Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Anita Blake 05 - Bleich Stille

Anita Blake 05 - Bleich Stille

Titel: Anita Blake 05 - Bleich Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
Vom Netzwerk:
Gesicht der Blondine. Seine Schultern spannten sich, der Rücken wurde steif. Er wich langsam auf Knien vor ihr zurück. Die Brünette strich ihm mit den Fingern den nackten Rücken hinab. Ihr Fleisch rutschte ab, hinterließ eine grünliche schleimige Spur. Durch Jasons Körper ging ein Zittern, das nichts mit Sex zu tun hatte.
     
     
     
    Seine Brust hob und senkte sich immer schneller, als würde er hyperventilieren. Er starrte stur geradeaus, wollte sich nicht nach dem umdrehen, was hinter ihm los war, so als würde der Spuk vorübergehen, wenn er nicht hinsah.
     
     
     
    Die Brünette schlang die verwesten Arme um seine Schultern, schmiegte das faulige Gesicht an seins und flüsterte etwas.
     
    Jason machte sich los, kroch zur Wand. Seine nackte Brust war voller Gewebefetzen. Seine Augen waren weit aufgerissen, ließen viel zu viel Weißes sehen. Er schien nicht genug Luft zu bekommen. Von seinem Hals rutschte etwas Dickes, Schweres auf seine Brust hinab. Er schlug darauf, als wäre es eine Spinne. Er presste sich gegen die schwarze Wand, die Hosen hingen ihm auf den Oberschenkeln.
     
    Die Blondine rollte sich vom Rücken auf den Bauch und kroch zu ihm rüber, streckte eine Hand nach ihm aus, die nur noch Knochen und Reste verdorrter Haut war. Sie schien eher trocken zu verwesen. Die Brünette dagegen war nass. Sie lag mit dem Rücken auf dem Boden, und etwas Dunkles floss aus ihr heraus und bildete eine Lache. Das Lederhemd hatte sie ausgezogen, ihre Brüste waren wie volle Wassersäcke.
     
    »Ich bin bereit für dich«, sagte sie. Ihre Stimme war nach wie vor klar und voll. Aus diesem verfaulenden Mund hätte keine menschliche Stimme kommen dürfen.
     
    Die Blondine packte Jason beim Arm, und er schrie. Jean-Claude saß reglos, unbewegt da und sah zu.
     
    Ich merkte, dass ich auf die drei zuging. Es überraschte mich selbst. Ich wartete auf den Gestank, der von dem fauligen Fleisch ausgehen sollte, aber die Luft blieb nach jedem weiteren Schritt rein.
     
    Ich erreichte Jean- Claude und fragte: »Ist das Illusion?« Er wollte mich nicht ansehen. »Nein, ma petite, das ist keine Illusion.«
     
    Ich stieß seinen Arm mit dem Finger an, und er war hart und fest wie Holz. Er fühlte sich überhaupt nicht wie Muskeln an. »Ist das Illusion?«
     
    »Nein, ma petite.« Endlich blickte er mich an, und seine Augen waren abgrundtief blau. »Beides ist real.« Er stand von dem Gestell auf, und nicht einmal aus dieser Nähe war zu erkennen, ob er atmete.
     
    Die Brünette kroch jetzt auf allen vieren, sie griff nach Jason, während ihre Hand in nasse Klümpchen zerfiel. Jason kreischte und drückte sich gegen die Wand, als wollte er hindurch. Er hielt sich die Hände vors Gesicht wie ein Kind, das die Monster unter dem Bett ignorieren will, aber er war kein Kind, und er wusste, dass die Monster Wirklichkeit waren.
     
    »Hilf ihm«, flüsterte ich und war mir nicht sicher, an wen von uns beiden das gerichtet war.
     
    »Ich werde tun, was ich kann«, sagte Jean-Claude. Ich starrte ihn an, als ich die nächsten Worte in meinem Kopf hörte. Seine Lippen bewegten sich nicht. »Wenn sie die Waffenruhe als Erste brechen, ma petite, dann steht es Ihnen frei, hier alle niederzumetzeln.«
     
    Ich starrte ihn an, aber seine Miene verriet nichts. Nur der Nachhall in meinem Kopf sagte mir, dass ich nicht halluzinierte. Jetzt war nicht der Augenblick, um darüber zu zanken, dass er in meinen Geist eingedrungen war. Später, wir würden später noch streiten können.
     
    » Janos.« Das Wort hallte durch den Raum, bis es wie ein tiefer Bass in meinen Schuhsohlen brummte. Janos wandte sich Jean-Claude zu, einen freudigen Ausdruck in dem knochendürren Gesicht. »Sie haben geläutet?« »Ich fordere dich heraus.« Die vier Worte klangen ironisch, sie klirrten wie falsche Töne die Nerven entlang. Falls Janos das irgendwie störte, so war es ihm nicht anzumerken.
     
    »Du kannst gegen mich nicht siegen«, sagte Janos. »Das bliebe abzuwarten, nicht wahr?«, erwiderte Jean-Claude. Janos lächelte, bis ihm die Lippen fast einrissen. »Falls du ich wunderbarerweise übertriffst, was willst du dann?« »Sicheren Heimweg für alle meine Leute.«
     
    Ich räusperte mich. »Und die beiden Mädchen«, fügte ich hinzu. »Und wenn ich gewinne«, fragte Janos, »was bekomme ich?« »Was willst du haben?« »Du weißt, was ich will.« »Sag es«, verlangte Jean-Claude.
     
    »Ihr verzichtet auf den Heimweg. Wir bekommen euch, um zu

Weitere Kostenlose Bücher