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Angstschrei: Thriller

Angstschrei: Thriller

Titel: Angstschrei: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
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Anderenfalls würden sie es mit einem Durchsuchungsbefehl probieren. Doch im Augenblick musste er einen anderen Weg einschlagen.
    » Was haben Sie denn gemacht, nachdem Sie an diesem Freitag das Büro verlassen haben?«
    » Ich habe mich noch mit einer Bekannten getroffen, um den erfolgreichen Jahresabschluss zu feiern, und danach bin ich hierher nach Hause gekommen und habe den Rest des Abends mit meiner Frau verbracht.«
    » Und was für eine Bekannte war das?«
    » Eine Anwältin aus meiner Abteilung. Wir haben uns auf einen Drink in der Bar des Portland Harbor Hotel getroffen, und ja, ich kann es beweisen. Die Quittung liegt in meinem Büro.«
    » Und wer war diese Anwältin?«
    » Ich glaube nicht, dass Sie das etwas angeht.«
    » Seien Sie doch bitte so nett.«
    Ogden, der Einfaltspinseln gegenüber offensichtlich keine Geduld aufbrachte, seufzte. » Eine Angestellte aus meiner Abteilung für Firmenfusionen und Übernahmen. Eine gewisse Janet Pritchard.«
    Interessant. Eine Frau. Wahrscheinlich eine junge Frau, da sie noch nicht Teilhaberin war. Ob Ogden sie auch vögelte? McCabe merkte sich den Namen, um sich später noch einmal damit zu beschäftigen. » Noch eine letzte Frage.«
    Ogden warf einen Blick auf seine Armbanduhr.
    » Wo waren Sie in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch zwischen 22.00 Uhr und 3.00 Uhr morgens?«
    » Sergeant McCabe, ich fürchte, ich habe keine Zeit mehr. Abgesehen davon empfinde ich dieses Gespräch zunehmend als ermüdend. Ich werde veranlassen, dass Chloe Ihnen Ihren Mantel bringt.« Mit diesen Worten stand er auf und verließ das Zimmer, ließ die beinahe leere Tasse auf dem Tisch stehen und McCabe in seinem roten Ledersessel sitzen.
    McCabe musterte die Tasse und überlegte, ob er sie vielleicht unbeobachtet in die Tasche stecken konnte. Dann würde seine Tasche zwar nass werden, aber er hätte eine Probe von Ogdens Speichel und damit auch seine DNA . Und den Ogdens würde der Verlust einer einzigen Tasse höchstwahrscheinlich nicht weiter auffallen. Aber er wusste auch, dass alle Indizien, die er unerlaubterweise und ohne Durchsuchungsbefehl an sich brachte, vor Gericht nicht zugelassen würden.
    » Hier ist Ihr Mantel, Detective.«
    » Danke, Chloe.«
    McCabe schlüpfte hinein und schwang die langen Mantelschöße dabei bewusst im weiten Bogen hinter sich herum. Ogdens Tasse zerschellte auf dem Holzfußboden.
    » Oh, verdammt. Nun schaue sich das mal einer an.« Er wusste doch, dass es einen Grund gab, warum er diesen bodenlangen Mantel trug.
    Chloe lief los, um Kehrschaufel und Besen zu holen. » Tut mir furchtbar leid«, rief er ihr nach. Dann kniete er sich hin und steckte so viele Randstücke wie möglich in seine Tasche. Er schlüpfte in seine Schuhe, winkte Chloe zum Abschied zu und zog die Haustür hinter sich ins Schloss. Nicht, dass die ganze Wärme nach draußen gelangte.
    Henry C. » Hank« Ogden stand am Flurfenster im ersten Stock und sah mit einer gewissen Abscheu zu, wie McCabe über den vereisten Kies auf den großen schwarzen Ford zuging. Er verspürte ein Ziehen in seinen Eingeweiden. Es war ein Gefühl, das er nicht mochte. Überhaupt nicht. Er musste unbedingt verhindern, dass dieser neugierige Scheißkerl von Detective mit seinen ganzen Fragen über Lainie und wer wann wo gewesen war, allzu tief in seinen Angelegenheiten herumstocherte. Es wäre nicht gut, wenn er zu viel in Erfahrung brächte. Oh nein. Überhaupt nicht gut.
    Tief in Gedanken versunken merkte er gar nicht, wie Barbara hinter ihn trat. Als sie ihm die Hand auf die Schulter legte, zuckte er zusammen.
    » Du solltest dich so langsam duschen und umziehen, Henry. In weniger als einer Stunde werden Jock und Sonia mit den Jungs hier sein.«
    Er nickte geistesabwesend, den Blick immer noch auf das Auto gerichtet, während es ausparkte und dann die Einfahrt hinunter verschwand. Sein ältester Sohn aus Boston kam mit seiner Frau und den beiden Söhnen übers Wochenende zu Besuch. Es würde schwer werden, den hingebungsvollen Vater und Opa zu spielen, während ihm so viele andere Dinge durch den Kopf gingen.
    » Wer war das in dem schwarzen Auto?«, wollte Barbara wissen.
    » Ein Polizist. Jemandem aus der Kanzlei ist etwas zugestoßen. Er wollte mir ein paar Fragen stellen.«
    » Tatsächlich? Was ist denn passiert?«
    » Eine unserer Anwältinnen ist gestorben. Nun– das stimmt nicht ganz. Um genau zu sein, sie wurde ermordet.«
    » Oh mein Gott, Henry, das ist ja furchtbar. Es tut mir so leid«,

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