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Angstfalle

Angstfalle

Titel: Angstfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Schwab
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verständigen könnt.«
    »Meine Güte, was mache ich euch für Umstände.«
    »Keine Widerrede. Wir hätten sonst keine Ruhe.«
    Martha Kullmann stand mit vor Aufregung gerötetem Gesicht und einer kuscheligen Wolldecke in den Händen vor einem breiten Sofa, das zu einer gemütlichen Ruhestätte hergerichtet war. Die Sanitäter legten die Schwangere darauf ab. Martha wickelte die junge Frau sorgfältig in die warme Decke ein.
    »So, nun hast du es hoffentlich bequem«, meinte sie, nahm Anke in die Arme und drückte sie an ihren weichen, runden Körper.
    So viel Herzlichkeit hatte Anke nicht erwartet. Sie war zu Tränen gerührt, die sie mühevoll herunterschluckte. Mit viel Beherrschung nickte sie nur.
    Die Sanitäter verließen das Haus, Stille kehrte ein.
    Anke schaute sich in dem großen, rechteckigen Zimmer um, an dessen gegenüberliegender Seite eine Glastür auf die Terrasse führte. Sie selbst saß auf dem einzigen Polstersofa. Direkt davor stand ein schwerer Eichentisch mit sechs Stühlen. Die Wände zierten Regale mit einer Vielzahl von Büchern und gerahmten Fotos von Menschen einer anderen Generation. Ein großer Schrank, der bis unter die Decke reichte, nahm die andere Seite des Zimmers ein. Er bestand ebenfalls aus massivem Eichenholz und beanspruchte so viel Platz, dass das Zimmer kleiner wirkte. In den Schaukästen, die wie Mosaiksteine in das große Gebilde eingebaut waren, sah Anke kostbare Vasen, Schalen und Gläser aus Kristall. Die Vitrinen waren durch winzige Glühbirnen ausgeleuchtet. Alles wirkte heimelig.
    »So, nun wollen wir mal sehen«, rieb Kullmann sich die Hände. »Hast du heute schon etwas Ordentliches gegessen?«
    »Nein. Die Krankenhauskost hängt mir schon zum Hals raus.«
    »Dann wirst du dich hier mal gut durchfüttern lassen. Immerhin musst du für zwei essen.«
    Martha band sich eine Schürze um und machte sich auf den Weg in die Küche. Als sie die Tür neben dem großen Schrank öffnete, strömte der verlockende Duft von gekochtem Fleisch und Gemüse ins Zimmer. Anke schnüffelte und meinte: »Das erinnert mich an Rindfleischsuppe.«
    »Das ist Rindfleischsuppe«, rief Martha aus der Küche. Sie kam wieder zurück und fügte hinzu: »Du wirst es nicht glauben, die hat Norbert für uns gekocht!«
    Fragend schaute Anke auf Kullmann, der mit stolzer Miene verkündete: »Ich bin hier für die Supp-Kultur zuständig. Das heißt, ich koche Suppen aller Art!«
    Anke musste lachen: »Ein wenig trauerst du deiner Arbeit doch nach. Die Fachbegriffe aus deinem früheren Wirkungsbereich werden einfach auf deine neue Lebensaufgabe umgemünzt.«
    Kullmann nickte und grinste: »Du weißt ja: Der Kater lässt das Mausen nicht.«
    Kullmann und Martha deckten gemeinsam den Tisch. Anke schaute den beiden zu, sah eine Harmonie, wie sie es selten zwischen zwei Menschen erlebte. Hand in Hand arbeiteten sie ohne ein Wort, es funktionierte tadellos. Einerseits war es schön, diese Eintracht zu sehen, andererseits schmerzte es, denn der Mann, den sie liebte und dessen Kind sie unter ihrem Herzen trug, hatte sie verlassen. Würde es in ihrem Leben jemals so etwas geben? Aber Kullmann hatte auch lange warten müssen, bis er dieses Glück gefunden hatte. Seine erste große Liebe war ebenfalls nicht in Erfüllung gegangen. Also war noch nicht aller Tage Abend.
    Als sie zu dritt am Tisch saßen, berichtete Kullmann: »Wir haben deine Wohnung in St. Arnual leer geräumt. Die Kisten stehen derzeit auf dem Speicher, die Möbel in der Garage. Bis sie an ihren Platz kommen, muss mein Auto eben vor dem Haus stehen.«
    »Meine Güte, ihr macht euch so viel Arbeit.«
    »Falls du es vergessen hast, ich bin pensioniert. Folglich habe ich Zeit.«
    »Bevor er auf dumme Gedanken kommt, tut er besser daran, deinen Umzug zu organisieren«, fügte Martha schmunzelnd an.
    »Auf was könnte ich schon kommen?«
    »Zum Beispiel könntest du dich in Ermittlungsarbeiten einmischen. Das ist viel zu gefährlich!«
    »Wenn Anke wieder im Dienst ist, kann es durchaus passieren, dass ich ihr helfe.«
    »Da mache ich ein Zugeständnis«, gab Martha klein bei.
    »Ich werde auch immer gut auf mich achten, damit ich dir noch lange erhalten bleibe.« Lächelnd tätschelte Kullmann die Hand seiner Frau.
    Amüsiert beobachtete Anke das Ehepaar.
    Nach der Suppe servierte Martha ein leckeres Hauptgericht. Es gab Rindfleisch mit Meerrettichsoße, Kartoffeln und eine große Schüssel Salat.
    »Herrlich«, schwärmte Anke hinterher.
    Während

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