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Angstpartie - Thriller

Titel: Angstpartie - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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wohl kaum beklagen.«
    Typisch Fane, dachte Charles, dem nicht entging, dass Liz langsam in Rage geriet. Schnell fragte er: »Hatte die Quelle irgendeine Vorstellung davon, was die beiden unternehmen wollen? Arbeiten sie zusammen? Unter wessen Kommando stehen sie? Und wie haben die Syrer überhaupt von diesem Plan erfahren?«
    »Ich habe Ihnen alles gesagt, was wir wissen, Charles. Und ich habe Ihnen die Namen genannt.«
    Charles schob Liz ein Stück Papier zu. Fane lehnte sich zurück. Für ihn bedeutete das Schweigen der beiden anderen
offenbar, dass der Ball nun beim MI5 lag. Ein selbstzufriedenes Lächeln stahl sich auf seine Lippen.
    Charles schaute versonnen an Fane vorbei. Er begann wieder, mit dem Bleistift zu trommeln, und ließ den Blick erneut hinaus zur Themse schweifen. »Vielleicht wird hier nur ganz altmodisch eine Gefährdung vorgetäuscht. Mit Staaten aus dem Nahen Osten haben wir diesbezüglich schon einiges erlebt.«
    »Aber welchen Zweck sollte jemand damit verfolgen, Charles?«, gab Liz zu bedenken. »Weshalb sollte jemand Fehlinformationen dieser Art lancieren? Nur um uns in Atem zu halten?«
    Charles stellte fest, dass sie anders als sonst Fanes Meinung diesmal zu teilen schien.
    Fane blaffte: »Das würde jeder Logik entbehren.«
    »Vielleicht«, sagte Charles. »Aber wer immer diese Geschichte in Umlauf brachte, hat wohl seine eigenen Gründe dafür - Gründe, die wir im Augenblick noch nicht verstehen.«
    »Meiner Erfahrung nach, Charles, ist der Versuch, die Beweggründe hinter den Aktionen des Nahen Ostens zu verstehen, in etwa so erfolgversprechend, wie Sandburgen zu bauen.« Fane nickte zur Bekräftigung seiner eigenen Worte. »Egal wie eindrucksvoll das Bauwerk sein mag - eine einzige Welle kann es wegspülen.«
    Charles unterdrückte eine gereizte Antwort, dafür schaltete sich Liz wieder ein. »Die beiden Namen«, sagte sie mit einem Blick auf das Blatt Papier, »wissen wir etwas über diese Leute?«
    »Nicht viel«, erwiderte Fane. »Sami Veshara - nun, sehr angelsächsisch klingt das jedenfalls nicht.«
    »Ein Libanese vielleicht«, sagte Charles. Trocken fügte er hinzu: »Rätselhaft. Wirklich sehr, sehr rätselhaft.«
    Fane zuckte lediglich mit den Achseln. Er provoziert uns absichtlich, dachte Charles.

    »Und Chris Marcham«, fuhr Liz fort. »Der Name kommt mir irgendwie bekannt vor. Oder liegt das nur daran, dass er englisch ist?«
    Fane blickte auf, anscheinend kam ihm plötzlich ein Gedanke. »Der Mann ist tatsächlich kein Unbekannter. Er ist Journalist, spezialisiert auf den Nahen Osten. Im Augenblick freischaffend. War früher bei der Sunday Times . Wir haben schon gelegentlich mit ihm gesprochen. Nicht allzu häufig. Ein seltsamer Kauz, wenn Sie mich fragen.«
    »Wie sollen wir das verstehen?«, fragte Liz.
    »Er machte sich einen Namen mit Reportagen über die Massaker der Falangisten in den südlibanesischen Flüchtlingslagern. Berichtete direkt von dort. Damals stand ihm die ganze journalistische Welt offen. Sein Wissen über die Palästinenser ist außergewöhnlich fundiert und er zählt zu den wenigen westlichen Journalisten, denen sämtliche Splittergruppen zu vertrauen scheinen. Er hätte ein zweiter Robert Fisk werden können, aber irgendetwas kam wohl dazwischen. Im Augenblick schreibt er nicht mehr viel.«
    »Persönliche Gründe?«, fragte Liz.
    »Keine Ahnung«, antwortete Fane. »Er ist ein Eigenbrötler - von einer Ehefrau ist uns nichts bekannt, außerdem reist er viel, verbringt sicher die Hälfte des Jahres im Ausland.«
    »Ihn zu finden, dürfte trotzdem nicht allzu schwer sein.«
    »Ja, ich würde vorschlagen, Sie fangen mit ihm an.«
    »Anfangen?«
    Charles fing Liz’ empörten Blick auf. Doch er hatte sich bereits entschieden. »Geoffrey und ich sind uns einig, dass wir der Sache nachgehen müssen. Und wenn auch nur, um sagen zu können, dass nichts dahintersteckt. Ich möchte, dass Sie sich damit befassen, Liz.« Er zuckte mit den Schultern. Wenn sie sich beruhigt hatte, würde Liz einsehen,
dass sie keine andere Wahl hatten - das wusste er. Zwei Personen wollten eine Friedenskonferenz stören und waren gleichzeitig Ziel eines Hinrichtungskommandos. Auf solche Informationen mussten sie irgendwie reagieren, selbst wenn sich alles, wie Charles vermutete, am Ende als Inszenierung herausstellte. Fanes selbstzufriedene Miene machte deutlich, dass es ihm gleichgültig war, ob er eine tickende Zeitbombe weitergereicht hatte oder einen feuchten

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