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Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten

Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten

Titel: Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Verbrechen in Missouri zuständig. Ich war ihr ziviler Monster-Experte. Bert gefiel das Honorar, das ich bekam, aber mehr noch die gute Publicity.
     
    Der Piepser ging wieder los. Dieselbe Nummer. »Scheiße«, sagte ich leise. »Ich habe dich schon beim ersten Mal gehört, Dolph.« Ich dachte daran, so zu tun, als wäre ich schon zu Hause, hätte den Piepser ausgeschaltet und wäre nicht mehr verfügbar. Aber ich tat's nicht. Wenn Detective Sergeant Rudolph Storr mich noch vor dem Aufstehen anrief, brauchte er meine Sachkenntnis. Verdammter Mist.
     
    Ich rief die Nummer an, und nach einer Reihe von Schaltungen bekam ich Dolphs Stimme ans Ohr. Er klang blechern und weit weg. Seine Frau hatte ihm zum Geburtstag ein Autotelefon gekauft. Wir schienen uns nur knapp innerhalb der Reichweite zu befinden, aber das war immer noch besser, als über den Polizeifunk mit ihm zu sprechen. Das klang immer nach Außerirdischen.
     
    »Tag, Dolph, was gibt's?« »Einen Mord.« »Was für einen?« »Die Sorte, wo Ihre Sachkenntnis gebraucht wird«, sagte er. »Es ist zu früh am Morgen für Fragespiele. Sagen Sie mir einfach, was passiert ist.« »Sie sind heute Morgen mit dem falschen Fuß aufgestanden, wie?«
     
    »Ich bin noch gar nicht im Bett gewesen.« »Ich fühle mit Ihnen. Bewegen Sie trotzdem Ihren Hintern hierher. Es sieht aus, als hätten wir ein Vampiropfer am Hals.« Ich holte tief Luft und blies sie langsam wieder heraus. »Scheiße.« »Das kann man wohl sagen.« »Geben Sie mir die Adresse«, sagte ich.
     
    Er tat es. Ich musste über den Fluss und durch den Wald bis raus nach Arnold. Mein Büro lag direkt beim Olive Boulevard. Ich hatte fünfundvierzig Minuten Fahrt vor mir, allein für die Hinfahrt. Na prächtig.
     
    »Ich komme, so schnell ich kann.« »Wir warten«, sagte Dolph, dann hängte er ein.
     
    Ich sagte nicht Auf Wiedersehen zu dem Wählton. Ein Vampiropfer. Die waren mir einzeln noch nicht untergekommen. Das war wie mit Kartoffelchips: Kein Vampir konnte nach nur einem aufhören. Die Preisfrage war, wie viele Leute würden sterben müssen, bis wir ihn hatten.
     
    Daran wollte ich gar nicht denken. Ich wollte nicht nach Arnold fahren. Ich wollte nicht vor dem Frühstück Tote begaffen. Ich wollte nach Hause. Aber irgendwie ahnte ich, dass Dolph dafür kein Verständnis hätte. Die Polizei hat sehr wenig Sinn für Humor, wenn sie an einem Mordfall arbeitet. Wenn ich es mir recht überlegte, ich auch nicht.
     
    Der Tote lag auf dem Rücken im matten Morgenlicht, er war bleich und nackt. Sein Körper war schön, viel Gewichtheben, vielleicht auch Jogging. Sein langes, blondes Haar vermischte sich mit dem noch grünen Gras. Die glatte Haut am Hals hatte zwei Löcher, ein ordentliches Beißmal. Weitere solcher Löcher gab es in der rechten Ellenbeuge, wo der Arzt einem Blut abnähme. Das rechte Handgelenk war zerfetzt, als hätte ein Tier darauf gekaut. Der Knochen leuchtete weiß hervor.
     
    Ich hatte die Bissspuren mit meinem treuen Maßband ausgemessen. Sie waren verschieden groß. Stammten von mindestens drei Vampiren, aber ich hätte meinen ganzen Besitz gewettet, dass es fünf gewesen waren. Ein Meister und sein Rudel oder seine Herde, oder wie man eine Gruppe Vampire nun nennen wollte.
     
    Das Gras war nass vom Morgentau. Die Nässe drang durch den Overall, den ich zum Schutz meines Kostüms trug, an meine Knie. Schwarze Nikes und Chirurgenhandschuhe gehörten ebenfalls zu meiner Tatortausrüstung. Früher habe ich weiße Nikes getragen, aber darauf sah man jedes bisschen Blut.
     
    Ich murmelte eine Entschuldigung für das, was ich gleich tun musste, dann spreizte ich der Leiche die Beine. Das ging mühelos, keine Leichenstarre. Ich wettete, dass er noch keine acht Stunden tot war, zu früh also für Leichenstarre.
     
    2
     
    Auf den schrumpligen Geschlechtsteilen war eingetrocknetes Sperma zu erkennen. Ein letztes Vergnügen vor dem Sterben. Die Vampire hatten es nicht abgewischt. An der Innenseite der Oberschenkel nahe der Leistenbeuge befanden sich weitere Bissspuren. Sie waren nicht so wüst wie die Handgelenkwunde, aber sauber waren sie auch nicht.
     
    Rings um die Verletzungen befand sich kein Blut, nicht einmal am Handgelenk. Hatten sie es abgewaschen? Wo immer er gestorben war, musste es eine Menge Blut geben. Das hatten sie keinesfalls alles wegwischen können. Wenn wir den wirklichen Tatort fänden, dann hätten wir alle möglichen Hinweise. Aber auf diesem sauber geschnittenen

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