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Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten

Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten

Titel: Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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nicht sehen. Ich war tapfer gewesen heute Nacht. Ich brauchte nichts weiter zu beweisen.
     
    Der dazugehörige Leib war noch an einem Stück. Bis auf die Brust. »Der Kopf hat Reißzähne«, stellte Zerbrowski fest. »Das ist der Vampirberater«, sagte ich. »Was ist passiert?«
     
    Ich zuckte die Achseln. »Ich schätze, er hat sich über den Vampir gebeugt, als er gerade aufwachte. Der hat ihn umgebracht, schnell und unsauber.« »Warum hat er den Berater umgebracht?«, fragte Dolph.
     
    Ich zuckte die Achseln. »Er war mehr ein Tier als ein Mensch, Dolph. Er wachte auf an einem fremden Ort, während sich ein Fremder über ihn beugte. Er hat wie ein gefangenes Tier reagiert und sich geschützt.«
     
    »Warum hatte der Berater keine Kontrolle über ihn? Dafür war er da.« »Die einzige Person, die über einen vertierten Vampir die Kontrolle hat, ist der Meister, der ihn gemacht hat. Der Berater war dazu nicht mächtig genug.«
     
    »Was nun?«, fragte John. Er hatte seine Waffe weggesteckt. Ich noch nicht. Aus irgendeinem Grund fühlte ich mich so besser. »Ich werde jetzt zu meinem dritten Animationstermin dieses Abends fahren.« »Einfach so?«
     
    Ich blickte zu ihm auf, bereit, auf irgendjemanden wütend zu werden. »Was soll ich Ihrer Meinung nach tun, John? Einen Heulkrampf kriegen? Das würde die Toten nicht zurückbringen und mich würde es entsetzlich langweilen.«
     
    Er seufzte. »Wenn Sie nur Ihrer Verpackung entsprächen.« Ich schob meine Pistole ins Schulterholster, lächelte ihn an und sagte: »Leck mich.« Ja, zwei passende Worte.
     
    19
     
    Das meiste Blut hatte ich mir im Leichenschauhaus abgewaschen. Der blutbespritzte Overall lag im Kofferraum. Ich war sauber und präsentabel, oder so präsentabel, wie ich heute Abend sein konnte. Bert hatte mich angewiesen, den Neuen beim dritten Termin zu treffen. Auf dem Oakglen-Friedhof um zehn Uhr. Der Neue müsste theoretisch bereits zwei Tote erweckt haben und mir beim dritten einfach zusehen. Sollte mir recht sein.
     
    Es war 22 Uhr 35, als ich in den Friedhof einbog. Spät. Verdammt. Das würde einen klasse Eindruck auf den neuen Animator machen, ganz zu schweigen von meiner Klientin. Mrs Doughal war unlängst verwitwet. Seit fünf Tagen. Ihr geliebter verschiedener Mann hatte kein Testament hinterlassen. Er hatte es immer erledigen wollen, aber Sie wissen ja, wie das ist, hat's immer wieder aufgeschoben. Ich sollte Mr Doughal erwecken, in Gegenwart von zwei Rechtsanwälten, zwei Zeugen, drei erwachsenen Kindern und einem Rebhuhn im Birnbaum. Seit einem Monat durfte ein jüngst Verstorbener - auf eine Woche mehr oder weniger kam es dabei nicht an - erweckt werden und mündlich ein Testament verfügen. Das würde den Doughals das halbe Erbe retten. Abzüglich Anwaltskosten natürlich.
     
    Eine Reihe Wagen parkte an einer Seite des Kieswegs. Die Reifen machten dem Rasen den Garaus, aber wenn man auf dem Weg parkte, kam kein anderer mehr daran vorbei. Andererseits, wie viele Leute benutzten eine Friedhofstraße um halb elf in der Nacht? Animatoren, Voodoopriester, Haschisch rauchende Teenager, Nekrophile, Satanisten. Man musste einer anerkannten Religion angehören und brauchte eine Erlaubnis, wenn man nach Einbruch der Dunkelheit auf einem Friedhof einen Ritus betreiben wollte. Oder man musste Animator sein. Wir brauchten keine Erlaubnis. Hauptsächlich, weil man uns keine Menschenopfer nachsagte. Ein paar wenige faule Äpfel hatten den Voodooisten einen schlechten Ruf eingetragen. Die Satanisten betrachtete ich als Christin gewissermaßen mit Stirnrunzeln. Ich meine, schließlich sind sie die Bösen. Richtig?
     
    Sobald mein Fuß den Weg berührte, spürte ich es. Magie. Jemand versuchte, Tote zu wecken, und zwar ganz in der Nähe.
     
    Der Neue hatte schon zwei Zombies geweckt. Konnte er einen dritten schaffen? Charles und Jamison schafften nur einen pro Nacht. Wo hatte Bert so kurzfristig jemand so Mächtigen herbekommen?
     
    Ich ging an fünf Wagen vorbei, meinen eigenen nicht mitgezählt. Um das Grab drängten sich an die zwölf Leute. Die Frauen trugen Kostüm, die Männer Anzug und Krawatte. Es war verwunderlich, wie viele Leute sich für den Friedhof fein machten. Die meisten kamen nur zu einer Gelegenheit auf den Friedhof, zur Beerdigung. Eine Menge Klienten tragen also Beerdigungskluft: halboffizielle Kleidung und Schwarz.
     
    Es war eine männliche Stimme, die die lauter werdenden Rufe der Trauernden anführte: »Andrew Doughal

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