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Anita Blake 05 - Bleich Stille

Anita Blake 05 - Bleich Stille

Titel: Anita Blake 05 - Bleich Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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»Scheiße, Magnus. Warum?« Sein Blick huschte zu meinem blutigen Handgelenk. »Ich könnte Sie das Gleiche fragen.« »Ich habe Blut gespendet, um ihm das Leben zu retten. Was für eine Entschuldigung haben Sie?«
     
    Er lächelte. »Meine ist nicht halb so hübsch.« Magnus löste sein Haarband und ließ die Haare wie einen Vorhang um seine Schultern fallen. Er sah mich aus seinen türkisblauen Augen an und kroch auf allen vieren zu Jean-Claude. Er bewegte sich, als hätte er Muskeln, wo andere Leute keine hatten. Er wirkte wie eine Großkatze. Menschen bewegen sich so nicht.
     
    Er kniete sich vor Jean-Claude hin, fast auf Tuchfühlung, schüttelte die Haare zur Seite und bot den Hals dar.
     
    »Nein«, sagte Jean-Claude. »Was geht hier vor?«, fragte Larry. Gute Frage. Ich wusste keine Antwort. Nicht mal eine falsche.
     
    Magnus rutschte aus dem Jackett und ließ es auf den Boden gleiten. Er knöpfte die rechte Manschette auf und schob sich den Ärmel hoch. Er hielt Jean-Claude das Handgelenk hin. Die Haut war glatt und unversehrt. Jean-Claude nahm seine Hand und hob sie an die Lippen.
     
    Fast sah ich weg, tat es dann aber doch nicht. Wegsehen ist, als würde man sich selbst belügen. Man tut so, als ob es nicht passiert, doch es passiert trotzdem.
     
    Jean-Claude streifte ihn nur mit den Lippen, dann ließ er ihn los. »Das Angebot ist großzügig, aber es würde mich betrunken machen, wenn ich Ihr Blut mit dem der anderen mischte.« »Betrunken?«, fragte ich. »Was zum Henker reden Sie da?«
     
    »Ah, ma petite, was für eine Wortwahl.« »Ach, halten Sie den Mund.« »Der Blutverlust macht Sie grantig«, sagte er. »Sie können mich mal.«
     
    Er lachte, und es hatte einen süßen Klang, einen ganz unbeschreiblichen Beigeschmack wie ein verbotenes Bonbon, das einen nicht bloß dick macht, sondern vergiftet, und man denkt: Welch köstliche Art zu sterben.
     
    Magnus blieb auf den Knien und sah den lachenden Vampir an. »Du willst nicht von mir trinken?« Jean-Claude schüttelte den Kopf, als traute er seiner Stimme nicht. In seinen Augen funkelte das unterdrückte Lachen.
     
    »Das Blut wurde angeboten.« Magnus kroch zurück zu mir. Seine Haare waren ihm seitlich ins Gesicht gefallen, sodass das eine Auge dahinter verschwand und nur ein wenig durch die Strähnen glänzte wie ein Juwel. Augen sollten eigentlich nicht so eine Farbe haben. Er kroch zu mir heran, bis er mit dem Gesicht dicht vor meinem war. »Einen halben Liter Blut, ein Pfund Fleisch.« Er hauchte es und neigte sich wie zum Kuss zu mir.
     
    Ich wich zurück und kippte hintenüber. Schließlich lag ich auf dem Rücken, was keine Verbesserung war. Magnus kroch über mich. Ich drückte ihm die Browning auf die Brust.
     
    »Runter von mir, oder es gibt was zu schlucken.«
     
    Magnus kroch rückwärts, aber nicht sehr weit. Ich richtete mich auf, während ich mit einer Hand die Waffe auf ihn gerichtet hielt. Der Lauf schwankte dabei mehr als sonst. a>Was sollte dieses Gerede?«
     
    Jean-Claude sagte: »Janos sprach davon, Blut und Fleisch Von uns zu nehmen. Serephina hat uns als Entschuldigung Blut und Fleisch angeboten.« Ich starrte Magnus an, der noch auf Händen und Knien war. Er sah wild und gefährlich aus. Ich senkte die Waffe. »Nein danke.«
     
    Magnus setzte sich, fuhr sich durch die Haare, strich sie sich aus dem Gesicht. »Sie haben Serephinas Friedensange, bot ausgeschlagen. Lehnen Sie auch ihre Entschuldigung, ab?« »Bring uns zu ihr, und du hast getan, was von dir verlangt wurde«, sagte Jean-Claude.
     
    Magnus sah mich an. »Was ist mit Ihnen, Anita? Sind Sie einverstanden, dass ich Sie zu ihr bringe? Nehmen Sie die Entschuldigung an?« Ich schüttelte den Kopf. »Warum sollte ich?«
     
    »Anita ist kein Meister«, sagte Jean-Claude. »Es ist meine Rache, meine Vergebung, die du erbitten sollst.« »Ich tue, was mir befohlen wurde«, erwiderte er. »Sie hat Ivy zu einem Willenskampf herausgefordert. Ivy hat verloren.«
     
    »Ich habe sie nicht quer durch den Raum geschleudert«, sagte ich.
     
    Jean-Claude zog die Stirn kraus. »Sie hat von brutaler Gewalt Gebrauch gemacht, ma petite. Sie hat gegen einen Menschen weder mit ihrer Macht noch ihrer Willenskraft oder ihren Vampirtricks gewonnen.« Plötzlich wirkte er sehr ernst. »Sie hat verloren gegen ... Sie.«
     
    »Folglich?« »Folglich, ma petite, haben Sie sich zu einem Meister ernannt und diesen Anspruch bewiesen.« Ich schüttelte den Kopf. »Das ist

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