Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Angstpartie - Thriller

Titel: Angstpartie - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
Vom Netzwerk:
zögernd den Kopf zur Tür hereinsteckte. »Geoffrey Fane ist am Apparat.«
    Wetherby war ein langmütiger Mensch, aber auch seine Geduld hatte Grenzen. Was wollte Fane jetzt schon wieder? Am Tag zuvor hatte er offenbart, dass die Namen der beiden Männer - sowie die Aussage, dass sie eine Bedrohung für die Gleneagles-Konferenz darstellten - von einer
hochrangigen syrischen Quelle stammten, die die Amerikaner Fanes Leuten sozusagen geschenkt hatten. Und wem verdankten sie diese großzügige Gabe? Ausgerechnet Miles Brookhaven, der vermutlich im Alleingang und aus privaten Gründen gehandelt hatte. Und was führten diese beiden Männer im Schilde? Anscheinend alles Mögliche, nur nichts, was die Konferenz gefährdete - soweit die Ermittlungen des MI5 das bisher ergeben hatten.
    Fane hatte ihn, Wetherby, gebeten, die zwei Leute zu schützen. Aber wovor eigentlich? Der Angriff auf Liz zeigte eindeutig, dass eher der MI5 Schutz benötigte. Wer führte hier wen an der Nase herum? Und warum in Dreiteufelsnamen hatte Fane nicht bereits viel früher von Brookhavens Verbindungen nach Syrien erfahren - wenn es sie denn gab? Zumindest, bevor man diesen Mann auf einen Logenplatz gesetzt hatte, von dem aus er sämtliche Sicherheitsvorkehrungen für die Konferenz bestens überschauen konnte. Auf diese Frage hatte er von Fane keine befriedigende Antwort erhalten. Aber wenigstens hatte sich Geoffrey bereit erklärt, mit Andy Bokus darüber zu sprechen. Kein einfaches Unterfangen. Wie sagte man jemandem wie Bokus, dass einer seiner Leute vielleicht für die gegnerische Seite arbeitete? Zum Glück war das allein Fanes Problem. Also, was wollte dieser Kerl jetzt schon wieder?
    Wetherby ging zum Schreibtisch und griff widerwillig nach dem Telefonhörer. »Hallo Geoffrey«, sagte er.
    »Charles, ich fürchte, es gibt eine beunruhigende Entwicklung. Unsere syrische Quelle wurde im Troodos-Gebirge auf Zypern getötet. Der Informant war auf dem Weg zu einem Treffen mit Peter Templeton, dem Leiter der Zypernabteilung.«
    »Wurde er gezielt eliminiert?«
    »Sieht ganz danach aus. Sein Auto kam von einer schmalen Straße ab, die zu dem Treffpunkt führt, wo Templeton
auf ihn wartete. Der Wagen wurde völlig zerstört und brannte aus. Templeton konnte selbstverständlich nicht bleiben und sich alles genau ansehen. Doch er hat mit seinen Kontaktleuten bei der zyprischen Polizei gesprochen. Offenbar wurden beide Hinterräder an Jaghirs Wagen durchschossen. Irgendwo am Hang muss ein Scharfschütze auf ihn gewartet haben.«
    »Was sagen die Syrer?«
    »Das ist interessant. Sie kooperieren nur sehr zurückhaltend mit der Polizei, scheinen der Sache nicht wirklich auf den Grund gehen zu wollen.«
    »Vielleicht soll niemand wissen, dass der Getötete ein Agent war.«
    »Mag sein. Aber in Syrien wird auch nicht darüber gesprochen. Ich glaube, sie haben ihn selbst auf dem Gewissen.«
    »Was bedeutet, dass es irgendwo ein weiteres Leck gibt«, stellte Wetherby bitter fest.
    »Möglich«, antwortete Fane. »Oder es handelt sich um ein und dasselbe.«

30
    Liz wusste, dass sie einen Fehler gemacht hatte. Gegen den Protest von Charles, Peggy, ihrer Mutter und Edward - der durchaus einräumte, dass ihn das Ganze nichts anging - hatte sie steif und fest behauptet, es ginge ihr gut genug für ein Gespräch mit Marcham.
    Auf der Taxifahrt nach Hampstead wurde ihr bewusst, wie recht die anderen alle gehabt hatten. Sie fühlte sich schlapp und zittrig. Wenn sie sich zu schnell bewegte,
schmerzte ihr Kopf, und der inzwischen gelb verfärbte Bluterguss in ihrem Gesicht zog immer noch Blicke auf sich und provozierte Kommentare. Weshalb war sie bloß so stur gewesen? Charles hätte die Befragung durchführen können. Auch Peggy wäre dazu durchaus in der Lage gewesen. Aber so gut wie sie selbst hätten die beiden es nicht gemacht, redete sich Liz ein, obwohl sie sich dessen nicht mehr sicher war. In Wahrheit hielt sie einfach das Gefühl nicht aus, auf der Reservebank zu sitzen. War es die Angst, nicht gebraucht zu werden? Mit einem schmerzhaften Kopfschütteln versuchte sie, die lästigen Gedanken loszuwerden. Dies war nicht der passende Zeitpunkt, ihre eigene Psyche zu durchleuchten. Sie musste sich auf Marcham konzentrieren.
    Er hatte sein Haus aufgeräumt und sauber gemacht. Es wirkte nun weniger schäbig, sondern eher wie die Bleibe eines Bohemiens. Die randvollen Aschenbecher waren geleert, die Bücher und Zeitschriften, die auf dem Couchtisch verstreut

Weitere Kostenlose Bücher