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Anita Blake 05 - Bleich Stille

Anita Blake 05 - Bleich Stille

Titel: Anita Blake 05 - Bleich Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Ernst. Aber Geliebte gehabt zu haben und eine wiederzusehen waren zwei verschiedene Paar Schuhe. Ich stellte erschrocken fest, dass mir etwas ausmachte.
     
    Er lächelte mich an, fast so als wüsste er, was ich gerade ich dachte. In seinen Augen war das Weiße wieder da. Damit sah er fast wie ein Mensch aus. Fast.
     

23
     
    Jean-Claude ging über den Parkplatz, und mit den Stiefeln und der Jacke sah er aus, als müsste ihn gleich einer knipsen oder um ein Autogramm bitten. Wir Übrigen gingen hinterher wie seine Entourage. Was wir genau genommen waren, ob wir wollten oder nicht. Aber wenn es Jeff Quinlan das Leben rettete, konnte ich mir ein bisschen Stiefellecken abringen. Sogar ich kann kriechen, wenn es einen richtig guten Grund gibt.
     
    »Fahren Sie, oder bekomme ich eine Wegbeschreibung zu Serephinas Haus?«, fragte ich. »Ich werde Ihnen sagen, wo Sie abbiegen sollen, wenn es so weit ist.« »Sie glauben, ich würde mit der Wegbeschreibung zur Polizei rennen?« »Nein«, antwortete er. Mehr sagte er nicht.
     
    Ich sah ihn stirnrunzelnd an, aber wir stiegen alle in den Jeep. Raten Sie mal, wer sich nach vorn setzte.
     
    Wir bogen auf die Hauptstraße ein, den Strip. Der Verkehr fuhr Stoßstange an Stoßstange. Wenn der Verkehr schlimm ist, kann es zwei Stunden dauern, nur die vier Meilen zurückzulegen, die der Strip lang ist. Jean-Claude ließ mich in eine Seitenstraße einbiegen. Sie sah aus wie eine Auffahrt zu einem der Theater, aber sie entpuppte sich als Zufahrtsstraße. Wenn man den Weg über die kleineren Straßen kannte, konnte man den gröbsten Stau umgehen.
     
    Auf der Hauptstraße von Branson würde man es nicht vermuten, aber kaum außer Sicht hinter dem nächsten Hügel war man mitten im Ozarkgebirge. Berge, Wald, Häuser, wo Menschen wohnten, die nicht vom Tourismus lebten. Auf dem Strip war alles Neon und Künstlichkeit, aber nach einer Viertelstunde waren wir auf einer Waldstraße, die sich durch das Ozarkgebirge schlängelte.
     
    Die Dunkelheit umgab den Jeep. Das einzige Licht kam Von ein paar verstreuten Sternen, die sich ins Schwarze drückten, und von meinen Scheinwerfern.
     
    »Sie scheinen sich auf Serephina zu freuen, trotz des verschwundenen Sarges«, sagte ich.
     
    Jean-Claude drehte sich auf dem Sitz herum, so weit wie der Gurt es zuließ. Ich hatte darauf bestanden, dass sich alle anschnallten, was den Vampir belustigte. Ich schätze, es war albern, einen toten Mann dazu zu zwingen, aber Mann, ich war es, die fuhr.
     
    »Ich glaube, Serephina sieht in mir noch den jungen Vampir, den sie vor Jahrhunderten gekannt hat. Wenn sie mich für einen ebenbürtigen Gegner hielte, hätte sie mich oder meine Handlanger direkt konfrontiert. Sie hätte nicht nur den Sarg gestohlen. Sie ist übertrieben selbstbewusst.«
     
    »Um als einer Ihrer Handlanger zu sprechen«, rief Larry vom Rücksitz dazwischen, »sind Sie sicher, dass Sie es nicht sind, der übertrieben selbstbewusst ist?«
     
    Jean-Claude warf einen Blick über die Schulter. »Serephina war schon Jahrhunderte alt, als ich ihr zum ersten Mal begegnete. Nach zwei- oder dreihundert Jahren steht bei einem Vampir das Ausmaß seiner Kräfte fest. Ich kenne ihre Grenzen, Lawrence.«
     
    »Hören Sie auf, mich Lawrence zu nennen. Ich heiße Larry. « Jean-Claude seufzte. »Sie haben ihn gut angelernt.« »Er war von Anfang an so«, widersprach ich. »Ein Jammer.«
     
    Jean-Claude hörte sich an, als hätten wir ein feindliches Familientreffen, oder ist das eine Tautologie? Ich hoffte, dass er Recht hatte, aber wenn ich eines über Vampire gelernt hatte: Sie ziehen immer wieder neue Kaninchen aus dem Hut. Dicke, Fleisch fressende Häschen mit Reißzähnen, die Ihnen die Nase abbeißen, wenn Sie nicht aufpassen.
     
    »Was wird Jungwolf hinter uns tun?« »Ich tue, was mir gesagt wird«, antwortete Jason. »Klasse«, entgegnete ich.
     
    Wir schwiegen eine Weile. Jean-Claude rang sich selten eine Plauderei ab, und ich war nicht in Stimmung. Wir hatten alle einen netten kleinen Besuchsabend haben können, aber irgendwo in dieser Gegend war Jeff Quinlan zu seinem zweiten Abend in Xaviers zärtlicher Obhut erwacht. Versaute einem irgendwie die Laune.
     
    »Die Abzweigung kommt da vorne rechts, ma petite.« Ich zuckte zusammen. Ich war in das Schweigen und die dunkle Stille der Landstraße versunken gewesen.
     
    Ich fuhr langsamer. Wollte die Abzweigung nicht verpassen. Eine Kiesstraße wie hundert andere zweigte von der

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