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Anita Blake 04 - Giergige Schatten

Anita Blake 04 - Giergige Schatten

Titel: Anita Blake 04 - Giergige Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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gucken drohend. Bis wir mehr verlangen. In Ordnung?«
    »Ich bin hier, weil Richard mich darum gebeten hat«, sagte Raina. »Er ist ein Leitwolf. Ich befolge seine Befehle.« »Seltsam, ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie irgendjemandes Befehle befolgen«, erwiderte ich.
    Sie zeigte mir ein hässliches Lächeln. »Ich befolge die Befehle, die ich befolgen möchte.« Das glaubte ich ihr. Ich deutete mit dem Daumen auf Gabriel. »Wer hat ihn dazu gerufen?« »Ich habe ihn ausgesucht. Gabriel kann hervorragend Leute einschüchtern.«
    Er war groß, ganz in Leder und Metallnieten und hatte scharfe, spitze Zähne. Ja, ich würde sagen, das war einschüchternd.
    »Ihr Wort, dass Sie im Hintergrund bleiben, bis wir Sie brauchen.« »Richard hat gesagt, wir sollen Ihnen gehorchen, wie wir sonst ihm gehorchen«, sagte Raina. »Großartig. Da Sie Richard nur gehorchen, wenn es Ihnen passt, was heißt das dann?«
    Raina lachte. Es hatte einen harten, spröden Beiklang. Ein Lachen, bei dem man an wahnsinnige Wissenschaftler denkt, und an Leute, die zu lange in Einzelhaft gesessen haben. »Ich überlasse Ihnen die Sache, Anita Blake, solange Sie es gut machen. Jason gehört zu meinem Rudel. Ich werde nicht zulassen, dass Sie ihn mit Ihrer Zimperlichkeit gefährden.«
    Die Sache gefiel mir immer weniger. »Ich bin nicht zimperlich.« Sie lächelte. »Das ist wahr. Ich entschuldige mich.« »Sie sind kein Wolf«, sagte ich zu Gabriel. »Was haben Sie von der ganzen Sache?«
    Gabriel ließ seine spitzen Zähne aufblitzen. Er blätterte weiter durch die Fotos. »Marcus und Richard werden mir etwas schuldig sein. Das ganze verfluchte Rudel wird mir etwas schuldig sein.«
    Ich nickte. Das war ein Motiv, das ich ihm abnahm. »Geben Sie Ronnie die Fotos zurück. Keine blöden Bemerkungen, tun Sie es einfach.«
    Er schob schmollend die Unterlippe vor. Ohne die spitzen Zähne hätte es besser gewirkt. Aber er händigte Ronnie die Fotos aus. Seine Fingerspitzen strichen ihr über die Hand und verweilten ein wenig, aber er sagte nichts. Das war genau, worum ich gebeten hatte. Waren alle Gestaltwandler so verdammt genau?
    Seine merkwürdigen Augen starrten mich an. Plötzlich erinnerte ich mich, wo ich sie schon einmal gesehen hatte. Hinter der Maske in dem Film, den ich lieber nicht gesehen hätte. Gabriel war der zweite Darsteller gewesen. Ich hatte nicht genug geschlafen, um meinen Schock zu verbergen. Ich merkte, wie mein Gesicht zusammenfiel, und konnte es nicht verhindern.
    Gabriel legte den Kopf schief wie ein Hund. »Warum sehen Sie mich an, als wäre mir ein zweiter Kopf gewachsen?«
    Was sollte ich sagen? »Ihre Augen. Mir ist eben eingefallen, wo ich sie schon mal gesehen habe.«
    »Ja?« Er rückte näher und stützte das Kinn auf Sitzlehne, sodass ich diese leuchtenden Augen aus der Nähe sehen konnte. »Wo?« »Im Zoo. Sie sind ein Leopard.« Lügen haben kurze Beine, aber mir fiel nichts Besseres ein, nicht auf die Schnelle.
    Er riss erstaunt die Augen auf »Miau, aber das war nicht, was Sie gedacht haben.« Er klang reichlich sicher. »Glauben Sie, was Sie wollen, es ist mir egal. Eine andere Antwort kriegen Sie nicht.«
    Er blieb, wo er war, und drückte das Kinn in das Polster. Seine Schultern waren nicht zu sehen, sodass sein Kopf wie abgetrennt aussah, wie ein Kopf auf einem Spieß. Was zutreffen würde, sobald Edward herausfand, wer Gabriel war. Und Edward würde es herausfinden. Ich würde es ihm erzählen, mit Freuden, wenn ich damit verhindern konnte, dass noch mehr solcher Filme gedreht wurden. Natürlich konnte ich dessen nicht sicher sein. Die Filme entsprangen Rainas Gehirn. Vielleicht wusste sie aber gar nichts von deren ungewöhnlichem Ende. Ja, klar, und ich war nebenberuflich der Osterhase.
    Ronnie starrte mich an. Sie kannte mich zu gut. Ich hatte ihr von dem Snuff-Movie nichts erzählt. Jetzt hatte ich sie mit zwei Hauptdarstellern bekannt gemacht. Scheiße. Wir stiegen aus dem Wagen in die kalte Wintersonne. Wir gingen den Bürgersteig entlang mit einem Gestaltwandler hinter uns, den ich auf der Leinwand hatte eine Frau ermorden und von ihrem noch zuckenden Körper fressen sehen. Gott schütze George Smitz, falls er schuldig war. Gott schütze uns alle, wenn nicht. Jason war verschwunden. Einer von den jüngsten Rudelmitgliedern, hatte Richard gesagt. Wenn George Smitz ihn nicht hatte, wer dann?

34
     
    Raina fing meine Hand ab, ehe ich die Klingel drücken konnte. Sie hatte sehr schnell zugefasst. Mir

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