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Anita Blake 05 - Bleich Stille

Anita Blake 05 - Bleich Stille

Titel: Anita Blake 05 - Bleich Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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ist verkehrt, ma petite?« »Können die Mädchen vorne rausgehen?« »Warum?« »Was uns an der Hintertür erwartet, ist groß und böse, und ich will die beiden vorher draußen haben.«
     
    »Was ist los?«, fragte Jason. Er stand ein bisschen seitlich, ballte die Fäuste, öffnete sie, ballte sie, öffnete sie. Vor einer halben Stunde war er noch entspannter gewesen, aber ~v<< ren wir das nicht alle?
     
    Jean-Claude wandte sich an Kissa. »Stimmt es, was er sagt?« Er deutete auf Magnus. »Dürfen die Mädchen gehen?« »Sie dürfen gehen, so sagt unser Meister.« »Geht«, sagte er zu den Mädchen.
     
    Die sahen zuerst einander, dann Larry an. »Allein?«, fragte die Blonde. Die andere schüttelte den Kopf. »Komm, Lisa, sie lassen uns gehen. Komm schon.« Zu Larry sagte sie: »Danke.« »Gehen Sie nur«, sagte er. »Kommen Sie gut nach Hause.«
     
    Sie nickte und ging auf die Vordertür zu, mit Lisa, die sich an sie klammerte. Wir sahen sie hinausgehen. Nichts stieß aus der Luft auf sie herab. Keine Schreie gellten durch die Nacht. Na, so was!
     
    »Sind Sie jetzt bereit, ma petite? Wir müssen unsere Aufwartung machen.« Er ging einen Schritt und sah mich auffordernd an. Jason stand schon wartend da, mit nervösen Händen und dergleichen.
     
    Ich nickte und schloss mich Jean-Claude an. Larry blieb an meiner Seite wie ein zweiter Schatten. Ich konnte seine Angst auf meiner Haut spüren.
     
    Ich verstand, warum er sich fürchtete. Janos hatte Jean-Claude besiegt. Janos fürchtete Serephina, was hieß, dass sie Jean-Claude dahinraffen konnte, ohne ins Schwitzen zu kommen. Wenn sie den Vampir vernichten konnte, der auf unserer Seite stand, würden wir für sie keine nennenswerte Herausforderung sein. Wenn ich klug wäre, würde ich sie beim ersten Anblick erschießen. Natürlich waren wir hier, um sie um Hilfe zu bitten. Das schränkte meine Möglichkeiten irgendwie ein.
     
    Der kalte Wind spielte in unseren Haaren, als hätte er Hände. Er fühlte sich fast lebendig an. Ich hatte noch nie einen Wind gespürt, den ich gern weggeschubst hätte wie einen allzu verliebten Verehrer. Aber ich hatte keine Angst. Hätte ich haben sollen. Nicht vor den Geistern, sondern vor dem, der sie gerufen hatte. Trotzdem fühlte ich mich fern und ein wenig unbeteiligt. So ist das nach einem Blutverlust.
     
    Wir gingen durch die Tür und zwei kleine Steinstufen hinunter. Reihen kleiner, knorriger Obstbäume zierten die Rückseite des Hauses. Jenseits des Obstgartens war ein Wall von Dunkelheit, eine dicke Mauer schwarzer Schatten, für Blicke undurchdringlich. Die nackten Äste gaben für dies. Schwärze den Rahmen ab.
     
    »Was ist das?«, fragte ich. »Einige von uns können Schatten und Dunkelheit um sich wirken«, sagte Jean-Claude. »Ich weiß. Das habe ich erlebt, als Coltrain getötet wurde, aber das hier ist eine richtige Mauer.« »Es ist beeindruckend«, sagte er. Er klang sehr nüchtern. Ich sah ihn an, aber seine Miene war nicht zu deuten.
     
    Hinter der Schwärze zeigte sich ein Funken weißes Licht. Kalte, bleiche Lichtstrahlen stachen in die Dunkelheit. Das Licht fraß sie auf wie Feuer Papier, bis sie zerkrümelte und verschwand. Als das letzte Stück Dunkelheit vernichtet war, stand eine bleiche Gestalt unter den Bäumen.
     
    Selbst aus dieser Entfernung hätte man sie nicht mit einem Menschen verwechselt, allerdings legte sie es auch nicht darauf an. Über ihrem Kopf wirbelte ein weißes Leuchten von mehreren Metern Durchmesser, eine helle Wolke wie farbloses Neonlicht. Vage Figuren spukten daraus hervor und wirbelten wieder hinein.
     
    »Sehe ich da richtig?«, fragte Larry. »Geister«, sagte ich. »Scheiße«, sagte er. »Genau mein Gedanke.«
     
    Die Geister wallten in die Bäume. Sie hingen auf den toten Zweigen wie ein früher Blütenflor, sofern Blüten sich winden und wabern und leuchten können.
     
    Der seltsame Wind blies mir ins Gesicht, wehte meine Haare zurück, ließ eine lange Reihe strahlender Gestalten hervor wirbeln. Die Geister kamen dicht über dem Boden auf uns zugeschwebt.
     
    »Anita!« »Einfach ignorieren, Larry. Sie können einem nicht wirklich etwas tun, solange man in Bewegung bleibt und sie nicht beachtet.«
     
    Der vorderste Geist war ein langer, dünner mit einem weiten Schreimund, der wie ein Rauchkringel aussah. Er traf mich an der Brust. Es durchlief mich wie ein Stromschlag. Mir zuckten die Armmuskeln. Larry schnappte nach Luft.
     
    »Was war denn das?«, fragte

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