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Angstfalle

Angstfalle

Titel: Angstfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Schwab
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bin ich etwas zu schnell aus der Garage gefahren. Dabei hätte ich um ein Haar genau diesen Mann überfahren!«
    »Was ist nun daran so verdächtig?«
    »Er taumelte stark. Ich konnte sein Gesicht sehen, weil er im Licht der Scheinwerfer stand. Er war kreideweiß, schweißnass, die blonden Haare klebten ihm im Gesicht. Sieht so ein Betrunkener aus?«
    Eine Weile schwiegen alle.
    »Was willst du damit sagen?«, fragte Anke.
    »Es besteht die Möglichkeit, dass Beatrix Reuber ihren Fall selbst in die Hand genommen hat, indem sie den Widersacher einfach ausschaltete!«
    »Wie soll sie das gemacht haben?«, schüttelte Erik den Kopf. »Wenn sie ihn vergiftet hätte, wäre das dem Hausarzt aufgefallen! So hinterwäldlerisch sind sogar die Hausärzte des Saarlandes nicht mehr!«
    Schnell duckte er sich, weil Anke ihn mit einem Kissen bombardierte.
    »Es gibt immer noch Gifte, die nur schwer nachzuweisen sind«, ließ Kullmann sich nicht beirren.
    »Sie meinen also, ich soll aufgrund Ihrer Beobachtung eine Exhumierung der Leiche beantragen?«
    »Lassen Sie Forseti wissen, dass dieser Vorschlag von mir kommt!«
    »Forseti wird mich zum Nachtwächter eines Altenheims degradieren«, wehrte Erik ab.
    »Wenn Sie weiterhin so unvorsichtig mit Ihren Kommentaren sind, werde ich mich höchstselbst um Ihre Versetzung kümmern«, bemerkte Kullmann grimmig.
    Eriks Interesse an Lisa hatte deutlich nachgelassen. Ständig spazierte er von der Balkontür zum Bücherschrank und wieder zurück, bis er sich endlich zu einer Entscheidung durchgerungen hatte: »Ich werde mit Forseti sprechen.«
    »Das ist doch schon ein Anfang«, lobte Kullmann.
    »Ich erinnere mich nämlich daran, dass es in Trixis Haus ein Zimmer gibt, in dem sie nur Pflanzen aufbewahrt. Die Vielfalt ist groß. Da ist es durchaus möglich, dass dort etwas wächst, was für den Menschen ungenießbar ist.«
    »Sehen Sie! Es geht doch. Forseti wird Sie nicht zum Nachtwächter degradieren. Wenn er durch Ihre Geistesgegenwart einen Fall aufklärt, wird er Sie befördern.«
    »Na ja«, zuckte Erik mit den Schultern. »Dafür ist die Liste meiner Vergehen ein bisschen zu lang.«
     

16
    Die Temperaturen waren auf zehn Grad unter Null gesunken. Trixi fror entsetzlich, als sie mit ihrem Fahrrad vorsichtig über die vereiste Straße nach Hause fuhr. Die Weihnachtsbeleuchtungen waren schon lange entfernt worden, zurück blieb der graue, kalte Winter.
    Nur wenige Menschen waren unterwegs. Der Betrieb im Friseursalon hielt sich auch in Grenzen. Die Zeit schlich träge dahin, ohne Abwechslung, ohne Fröhlichkeit, keine Aussichten auf etwas, worauf sie sich freuen konnte.
    Auf ihrem Nachhauseweg versuchte sie sich von der Kälte abzulenken, indem sie sich einen Plan zurechtlegte. Sie wollte Fritz Lörsch einladen, ohne dass diese Einladung aufdringlich wirkte. Bei ihm spürte sie eine Zurückhaltung, die sie nicht zuordnen konnte. Lag es daran, dass er eine Freundin hatte? Oder gefiel sie ihm nicht? Sie musste es herausfinden. Mit jedem Mal, wenn er in ihrem Laden auftauchte, wuchs ihre Ungeduld.
    Bei seinem nächsten Besuch wollte sie endlich zur Tat schreiten.
    Auf der hölzernen Brücke rutschte sie aus. Beinahe wäre sie mit den Knien auf dem harten Boden gelandet. Den Rest der Strecke schob sie ihr Fahrrad.
    Kaum hatte sie es sich im Haus gemütlich gemacht, sich ein wenig von der Eiseskälte erholt, da klingelte es an der Tür.
    Ob das wieder die Bullen waren?
    Frustriert öffnete sie ohne vorher nachzuschauen, wer vor der Tür stand.
    Das sollte sich als Fehler herausstellen. Vor ihr stand ein Riese von einem Mann mit einer Clownsmaske im Gesicht.
    Trixi stieß einen Schrei aus, wollte die Tür hastig wieder schließen, aber der Clown war schneller. Mit seiner Masse stürzte er sich auf die Tür, dass sie mit einem Knall gegen die Wand im Flur stieß.
    Trixi zitterte am ganzen Körper. Da zog der Mann die Maske weg und das dicke Gesicht von Bruno Dold kam zum Vorschein.
    Trixi wollte etwas sagen, aber Brunos Augen funkelten sie böse an. Laut brüllte er los: »Was fällt dir ein, die Polizei auf mich zu hetzen?«
    »Das habe ich nicht getan!«, antwortete Trixi. Sie bebte immer noch.
    »Hältst du mich für blöd?«
    Trixi hütete sich, etwas zu sagen. Er sah so wütend aus, dass sie ihm alles zutraute.
    »Du zitterst ja«, begann er hämisch zu lachen.
    Insgeheim ärgerte Trixi sich über seine Unverschämtheit.
    »Das ist gut so«, rieb Bruno sich die Hände. »Du sollst vor mir

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