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Anita Blake 04 - Giergige Schatten

Anita Blake 04 - Giergige Schatten

Titel: Anita Blake 04 - Giergige Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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»Gute Nacht, Anita.«
    Er ging. Ich schloss die Tür ab. Ich reinigte meine Waffen und ging ins Bett. Nach der Show, die Richard und Jean-Claude abgezogen hatten, war die Browning das Einzige, was ich bei mir im Bett haben wollte. Na gut, die Browning und einen Stoffpinguin.

32
     
    Das Telefon klingelte. Es schien schon lange zu klingeln. Ich lag im Bett und hörte zu und wunderte mich, wann endlich mal der Anrufbeantworter anspringen würde. Ich rollte herum und griff nach dem Hörer. Er war nicht da. Das Klingeln kam von nebenan. Scheiße. Ich hatte vergessen, den Apparat mit ins Schlafzimmer zu nehmen.
    Ich kroch aus der warmen Decke und taumelte ins Wohnzimmer. Es musste schon fünfzehn Mal geklingelt haben, ehe ich dort ankam. Ich sank auf den Boden und drückte mir den Hörer ans Ohr. »Wer ist da?« »Anita?« »Ronnie?« »Du hörst dich furchtbar an.« »Ich sehe noch furchtbarer aus«, sagte ich. »Was ist denn los?«
    »Später, warum rufst du an um« - ich schielte auf meine Armbanduhr - »sieben Uhr morgens. Ich hoffe, du hast einen guten Grund, Ronnie.«
    »Oh, den habe ich. Ich dachte, wir könnten George Smitz erwischen, ehe er zur Arbeit fährt.« »Warum?« Mein Gesicht begann zu pochen. Ich legte mich auf den Teppich und bettete den Hörer an mein Ohr. Der Teppich war sehr weich.
    »Anita, Anita, bist du noch dran?«
    Ich blinzelte und merkte, dass ich eingeschlafen war. Ich setzte mich auf und lehnte mich an die Wand. »ja aber ich habe nichts mehr gehört, seit du was davon sagt hast, dass wir Smitz vor der Arbeit erwischen Wollten.«
    »Ich weiß ja, dass du kein Morgenmensch bist, Anita, aber am Telefon bist du noch nie eingeschlafen. Wie viel hast du in der Nacht geschlafen?« »Ungefähr eine Stunde.«
    »Ach Gott, das tut mir Leid. Aber ich dachte mir, du würdest es wissen wollen. Ich habe den entscheidenden Beweis gefunden.« »Ronnie, bitte, wovon sprichst du?«
    »Ich habe Fotos von George Smitz mit einer anderen Frau.« Sie ließ das einen Moment lang auf mich wirken. »Anita, bist du noch da?«
    »Ich bin da. Ich denke nach.« Letzteres war schwieriger, als mir lieb war. So frühmorgens bin ich nie so ganz auf der Höhe. Nach einer Stunde Schlaf war ich meilenweit davon entfernt. »Warum sagst du, das ist ein entscheidender Beweis?«
    »Also, eine Menge Ehepartner melden den anderen als vermisst, um den Verdacht von sich abzulenken.« »Du meinst, Smitz hat seine Frau kaltgemacht?« »Wie poetisch du dich wieder ausdrückst. Aber ja, das meine ich.«
    »Warum? Eine Menge Männer betrügen ihre Frauen, die wenigsten bringen sie um.«
    »Jetzt kommt der Trumpf: Nachdem ich die Aufnahmen gemacht habe, habe ich mit einigen Waffenläden in der Gegend gesprochen. Er hat in der Nähe seiner Metzgerei Silbermunition gekauft.«
    »Nicht sehr helle«, fand ich. »Das sind die wenigsten Mörder.«
    Ich nickte, merkte, dass sie es nicht sehen konnte und ließ es mir egal sein. »Schön, sieht so aus, als ob Mr Smitz nicht der trauernde Witwer ist, der er zu sein vorgibt. Was willst du nun machen?«
    »Ihn zu Hause damit konfrontieren.« »Warum nicht zur Polizei gehen?« »Der Verkäufer in dem Laden ist sich wegen George nicht ganz sicher.« Ich schloss die Augen. »Toll, einfach toll. Du denkst, dass er es uns gegenüber zugibt?« »Könnte sein. Er hat fünfzehn Jahre lang das Bett mit ihr geteilt. Mit der Mutter seiner Kinder. Da sollte es eine Menge Schuldgefühle geben.«
    Ich kann wirklich nicht gut denken nach nur einer Stunde Schlaf. »Polizisten. Es sollten sich wenigstens ein paar Polizisten bereithalten.« »Anita, er ist mein Klient. Ich liefere keinen Klienten an die Polizei aus, außer wenn ich muss. Wenn er gesteht, werde ich sie einschalten. Wenn nicht, händige ich aus, was ich habe. Aber vorher muss ich es auf meine Weise versuchen.«
    »Schön, rufst du ihn an und sagst ihm, dass wir kommen, oder soll ich das tun?« »Ich mache das. Ich dachte nur, du wärst gern dabei.« »Ja, sag mir nur wann.« »Er ist noch nicht zur Arbeit gefahren. Ich werde ihn anrufen und komme dich dann abholen.«
     
    Ich wollte sagen: Nein, ich muss wieder ins Bett, aber wenn er sie nun umgebracht hatte? Und die anderen auch? Smitz war mir nicht wie ein gewalttätiger Mensch wir vorgekommen, und außerdem dachte, dass er wirklich trauerte. Wirklich besorgt war um seine Frau.
     
    Aber was wusste ich schon?
    »Ich warte auf dich«, sagte ich und legte grußlos auf.
    Ich wurde langsam so schlimm wie

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