte sie Warren.
    »Immer schön Wasser gießen, Duncan. Genau dort, zwischen meine Finger. Das machst du gut.«
    Warren arretierte die Klemme an einem der glitschigen pinken Würmer.
    »Und noch eine, Fran. Und reich mir die große silberne Spritze. Die mit den zwei Schläuchen, die aus der Seite kommen.«
    Fran durchsuchte die Kiste. Warren klemmte eine weitere
Arterie ab. Sie hörte etwas schnattern und sah Mathison auf einem Regal sitzen. Er betrachtete die Vorgänge und hatte eine besorgte Miene aufgesetzt.
    »Ich habe kein Wasser mehr, Grandpa.«
    »Dann hol neues.«
    »Ich hab sie«, meinte Fran, holte eine komisch aussehende Spritze hervor und reichte sie Warren. Der Kolben besaß eine Öse, um den Finger hineinzustecken. An der Seite befand sich ein Ventil, aus dem zwei Plastikschläuche ragten, die beide in einem Katheter endeten. Er nahm die Spritze, rollte sich den Ärmel hoch

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