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Anita Blake 05 - Bleich Stille

Anita Blake 05 - Bleich Stille

Titel: Anita Blake 05 - Bleich Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Jean-Claude verloren hat, werde ich Janos bitten, dass er ihn zwingt, mich zu ficken. Dein Meister wird hier von allen vernascht werden, genau wie du.«
     
    Mein Blick huschte zu den faulenden Weibern, die an Jason herumfingerten. Das war Ansporn genug. Ich wandte mich Ivy wieder zu und begegnete ihren braunen Augen. »Einen Scheißdreck werden Sie. Sie können mit Ihrem Blick nicht mal einen schwachen Menschen aus der Fassung bringen.«
     
    Sie starrte mich böse an. Ihr Zorn war augenblicklich da wie das Feuer an einem Streichholz. Aus gut zwanzig Zentimetern Entfernung sah ich zu, wie das Braun der Iris das Auge überschwemmte. Ihre Augen waren finstere schimmernde Teiche. Mein Puls drohte mich zu ersticken, und in mir schrie eine kleine Stimme: »Renn weg, renn weg.« Ich stand da und starrte sie nieder.
     
    Sie war ein Meistervampir, aber ein junger. In einhundert Jahren würde sie mich zum Frühstück verspeisen, aber heute, an diesem Abend vielleicht, nur vielleicht, noch nicht.
     
    Sie fauchte mich an, bleckte die Reißzähne.
     
    »Oh, das ist beeindruckend«, sagte ich. »Wie ein Hund, der die Zähne zeigt.« »Dieser Hund kann dir die Kehle zerreißen.« Ihre Stimme war dunkel und böse geworden und kroch mir den Rücken hinauf, bis ich meine ganze Kraft brauchte, um nicht zu schaudern.
     
    Ich traute meiner Stimme nicht, darum redete ich leise und sacht und sehr deutlich. »Versuchen Sie es. Mal sehen, wie weit Sie kommen.«
     
    Sie sprang, aber ich sah es im Ansatz, spürte, dass sie auf mich los wollte. Ich warf mich nach hinten. Sie packte mich am Arm und hob mich von den Füßen mit aufgestütztem Ellbogen, sodass sie mich in die Höhe halten konnte. Ihre Kraft war unglaublich. Sie würde mir den Arm zermalmen ohne dass ich das Geringste dagegen tun könnte.
     
    Plötzlich war Kissa da. »Lass sie runter, sofort!«
     
    Ivy tat es. Sie schleuderte mich durch den Raum. Die Luft brauste an mir vorbei, die Welt verschwamm so plötzlich, als wäre ich blind. Die Luft hielt rauschend an, und ich war unten.
     
     
     

26
     
     
    »Runterfallen« drückt die Plötzlichkeit und Geschwindigkeit nicht aus, mit der ich aus knapp drei Metern Höhe aufprallte. Ich prallte gegen die Wand und versuchte mit Händen und Armen etwas von der Wucht abzufangen, bevor ich mit dem Kopf aufkam. Ich rutschte die Wand hinab. Zwar bedeutet »rutschen« eine gewisse Lari1,;samkeit, aber das hatte nichts Langsames an sich. Am Fuß der Wand brach ich als atemloser Haufen zusammen und starrte auf die beißend grellen Bilder, die noch keinen Sinn ergeben wollten.
     
    Das Erste, das ich klar sah, war ein verwestes Gesicht mit einer langen dunklen Haarzottel am Schädel. Hinter abgebrochenen Zähnen rollte die Vampirfrau ihre Zunge. Etwas Schwarzes und Dickeres als Blut quoll mit einem Ploppen aus ihrem Mund.
     
    Ich stemmte mich auf die Knie hoch und fand zwei Skelettarme um meine Schultern gewickelt. Der vertrocknete Reißzahnmund der Blonden flüsterte mir ins Ohr: »Komm spielen.« Mir polkte etwas Hartes, Steifes im Ohr herum. Es war ihre Zunge. Ich wich hastig zurück, aber sie schlug ihre Krallen in meine Jacke. Die Hände, die so schwach wie tote Stöcke hätten sein müssen, waren wie Stahlbänder.
     
    »Sie haben die Waffenruhe gebrochen ma petite. Ich kann ihn nicht mehr lange halten.«
     
    Ich hatte den Augenblick Zeit, um hochzusehen. Jean-Claude war auf den Knien, beide Hände gegen Janos ausstreckt. Janos stand noch, aber sonst tat er nichts. Mir blieb noch ein paar Augenblicke, mehr nicht.
     
    Ich hörte auf, mich von den beiden Vampiren befreien zu wollen. Sie fielen über mich her, und in dem Durcheinander von Armen, Beinen und Körperflüssigkeiten zog ich die Browning. Ich schoss der Verfaulten direkt in die Brust. Sie taumelte über mir, brach aber nicht zusammen. Ich spürte Zähne in meinem Rücken, und ich schrie.
     
    Weiter drüben ging eine Waffe los, aber ich hatte keine Zeit, hinzusehen. Plötzlich war Jason da und zog die Blonde von mir runter. Ich schoss der Brünetten in den verwesenden Kopf. Endlich brach sie mit zuckenden Gliedern in ihrer eigenen Pfütze zusammen.
     
    Ich drehte mich zu Jean-Claude um und fand ihn fast auf dem Bauch liegen, vor sich eine Blutlache und einen Arm zu Janos ausgestreckt.
     
    Janos machte eine kleine schnelle Bewegung, und aus Jean-Claudes Körper spritzte das Blut im hohen Bogen. Jean-Claude sank zusammen, die Macht strömte aus ihm heraus, blies mir

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