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Angsthauch

Angsthauch

Titel: Angsthauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Crouch
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purpurroter Ausschlag zu sehen.
    Ihre Tochter fest an sich gepresst, stürzte Rose über den Flur und schrie nach Gareth.
    *
    »Wie ist die Nummer?«, drängte Rose, während Gareth im Adressbuch nach der Notfallnummer ihrer Hausärztin suchte.
    »Ich finde, wir sollten einen Krankenwagen rufen«, meinte er.
    »Aber Kate kann viel schneller hier sein, außerdem kennt sie uns.«
    Kate war ihre Ärztin und die einzige Frau im Dorf, mit der Rose sich seit ihrem Umzug angefreundet hatte.
    Rose wählte und wartete ungeduldig darauf, dass jemand abnahm. Komm schon, komm schon, dachte sie.
    »Hallo?«, meldete sich Kates verschlafene Stimme.
    Rose berichtete ihr, was passiert war.
    »Bleibt, wo ihr seid. Ich bin sofort da«, sagte Kate.
    *
    Wie versprochen stand sie fünf Minuten später vor der Haustür. Sie hatte sich einen Dufflecoat über den Schlafanzug gezogen, und ihre Füße steckten in Birkenstock-schlappen. Sie warf einen einzigen Blick auf Flossie, dann befahl sie Gareth, den Notarzt zu alarmieren.
    »Sie muss so schnell wie möglich ins Krankenhaus«, sagte sie zu Rose, während sie Flossies Lider anhob und ihr mit einer Taschenlampe in die dunklen Pupillen leuchtete. »Sie hat hohes Fieber, schlechten Muskeltonus – und da«, fügte sie hinzu, als sie den Strampelanzug aufknöpfte – »Ausschlag. Das könnte Meningitis sein.«
    Rose holte tief Luft. Sie hatte es bereits geahnt.
    »Es ist alles gut, Rose«, beruhigte Kate sie und legte ihr fest den Arm um die Schultern. »Wir haben es frühzeitig erkannt. Aber ich fürchte, ich muss ihr einen Zugang legen, damit der Notarzt, wenn er kommt, ihr sofort Antibiotika geben kann. Ich weiß, es ist nicht leicht, aber du musst ihren Arm festhalten. So.«
    Sie zeigte Rose, wie sie Flossies ausgestreckten Arm halten musste, und stach ihr mit einer langen Nadel in eine Vene nahe der Innenseite des Handgelenks. Flossie wimmerte und strampelte, aber Rose hielt sie fest. Sie merkte, wie Kate immer wieder aufschaute, um sich zu vergewissern, ob es ihr gutging. Es ging ihr nicht gut. Mit ansehen zu müssen, was da mit ihrem Kind geschah, war so schrecklich, dass sie am liebsten auf dem Boden zusammengesunken wäre.
    »Ich gehe rüber und wecke Polly«, meinte Gareth. »Sie muss sich um die anderen kümmern.«
    »Rose, geh und zieh dich an, den Rest schaffe ich allein«, sagte Kate, während sie Flossies Hände mit Mullbinden umwickelte. »Das ist, damit sie sich den Zugang nicht rauszieht«, erklärte sie, als sie Roses besorgten Blick sah. »Geh jetzt.«
    Es schien eine wahre Ewigkeit zu dauern, bis der Krankenwagen kam. Rose hatte Kates Anweisungen befolgt, sie war fertig angezogen. Kate hatte Flossie in eine Decke gewickelt und stand mit ihr bereit, um sie sofort hinaustragen zu können; Gareth, der zurückgekommen war, setzte eine Kanne Tee auf. Dann kam Polly hereingestürzt. Sie hatte eine Decke um die Schultern und konnte sich kaum auf den Beinen halten.
    »Was ist denn passiert?«, nuschelte sie. »Ist sie …?«
    »Sie ist stabil, aber in einem kritischen Zustand«, sagte Kate.
    »Wann kommen sie denn endlich?«, rief Rose.
    »Wann kommt wer? Was ist denn los?«
    »Der Krankenwagen«, antwortete Kate. »Sie brauchen zwanzig Minuten. Es sind fünfzehn Meilen, und selbst mit Blaulicht schaffen sie es nicht schneller.«
    »Kate, das ist Polly, unsere Freundin aus Griechenland«, stellte Gareth die beiden einander vor.
    »Wir kennen uns schon«, meinte Polly.
    »Ja. Hallo«, grüßte Kate.
    »Sie wollte mir nicht geben, wonach ich gefragt hab«, sagte Polly und warf Rose ein Lächeln zu. »Britische Ärzte sind nicht ganz so freigiebig wie ihre griechischen Kollegen. Oh, ist das Tee? Genau das, was ich jetzt brauche.«
    Gareth reichte ihr einen Becher. Er setzte sich mit Kugelschreiber und Notizblock an den Tisch und begann, eine Liste zu schreiben.
    »Du schläfst in unserem Bett, Polly. Die Kinder müssen um neun Uhr in der Schule sein, jeder kriegt zwei Pfund fürs Mittagessen – normalerweise geben wir ihnen was mit, aber das lassen wir morgen mal ausfallen, alles klar?«
    »Ja … dann stelle ich mir besser einen Wecker«, sagte Polly.
    Endlich erschienen zwei grüngekleidete Sanitäter, ein Mann und eine Frau, gefolgt von einem jungen Arzt im Tweedjackett. Es waren nur drei Personen, aber als sie alle auf einmal in die Küche einfielen, wirkte der Raum plötzlich sehr beengt. Kate reichte Flossie an den Arzt weiter, der sie entgegennahm und sie mit einer fast

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