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Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten

Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten

Titel: Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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stecken wir tief in der Scheiße«, stellte er fest. Leider war ich ganz seiner Meinung.
     
    18
     
    Das Kellergewölbe lag pechschwarz vor uns. Und darin wartete ein wahnsinniger Vampir. Genau nach meinem Geschmack. Klar.
     
    »Diesmal gehe ich voraus«, bestimmte Dolph. Er hatte die Waffe der Frau. Seine eigene hatte er weggesteckt. Er hatte jetzt Silbermunition. Also ging er zuerst. Darin war Dolph gut. Er würde nie einem seiner Leute etwas befehlen, was er nicht selbst tun würde. Ich wünschte, Bert wäre so. Aber Bert würde jemandem Ihr Erstgeborenes versprechen und Sie erst hinterher fragen, ob es Ihnen recht war.
     
    Dolph zögerte an dem offenen Schlund des Gewölbes. Die Dunkelheit war zum Schneiden dick. Es war die vollkommene Dunkelheit einer Höhle. Von der Art, dass man sich mit der flachen Hand an die Augäpfel fassen kann und nicht einmal blinzelt.
     
    Er winkte uns mit der Pistole vorwärts, ging aber an dem dunklen Loch vorbei den Flur hinunter. Die Fußspuren führten ins Dunkle und wieder heraus, den Flur entlang und um die Ecke. Ich wurde die Ecken langsam müde.
     
    Zerbrowski und ich schlossen zu ihm auf, sodass wir links und rechts neben ihm standen. Die Anspannung dehnte sich vom Nacken in die Schultern aus. Ich holte tief Luft und ließ sie langsam heraus. Besser. Sehen Sie, meine Hände zittern nicht einmal.
     
    Dolph rollte sich nicht über den Boden, als er um die Ecke bog. Er ging einfach mit dem Rücken zur Wand, die Waffe beidhändig im Anschlag.
     
    Jemand sagte: »Nicht schießen, ich bin nicht tot.« Ich kannte die Stimme. »Das ist John Burke. Er gehört zu mir.« Dolph sah mich über die Schulter an. »Ich erinnere mich an ihn.«
     
    Ich zuckte die Achseln; besser Vorsicht als Nachsicht. Ich traute Dolph nicht wirklich zu, dass er versehentlich auf ihn schoss, aber wir hatten zwei Leute bei uns, die ich vorher noch nie gesehen hatte. Wenn Schusswaffen im Spiel sind, sollte man auf Nummer Sicher gehen. Worte zum Überleben.
     
    John war groß, schlank und dunkelhäutig, hatte kurzes, vollkommen schwarzes Haar mit einem breiten weißen Streifen über der Stirn. Eine verwirrende Kombination. Er hatte schon immer gut ausgesehen, aber jetzt hatte er sich den Bart abrasiert und sah nicht mehr aus wie ein Hollywood-Schurke, eher wie ein Hauptdarsteller. Groß, dunkel und schön, und wusste, wie man Vampire umbrachte. Was konnte man sich mehr wünschen? Einiges, aber das war eine andere Geschichte.
     
    John kam lächelnd um die Ecke. Er trug eine Waffe und, was noch besser war, er hatte seine Vampirausrüstung bei sich. »Ich kam vor Ihnen an und sorge dafür, dass der Vampir nicht ausbricht, während Sie unterwegs sind.«
     
    »Danke, John«, sagte ich. Er zuckte die Achseln. »Schütze nur das öffentliche Wohl ergehen.« »Was immer Sie meinen.« »Wo ist der Vampir?«, fragte Dolph. »Ich war ihm gerade auf der Spur«, sagte John. »Wie?«, fragte ich. »Anhand der nackten Fußspur.«
     
    Nackte Fußspuren. Du lieber Gott. Die Leiche hatte keine Schuhe gehabt, aber John. Ich drehte mich zu dem Gewölbe um. Zu spät, zu langsam, zu ungünstig.
     
    Der Vampir kam schneller aus dem Dunkeln, als man gucken konnte. Es war nur ein Fleck, der in den Anfänger stieß und ihn an die Wand rammte. Der Anfänger schrie, die Pistolenmündung auf die Vampirbrust gedrückt. Die Schüsse waren laut, hallten in den Rohren wider. Die Kugeln kamen aus seinem Rücken wieder heraus wie aus Nebel. Magie.
     
    Ich bewegte mich vorwärts, versuchte zu zielen, ohne den Anfänger zu treffen. Er schrie, ohne abzusetzen. Ein warmer Blutregen ging hernieder. Ich schoss auf den richtigen Kopf, aber er bewegte sich weiter und dabei unglaublich schnell, schleuderte den Mann gegen die Wand, riss an ihm. Da war viel Schreien und Bewegung, aber alles schien weit weg zu sein und verlangsamt. Es war eine Sache von Augenblicken. Ich stand als Einzige mit Silbermunition nah genug. Ich trat dicht heran, mein Körper berührte den Vampir, setzte ihm den Lauf an den Hinterkopf. Ein normaler Vampir hätte mich nicht so weit kommen lassen. Ich drückte ab, und der Vampir wirbelte herum, riss den Mann dabei von den Füßen und schleuderte ihn gegen mich. Die Kugel ging weit daneben, und wir krachten zu Boden. Das Gewicht von zwei Männern trieb mir die Luft aus den Lungen. Der Anfänger lag auf mir, er schrie und blutete, er starb.
     
    Wieder drückte ich dem Vampir den Pistolenlauf an den Kopf und feuerte. Der

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