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Anita Blake 05 - Bleich Stille

Anita Blake 05 - Bleich Stille

Titel: Anita Blake 05 - Bleich Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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gnadenlos.
     
    Jason lag auf dem Bauch, mit den leuchtend blonden Haaren auf dunklen Kissen. Bis auf einen kräftig blauen Slip war er nackt. Während ich auf seinen Rücken starrte und wünschte, er möge atmen, ging ich zum Bett. Erst als ich fast bei ihm stand, sah ich die leise Bewegung. In meiner Brust löste sich ein Klumpen.
     
    Ich musste mich auf die Bettkante knien, um ihn mit der Hand zu erreichen. Ich fasste ihn an der Schulter. Er rührte sich. Ich rollte ihn auf die Seite, er unterstützte mich dabei nicht. Er war vollkommen teilnahmslos. Mit schweren Lidern blickte er mich an. Zwei dünne rote Linien zogen sich am Hals hinunter. Nicht viel Blut, wenigstens nicht auf dem Bettzeug. Es war nicht zu ermitteln, wie viel Blut er verloren hatte. Wie viel Jean-Claude ihm genommen hatte.
     
    Jason lächelte mich an. Ein langsames, träges Lächeln. »Geht es Ihnen gut?« Seine Hand glitt um meine Taille, als er sich auf den Rücken rollen ließ.
     
    »Ich fasse das als ja auf.« Ich wollte mich vom Bett zurückziehen, aber sein Arm blieb fest um mich gelegt. Jason zog mich zu sich herab. Auf dem Weg nach unten zog ich die Browning. Er hätte es verhindern können, aber er tat es nicht.
     
    Ich stieß ihm den Lauf in die Rippen. Mit der anderen Hand drückte ich mich von seiner nackten Brust weg, um das Gesicht davon fern zu halten. Er hob den Kopf meinem entgegen.
     
    »Ich werde abdrücken.« Einen Fingerbreit entfernt hielt er inne. »Das heilt wieder.« »Ist der eine Kuss ein Loch in der Seite wert?« »Keine Ahnung«, antwortete er. »Alle anderen meinen ja.« Er kam mit dem Gesicht langsam näher, ließ mir reichlich Zeit, mich zu entscheiden.
     
    »Jason, lass sie los, sofort.« Jean-Claudes Stimme füllte den Raum mit dem Geflüster kleiner Echos. Jason ließ mich los. Ich rutschte rückwärts vom Bett mit der Pistole in der Hand. »Ich brauche meinen Wolf heute Abend, Anita. Versuchen Sie, ihn nicht zu erschießen, bis das Treffen mit Serephina zu Ende ist.«
     
    »Sagen Sie ihm, er soll aufhören, mich anzumachen«, sagte ich. „Oh, das werde ich, ma petite, das werde ich.«
     
    Jason legte sich zurück in die Kissen. Er winkelte ein Bein, die Hände lagen auf seinem Bauch. Er sah entspannt aus, lasziv, aber sein Blick blieb auf Jean-Claude gerichtet. »Du bist als Schoßtier beinahe perfekt, Jason, aber provoziere mich nicht.« »Du hast nie gesagt, dass sie verboten ist.« »Ich sage es jetzt«, erwiderte Jean- Claude.
     
    Jason setzte sich auf. »Ich werde von jetzt an ein vollendeter Gentleman sein.« »Ja«, sagte Jean-Claude, »das wirst du.« Er stand im Türrahmen, schön anzusehen wie immer, aber gefährlich. Man konnte spüren, wie es sich im Zimmer aufbaute, in seinem Tonfall knisterte. »Lass uns für einen Moment allein, ma petite.« »Für so was haben wir keine Zeit«, sagte ich.
     
    Jean-Claude blickte mich an. Seine Augen waren ein blankes Mitternachtsblau, das Weiße darin untergegangen. »Sie beschützen ihn?«
     
    »Ich will nicht, dass ihm etwas angetan wird, nur weil er bei mir die Kontrolle verloren hat.« »Sie wollten ihn immerhin erschießen.« Ich zuckte die Achseln. »Ich habe nie behauptet, konsequent zu sein, nur ernst meine ich es immer.«
     
    Jean-Claude lachte. Bei dem plötzlichen Sinneswandel zuckten wir beide, Jason und ich, zusammen. Das Lachen war genussvoll wie Schokolade, als ließe es sich aus der Luft greifen und essen.
     
    Ich warf einen Blick auf Jason. Er beobachtete Jean-Claude wie ein gut erzogener Hund seinen Herrn, achtete auf einen Hinweis, was dieser als Nächstes von ihm wollen könnte.
     
    »Zieh dich an, mein Wolf, und Sie, ma petite, müssen sich ebenfalls umziehen.« Ich hatte schwarze Jeans an und ein königsblaues Polohemd. »Was ist verkehrt an meiner Kleidung?«
     
    »Wir müssen heute Nacht eine Schau aufziehen, ma petite. Ich würde nicht darum bitten, wenn es nicht wäre.« »Ich werde kein Kleid tragen.«
     
    Er lächelte. »Natürlich nicht. Nur etwas, das ein wenig eleganter ist. Falls Ihr junger Freund nichts Passendes hat, ich schätze, Jason und er dürften die gleiche Größe haben. Ich bin sicher, wir werden etwas finden.«
     
    »Darüber müssen Sie mit Larry sprechen.«
     
    Einen Herzschlag lang sah Jean-Claude mich an. »Wie Sie meinen, ma petite. Wenn Sie Jason jetzt allein lassen, damit er sich anziehen kann? Ich werde hier bleiben, bis Sie ein angemesseneres Gewand ausgesucht haben.«
     
    Ich wollte

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