Animal Tropical
Riesenschwanz. Aber wie hässlich er doch ist! Sieht aus wie ein unter Schlägen in die Knie gegangener Boxer.«
Jetzt war ich derjenige, der völlig geil war. Und fiel über sie her. Ihre Erzählungen machen mich wahnsinnig an. Denn es sind keine Erzählungen. Es ist die Gegengeschichte zur offiziellen Geschichte. Die Antigeschichte. Die Supergeschichte. Wir mögen uns viel zu sehr. Ich mag ihre Hände, ihre Füße, ihr Haar, ihre Hautfarbe, ihr Lachen. Alles. Ich mag ihren Geruch und lecke gern ihren Arsch. Ich liebe es, in ihr zu sein. Eine, eineinhalb, zwei Stunden. Und zu sprechen. Sie verströmt ständig einen leichten Geruch aus den Achselhöhlen. Das macht mich dreist. Ich zog meinen Gürtel aus geflochtenem Leder ab und fing an, ihr sanfte Schläge auf die Pobacken zu geben. Ich lass meine Spucke in ihren Mund tropfen, und sie gerät schier außer sich. Sie drehte sich um und hielt mir den Arsch hin. Erst tut es ihr weh, dann will sie immer mehr, lässt mich ihn gar nicht wieder rausziehen und erzählt mir dabei ihre Abenteuer von der Straße. Sie mag’s sehr in den Arsch. Mehr kann ich dazu nicht sagen. Es waren zwei Stunden des Wahnsinns. Sie ist schön. Sie hat ein dunkles Gesicht mit sehr weißen Zähnen.
»He, Schätzchen, lass mich mit dir zusammenleben, und mach mir ein Kind. Damit ich ruhiger werde. Mach mich schwanger, und ich werde ganz ruhig sein und keinem anderen hinterhersehen. Dann gibt’s für mich niemanden außer dir, Schätzchen, niemanden, nur dich. Denn ich habe Feuer im Unterleib, schon von klein an. Ich bekomme einfach nie genug.«
»Du hirnlose Schlampe! Noch mit siebzig wirst du dir junge Kerle von der Straße holen, du Flittchen!«
»Ach ja, mein Süßer, genau das mag ich. Und im Puff von Milagros sein.«
»Was ist der Puff von Milagros?«
»Da gehe ich gerne hin und warte in einem Zimmer auf denjenigen, der reinkommt. Ich bin splitternackt. Und ich will sofort das Geld. Mir gefällt das. Wenn sie mir die Scheine vorne reinstecken, sie am Gummi vom Slip festklemmen.«
»Was ist das wieder für eine Geschichte? Erzähl sie mir sofort, du geiles Luder, du machst mich verrückt.«
»Und du bringst mich ganz durcheinander. So etwas ist mir noch nie passiert. Ich weiß gar nicht mehr, was ich sage. Warum rede ich bloß so viel?«
»Weil du dich gerade verliebst.«
»Ich bin verliebt, du Unglücksrabe. Alle im Haus wissen Bescheid. Ich bin völlig närrisch nach dir.«
Sie küsste meine Tätowierung, saugte daran und biss hinein:
»Diese rote Schlange hat mich völlig in ihrem Bann.«
Sie schlug sich mit dem Gürtel auf die Vagina, gab sich völlig hin und verlangte von mir mehr und mehr. Und küsste weiter die rote Schlange.
»Wehe, du kommst jetzt, du Mistkerl, ich will deinen Schwanz, los, gib mir deinen Schwanz!«
Sie war ein Pornostar. Toll. Der reinste Wahn. Als ich mich nicht mehr zurückhalten konnte, verschoss ich meinen Saft, stampfte dabei auf den Boden, schrie und schnaubte wie ein Stier. Ich gab ihr eine Ohrfeige und fiel zuckend und bebend hinab bis in den Keller des Hauses, prallte zurück und gelangte wieder ins Bett, ausgelaugt, gerädert, durch den Wolf gedreht.
Einen Schluck Rum und eine Zigarre, um mich wieder zu erholen. Ich lehnte mich aus dem Fenster, vor mir das Meer und die Stadt und die gleißende Sonne.
Sie tippte mir auf die Schulter.
»Wenn du kommst, Süßer, bist du nicht du selbst.«
»Und wer bin ich? Wenn du mir den Saft aus Mark und Bein, aus Hirn und Arsch saugst, mich auspresst …«
»Du bist nicht du selbst. Es ist der Afrikaner, der Neger, der bei dir ist. Du schnaubst und wütest und schreist und verlierst den Kopf. Du weißt nicht mal, was du tust. Es ist der Afrikaner, der durch dich die Lust genießt.«
»Fängst du jetzt auch noch mit dem Afrikaner an?«
»Du weißt es. Ich muss dir gar nichts sagen. Der Afrikaner benutzt dich als Pferd. Darum vögelst du wie ein Wilder. Und außerdem bist du das Gegenteil aller anderen Männer. Je älter du wirst, desto größer und dicker und härter wird er und hat mehr Saft, und du weißt mehr. Diejenige, die mit dir schläft … auf jeden Fall bist du eine richtige Falle, eine Falle im Bett.«
Ich fühlte mich nach diesen Spielchen sehr männlich, sehr stark und sehr wild. Soll Lacan doch kommen, dann stecken wir ihn ins Bett, machen ein lacanianisches Törtchen und sind alle glücklich und zufrieden.
»Hier, Schätzchen, ich habe dir ein kleines Geschenk gekauft.«
Sie zog aus
Weitere Kostenlose Bücher