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Angstfalle

Angstfalle

Titel: Angstfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Schwab
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mit einem gefährlichen Gegner zu tun.«
    »Oh ja! Die Kunstmafia. Sie zwingt Puppen ihre Reize zu zeigen.«
    Immer neue Scherze fielen den beiden ein.
    »Heißt das, dass Sie nichts tun werden?« Trixis Stimme klang verzweifelt.
    »Natürlich nehmen wir Ihre Anzeige auf. Ich habe die Fotos nicht für mein Sammelalbum gemacht, sondern für die Beweisaufnahme.«
    Dann verabschiedeten sie sich, nicht ohne ihr seltsame Blicke zuzuwerfen.
    Das hatte sie nun davon. Sie wurde ausgelacht.
    Je länger sie über alles nachdachte, umso mehr begann Trixi, an sich selbst zu zweifeln. Was geschah mit ihr? In der Zeit, als Käthe bei ihr wohnte, war nichts passiert, nicht das leiseste Geräusch, nicht die geringste Andeutung, dass dieser Kerl ein makabres Spiel mit ihr trieb. Er beobachtete jeden ihrer Schritte, ein Gedanke, der sie frösteln ließ. Nur so erfuhr er, wann sie allein war und wann er zuschlagen konnte. Damit zerstörte er ihre Glaubwürdigkeit. Nun hatten die Polizisten der Polizeidienststelle Saarbrücken-Land auch noch einen Grund, sie auszulachen. Der Plan ihres Verfolgers war genial – sein Erfolg eindeutig.
    Entmutigt betrat sie ihr Schlafzimmer. Sie eilte zum Fenster, um den Rollladen herunterzulassen. Im gleichen Augenblick leuchtete ein kleines Licht auf, als zünde sich dort jemand eine Zigarette an. Durch das kurze Aufleuchten sah sie die Silhouette eines Menschen, der am Berghang saß – auf der Höhe des Schlafzimmerfensters. Sie konnte kein Gesicht erkennen, nur, dass die Gestalt sich nicht bewegte.
    Mit einem Ruck ließ sie den Fensterschutz herunter und rannte hinaus in den Flur. Dort griff sie nach ihrer Daunenjacke und verließ im Laufschritt das Haus. Zu ihrem großen Glück fiel ihr wieder der nette, alte Herr ein, der ihr seine Hilfe angeboten hatte. Jetzt war der Zeitpunkt gekommen. Sie brauchte seine Hilfe.
    Sie wollte über den Parkplatz mit den verrosteten Autos laufen, aber der Boden war spiegelglatt. Ein gebrochenes Bein käme in ihrer Situation äußerst ungelegen. Also verlangsamte sie ihr Tempo. Laut krachte es zwischen den Autos. Trixis Herz schlug ihr bis zum Hals. Verfolgte er sie? War er sogar auf gleicher Höhe mit ihr? Dann hatte sie keine Chance mehr. Er würde sie mit Leichtigkeit einholen. Ihre Angst trieb sie vorwärts.
    Plötzlich war da ein schleifendes Geräusch. Dann folgte ein Kichern, das ihr die Haare zu Berge stehen ließ.
    »Du bist so dumm wie das Kätzchen, das sterben musste« hörte sie ein Flüstern. »Für euch niedere Kreaturen gibt es hier den Friedhof der Kuscheltiere. Der ist hier!«
    Trixi legte einen Zahn zu. Trotzdem verfolgte sie das Flüstern auf Schritt und Tritt.
    »Aber bevor du dort landest, hätte ich gern meinen Spaß mit dir. Nur leider bist du zu blind, um es zu sehen.«
    Endlich hatte sie die Brücke überquert, bog in den Grumbachtalweg ein und rannte weiter bis zur Kaiserstraße. Das Haus des alten Mannes lag gleich auf der linken Seite, wie er es ihr beschrieben hatte. Es war hell erleuchtet.
    Ein Krankenwagen stand davor. Erschrocken wich Trixi zurück. Sie kam wohl im falschen Augenblick. Von ihrem Versteck aus versuchte sie zu erkennen, wer abgeholt wurde. Es würde ihr von Herzen leid tun, wenn ihr väterlicher Freund Weihnachten im Krankenhaus erleben müsste. Aber nein. Eine junge Frau wurde ins Haus hineingetragen. Was ging dort vor, fragte sich Trixi. Hatte das Ehepaar Kinder aus früheren Ehen?
    Sie sollte es wohl nie erfahren, weil sie ihr Vorhaben nicht mehr in die Tat umsetzte. Der nette Herr hatte andere Sorgen, als sich mit einer hysterischen Friseuse die Feiertage zu verderben, die Dinge hört und sieht, die sonst niemand wahrnimmt. Die Kälte kroch ihr durch die Kleider. Was blieb ihr anderes übrig, als wieder nach Hause zu gehen.
    Sie schaute sich ängstlich um, als sie auf die alte Brücke zulief. Eine Weile verharrte sie in einer dunklen Ecke und versuchte, etwas zu erkennen. Die Schneereste auf dem Boden ermöglichten ihr eine gute Sicht. Nach einiger Wartezeit war sie sich sicher, dass ihr niemand auflauerte. So schnell sie konnte, eilte sie am Autofriedhof vorbei.
    Obwohl sie die Haustür fest hinter sich verschloss, fühlte sie sich nicht sicher. Die Worte, die er ihr zugerufen hatte, klangen noch in ihren Ohren. Was hatte er damit gemeint: » Nur leider bist du zu blind, um es zu sehen! « Von Angst getrieben eilte sie durch jedes Zimmer ihres Hauses. Sie fand nichts, was seine Worte bestätigte. Sie wollte schon

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