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Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Titel: Anita Blake 02 - Bllutroter Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Vielleicht war sie einfach nur ein sadistisches, machthungriges Miststück. Ja, das konnte ich glauben. Doch andererseits steckte ein Zweck hinter der Theatralik. Wenn ja, wusste ich immer noch nicht welcher.
     
    Ich warf einen Blick auf Manny. Er zuckte kaum wahrnehmbar mit den Schultern. Er wusste auch nicht, was vor sich ging. Großartig.
     
    Es gefiel mir nicht, Domingas Spielchen mitzumachen, besonders wenn ich die Regeln nicht kannte. Die Zombies starrten mich weiter an. Da lag etwas in ihrem Blick. Es war Furcht und etwas Schlimmeres - Hoffnung. Scheiße. Zombies haben keine Hoffnung. Sie haben gar nichts. Sie sind tot. Diese hier waren nicht tot. Ich wollte es wissen. Es stand zu hoffen, dass Neugier einen Animator nicht umbringt.
     
    Ich ging vorsichtig um Dominga herum und beobachtete sie dabei aus den Augenwinkeln. Enzo blieb zurück und versperrte den Weg zwischen den Symbolen. Wie er da stand, sah er groß und kräftig aus, aber ich käme an ihm vorbei, wenn ich unbedingt wollte. Wenn ich ihn töten wollte. Ich hoffte, dass ich nicht unbedingt wollte.
     
    Die halb verweste Frau sah zu mir her. Sie war über einsachtzig groß. Unter dem roten Kleid schauten Skelettfüße hervor. Vielleicht war sie einmal schön gewesen. Die Augäpfel rollten in den nackten Höhlen. Ein nasses, saugendes Geräusch begleitete die Bewegungen.
     
    Als ich das zum ersten Mal hörte, das Geräusch von rollenden Augäpfeln in verwesenden Augenhöhlen, musste ich mich übergeben. Aber das lag vier Jahre zurück, damals war ich noch neu im Geschäft. Verwesendes Fleisch schreckte mich nicht mehr und brachte mich nicht mehr zum Würgen. Normalerweise.
     
    Die Augen waren hellbraun mit viel Grün darin. Ein teures Parfüm umwehte sie. Pudrig und zart, wie Körperpuder, süß, blumig. Der Verwesungsgeruch drang hindurch. Ich musste die Nase rümpfen, spürte ihn im Rachen. Beim nächsten Mal, wenn ich dieses teure Parfüm riechen würde, müsste ich sicher an verwesendes Fleisch denken. Na ja, es roch ohnehin zu teuer, als dass ich es kaufen würde.
     
    Sie starrte mich an. Die Kraft einer Persönlichkeit lag in ihrem Blick. Ich empfinde Zombies sonst nicht als Personen. Sie mögen sehr lebendig wirken, wenn sie aus dem Grab steigen, aber das hält nicht an. Sie verwesen. Persönlichkeit und Intelligenz sind als Erstes dahin, dann folgt der Körper. Es bleibt immer bei dieser Reihenfolge. Gott ist nicht so grausam, dass er jemandem Bewusstsein aufzwingt, während sein Körper verfällt. Mit diesem Zombie war etwas gründlich verkehrt.
     
    Ich ging um Dominga Salvador herum. Aus keinem Grund, der mir bewusst gewesen wäre, blieb ich außer Reichweite. Sie trug keine Waffe, dessen war ich fast sicher. Die Gefahr, die sie darstellte, hatte nichts mit Messern oder Schusswaffen zu tun. Ich wollte einfach nicht, dass sie mich anfassen konnte, nicht einmal zufällig.
     
    Die Zombiefrau auf der linken Seite war perfekt. Kein Anzeichen von Verwesung. Ihr Blick war munter, lebendig. Gott helfe uns. Sie könnte sonst wohin gehen, man würde sie für einen Menschen halten. Woher hatte ich dann gewusst, dass sie tot war? Ich war mir nicht einmal sicher. Keines der üblichen Anzeichen war vorhanden, aber ich erkannte einen Toten instinktiv. Dennoch ... Ich sah in ihr hübsches Gesicht. Die Angst schrie ihr aus den Augen.
     
    Welche Kraft es auch war, die mich Töte erwecken ließ, sie sagte mir, dies sei ein Zombie, aber meine Augen glaubten es nicht. Es war verblüffend. Wenn Dominga solche Zombies machen konnte, dann war sie mir mühelos über.
     
    Ich muss drei Tage warten, bevor ich einen Toten erwecke. Das gibt der Seele Zeit, den Ort zu verlassen. Gewöhnlich schweben sie noch eine Zeit lang umher. Drei Tage sind der Durchschnitt. Ich kann das Zeug nicht aus dem Grab rufen, wenn die Seele noch in der Nähe ist. Es hat schon Theorien gegeben, dass ein Animator eine Auferstehung bewirkt, wenn er bei der Erweckung des Leichnams die Seele unberührt lässt. Sie wissen, Auferstehung, die echte, wahre, wie bei Jesus und Lazarus. Ich glaube das nicht. Oder vielleicht kenne ich einfach meine Grenzen.
     
    Ich sah zu den Zombies hinauf und wusste, was anders war. Die Seele war noch da. Sie befand sich noch im Körper. Aber wie? Wie in Gottes Namen hatte sie das gemacht?
     
    »Die Seelen. Die Seelen sind noch im Körper.« Meine Abscheu war mir anzuhören. Wozu sollte ich mir Mühe geben, sie zu verbergen? »Sehr gut, chica.«
     
    Ich

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