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Angst vor dem Blutbiss

Angst vor dem Blutbiss

Titel: Angst vor dem Blutbiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Fluren wie bleiche Vollmonde über dem Steinboden, wo ihr Licht einen glänzenden, lackartigen Schimmer hinterließ.
    Auf irgendeine Art und Weise hatten wir Glück gehabt, denn das Zerbrechen der Scheibe war nicht aufgefallen. In der Schule herrschte zwar keine unbedingte Ruhe, aber die stillen Phasen überwogen. Hin und wieder hörten wir Stimmen, auch mal Musik, doch durch die Gänge tobten keine Schüler mehr. Sie saßen in den Zimmern, vielleicht waren sie auch draußen auf den Wiesen.
    Jane ging neben mir.
    Sie blickte oft genug zur Decke, sie schaute auch an den Wänden entlang und ließ die Türnischen ebenfalls nicht außer acht. So näherten wir uns allmählich dem Mittelpunkt der Schule, einer recht großen Zentralhalle.
    Sie wirkte auf einen Fremden wie ein Tempel. So empfanden wir ebenfalls, als wir gegen die hohe gewölbte Decke schauten, unter der in verschiedenen Abständen die künstlichen Monde schwebten. Die Stangen sahen dabei aus wie Silberfäden.
    Wir konnten auch einen Blick auf die Treppe werfen, die sich in einem sehr breiten Anstieg in die Höhe schwang. Dort, wo das Licht die Stufen nicht mehr erreichte und sie im Dunkeln blieb, erinnerte sie mich an eine Rennbahn, die in den Himmel führte.
    Nichts.
    Wir blieben stehen.
    Die Eingangstür lag in unserem Blickbereich. Hoch und wuchtig sah sie aus und hätte eher zu einem Dom gepaßt.
    »Verhalten wir uns richtig, John?« Es gelang mir nicht mehr, eine Antwort zu geben, denn die Tür öffnete sich von außen. Jemand drückte sie auf, allerdings nicht so vorsichtig, wie es ein Fremder – unser Vampir – getan hätte. Es sah so aus, als käme jemand, der es gewohnt war, die Schule zu betreten, und wir entspannten uns wieder, als wir eine etwas korpulente Frau in einem Sommerkostüm entdeckten, die so aussah, als wollte sie weg, es sich aber überlegt hatte, weil sie noch etwas vergessen hatte.
    Sie blieb stehen.
    Hinter ihr schwappte die Tür wieder zu. Dann schaute sie uns an. »Wer sind Sie denn?«
    »Besucher.«
    »Ach ja? Eltern…?« Sie kam näher. »Nein, das nicht.«
    »Was wollen Sie hier. Oder haben Sie etwas mit der eingeschlagenen Scheibe zu tun?«
    »Das ist gut möglich«, sagte ich, »denn wir haben…«
    »Pssst, John!«
    Der scharfe Zischlaut und mein von Jane ausgesprochener Name warnten mich.
    Die Detektivin war zwei Schritte zur Seite gegangen. Die Frau und ich schauten zu, wie Jane ihre Pistole zog und sich dabei auf die Treppe zubewegte.
    »Was soll das denn?« Die Person holte tief Luft. »Sind Sie wahnsinnig geworden?«
    Jane ging weiter.
    Von der Treppe kam jemand. Er schritt die Stufen herab. Nicht sehr sicher, das erkannten wir sofort.
    Jane hob die Waffe. »Das ist er, John!«
    In diesem Augenblick stieß sich der Blutsauger ab und sprang auf Jane Collins zu…
    ***
    Die Detektivin hatte geschossen, und sie hätte auch getroffen, wäre das Ziel ein senkrechtes gewesen. So aber war es plötzlich flach geworden, und das geweihte Silber jagte über den Körper hinweg. Wo das Geschoß einschlug, war nicht mehr zu sehen, dafür hechtete der Vampir wie ein langes Geschoß über die Stufen hinweg – und erwischte Jane.
    Zu einem zweiten Schuß war sie nicht gekommen. Sie wurde umgerissen, der Vampir hielt sie auch noch am Boden liegend fest, aber Jane gab nicht auf. Neben mir fing die Frau an zu schreien. Sie hieß Ledonne, wie ich später erfuhr, das war mir im Moment egal, weil ich Jane zu Hilfe eilen mußte.
    Das wußte auch der Blutsauger.
    Er sprang plötzlich in die Höhe. Mit welch einer spielerischen Leichtigkeit er sich bewegen konnte, bewies er in den folgenden Augenblicken, denn er zerrte Jane ebenfalls mit hoch, und bevor ich meine Waffe senken konnte, hatte er sie wie einen Schutzschirm vor seinen Körper gepreßt.
    Ich sah das bleiche Gesicht mit dem verzerrten aufgerissenen Mund und der rechten Halsseite der Detektivin, die Zähne waren bereit zum Biß, aber da spielte Jane nicht mit.
    Wuchtig drehte sie ihren Kopf.
    Er und die Zähne oder das Maul des Vampirs stießen zusammen. Der Blutsauger schaffte es auch nicht mehr, Janes Waffenarm zur Seite zu drücken, er war aus dem Konzept geraten, und die blonde Frau schaffte es, sich mit einer geschmeidigen Bewegung aus dem Griff zu befreien.
    »Laß ihn mir, John!«
    »Okay!«
    Ich hatte Susan gehabt, ich konnte mich auf Jane Collins verlassen, das wußte ich.
    Sie war von dem Blutsauger weggewichen, der ebenfalls nicht stehenblieb, aber gegen Janes Waffe

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