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Angstschrei: Thriller

Angstschrei: Thriller

Titel: Angstschrei: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
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McCabe einen irritierten Blick zu. » Du meine Güte, nein. Sie ist nie veröffentlicht worden. So gut war sie nicht.«
    » Haben Sie sie immer noch?«
    Kelly überlegte. » Sie liegt wahrscheinlich in irgendeinem Karton bei den anderen Sachen, die ich vom Studium aufbewahrt habe.«
    » Wo steht dieser Karton?«
    » Ich habe ein Sommerhäuschen. Obwohl Häuschen übertrieben ist. Es ist eigentlich nur ein Schuppen. Da habe ich viele Sachen eingelagert.«
    » Unbeheizt?«
    » Es gibt dort einen Holzofen. Aber im Winter verbringe ich nie Zeit dort. Es ist nicht isoliert. Das letzte Mal, dass ich da war, ist etliche Monate her.«
    » Und wo steht es?«
    » Auf einer der Inseln.«
    » Auf welcher?«
    » Harts.«
    McCabe unterdrückte seine aufkeimende Erregung, so gut es nur ging. » Hätten Sie etwas dagegen, wenn wir uns Ihre Hütte einmal anschauen? Immer vorausgesetzt natürlich, Sie haben nichts zu verbergen. Wenn es Ihnen lieber ist, können wir auch jederzeit einen Durchsuchungsbeschluss besorgen.«
    Kelly schien darüber eher verwundert als verärgert zu sein. » Jederzeit. Es ist nicht einmal abgeschlossen. Gehen Sie einfach rein.« Kelly beschrieb ihm den Weg zu der Hütte. » Aber warum sagen Sie mir nicht endlich, was das alles mit Lainies Tod zu tun hat? Darum sind Sie doch hier, oder? Wegen Lainies Tod? Wollen Sie damit etwa sagen, dass da jemand das Buch Amos gelesen, den Inhalt wörtlich genommen und Lainie ausgemerzt hat, weil sie eine Sünderin war?«
    » Ausmerzen– seltsames Wort, finden Sie nicht auch? Wo kommt es eigentlich her?«
    » Ich habe keine Ahnung. Könnten Sie mir nun bitte eine Antwort auf meine Frage geben?«
    » Tut mir leid, aber das kann ich nicht. Ich wollte nur etwas nachprüfen. Können wir vielleicht noch einmal von vorne anfangen?« Er streckte Kelly die Hand entgegen. » Wie gesagt, ich heiße McCabe. Detective Sergeant Michael McCabe.«
    » Ich weiß, wer Sie sind. Als die Kids mir Bescheid gesagt haben, dass ein Polizist da sei, da dachte ich mir schon, dass Sie es sind.«
    McCabe deutete lächelnd auf seine Zivilkleidung. » Wie sind sie denn darauf gekommen?«
    » Diese Jugendlichen riechen die Polizei auf einen Kilometer gegen den Wind.«
    Genau wie ihre Altersgenossen in New York, dachte McCabe. Die wussten auch immer sofort Bescheid. Ob mit oder ohne Uniform. Ob schwarz oder weiß. » Wie schaffen die das bloß? Die Polizei zu erschnüffeln, meine ich.«
    » Erfahrung. Die meisten sind ja Ausreißer, Verstoßene und andere Restposten vom Schrottabladeplatz unserer Gesellschaft. Sie sind den größten Teil ihres Lebens von irgendwelchen Typen in blauen Uniformen schikaniert, terrorisiert und verfolgt worden.«
    » Ich trage schon lange keine blaue Uniform mehr.«
    » Es liegt nicht an der Uniform, McCabe. Glauben Sie mir. Die wissen Bescheid. Aber wie es auch sei, seit ich von der Sache mit Lainie erfahren habe, rechne ich mit Ihrem Besuch.«
    Kelly deutete auf einen der Klappstühle. » Legen Sie die Akten einfach auf den Stapel da drüben.« Er schlüpfte hinter seinen Schreibtisch, setzte sich hin und betrachtete McCabe aufmerksam. Trotz der Brille konnte man nicht umhin, seine Augen zu bemerken. Sie waren noch blauer, blickten noch intensiver als auf dem Foto. Sie strahlten Energie aus. Nach allem, was man hört, soll er ein wahnsinnig charismatischer Mann sein, hatte Maggie gesagt. Einer, den man nicht so schnell wieder vergisst. Seine schiefe Nase machte den Eindruck, als sei sie mehr als nur ein Mal gebrochen. McCabe tippte auf eine Vergangenheit als Schläger. So ähnlich wie Cleary vielleicht.
    » Haben Sie mal geboxt?«
    » Amateurboxen. Als Teenager, damals in Pittsburgh.«
    » Waren Sie gut?«
    » Nicht besonders. An der Nase sehen Sie ja, dass ich mehr Schläge abbekommen als ausgeteilt habe.«
    » Warum haben Sie es dann trotzdem gemacht?«
    » Ich möchte mich verteidigen können. Als ich jung war, bin ich immer wieder mal schikaniert worden. Besonders von einem Typen. Ich wollte, dass er mich in Ruhe lässt.«
    » Sie haben ihn geschlagen?«
    » Nur einmal. Das hat gereicht. Er hat sofort damit aufgehört.«
    » Sie zu schikanieren?«
    » Ja. Mich zu schikanieren.«
    » Soll ich Sie Father Jack nennen?«
    » Nein. Einfach nur John. Oder Jack, wenn Ihnen das lieber ist. Ich bin ja kein Priester mehr, schon lange nicht mehr.«
    » Aber Sie sind immer noch gläubig?«
    » Ja, aber anders als früher. Gott bestimmt den Kurs für mein Leben. Der Papst

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