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Angst vor dem Blutbiss

Angst vor dem Blutbiss

Titel: Angst vor dem Blutbiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auf sie gezielt war, und sie bemerkten die Veränderung so stark, daß sich ihr Atem nicht mehr normal anhörte. Er floß abgehackt und keuchend über die Lippen. Ihre Bewegungen wurden schwerer, und als sie einen hohen Punkt auf dem schmalen Weg erreicht hatten, blieben sie stehen.
    Vor ihnen senkte sich das Gelände.
    Und dort lag auch der Friedhof!
    Wie ein längst vergessener Hort des Schreckens. Ein nicht sehr großes Halbrund, an der Schluchtseite hin abgeschirmt durch eine hüfthohe, schon brüchige Mauer, ansonsten bedeckt und belegt mit den wenigen Gräbern, die sehr dicht zusammenstanden und auch bei diesen schlechten Lichtverhältnissen aussahen, als hätten sie die beste Zeit bereits hinter sich. Das war auch so, denn kaum jemand ging zu diesem einsamen Bergfriedhof hin, um ein Grab zu pflegen.
    Hier lagen die Toten, die längst vergessen worden waren. Ein Friedhof der vergessenen Toten…
    Es standen keine Kreuze mehr auf dem Friedhof. Längst war das Holz verwittert, und auch die Grabsteine erinnerten mehr an Platten, als an kultische Beigaben einer christlichen Mythologie. Man konnte diesen Friedhof als neutral ansehen. Und er lag so, daß er auch tagsüber von Schatten überflutet wurde, die von den Felswänden herab nach unten fielen. Die drei jungen Männer standen über dem Gelände, schauten es sich an und schwiegen.
    Claudio unterbrach das Schweigen. »Wenn ihr wollt, wenn wir wollen, dann können wir wieder zurück.«
    »Du meinst kneifen?« fragte Paul.
    »Ja.«
    »Auf keinen Fall. Was sagst du, Herbert?«
    »Wir gehen.«
    »Das meine ich auch.«
    Der Nudelprinz drehte den Kopf und zeigte sein bestes Lächeln. »Was tun wir? Durchsuchen wir den Totenacker gemeinsam, oder trennen wir uns?«
    »Gibt es denn einen Hinweis, wo sich der Vampir versteckt hat?«
    »Nein.«
    »Der muß irgendwo hausen!« Lagemann blieb am Ball. »Wenn die Sonne scheint, wird er nicht umhergeistern, die würde ihn zu Staub verbrennen, denke ich.«
    »Herbert hat recht«, sagte auch Paul.
    Claudio fragte: »Ihr meint also, daß wir nach einem Versteck suchen sollen?«
    »Ja.«
    »Gut, Herbert – wo?«
    »Gibt es hier nicht eine Höhle in der Nähe?«
    Melli schnippte mit den Fingern. »Stimmt, das Eisloch. So ist die genannt worden, weil sie im Winter hin und wieder einfriert, denn in die Höhle läuft Wasser.«
    »Sie müßte jetzt trocken sein.«
    »Sollen wir gehen?«
    Der deutsche Junge nickte. »Sofort. Oder habt ihr einen anderen Vorschlag?«
    Den hatten weder Paul noch Claudio, und sie überließen dem Deutschen die Führung.
    Herbert Lagemann hatte sich im Laufe der Jahre die Umgebung angesehen. Auf langen, einsamen Spaziergängen hatte er sie erkundet und kannte sich deshalb gut aus. Er war schon zweimal in der Höhle gewesen, aber nie sehr tief drinnen, weil er schon nach wenigen Schritten das Gefühl bekommen hatte, daß in diesem kalten Dunkel etwas unsagbar Böses lauerte. Er hatte darüber nie mit seinen Mitschülern gesprochen, aus Furcht, von ihnen ausgelacht zu werden. In dieser Nacht aber würden sie es versuchen, das mußten sie einfach tun.
    Von Herbert stammte der Vorschlag, und Herbert hatte auch die Führung übernommen. Sie mußten wieder in den Fels hineinklettern, denn die Höhle lag über dem Friedhof. Minuten später hatten die Jungen sie gefunden und blieben vor dem Eingang stehen.
    »Das ist sie also«, murmelte Paul und hakte seine Taschenlampe los, was auch die anderen beiden taten. Noch keiner leuchtete hinein, sie standen da und warteten ab, was ihnen wohl aus dieser Finsternis entgegenströmen könnte. Es war nichts zu hören. Wenn es so etwas wie eine absolute Stille gab, dann war sie um sie herum, aber sie empfanden sie auch als gefährlich, ohne darüber gesprochen zu haben. Es war einfach ihren Gesichtern anzusehen.
    Schließlich bückte sich Claudio, hob mit der linken Hand einen Stein auf und schleuderte ihn in das Dunkel hinein. Sie hörten zu, wie der Stein mehrmals auftickte, ihnen Echos zuschickte und es dann wieder still wurde.
    Keine Reaktion.
    »Wenn er da ist, muß er auch etwas gehört haben«, sagte Claudio mit seiner Flüsterstimme.
    Die anderen gaben ihm durch ihr Nicken recht.
    Herbert übernahm die Führung. »Wir müssen hinein, es nutzt alles nichts. Wir sind nicht gekommen, um vor dem Ziel kehrtzumachen. Zumindest ich nicht. Haltet eure Waffen bereit, um so schnell wie möglich handeln zu können.«
    Das taten sie.
    Obwohl das Kreuz schwer war, hatte es sich der

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