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Anita Blake 05 - Bleich Stille

Anita Blake 05 - Bleich Stille

Titel: Anita Blake 05 - Bleich Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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»Anita!«. Ich hörte die Pistole losgehen, fühlte die Kugel in Ivy einschlagen. Sie traf sie in die Schulter, warf ihren Oberkörper herum, doch Ivy wandte sich mir lächelnd wieder zu. Sie bohrte die Finger in meine Schultern und rollte uns beide herum, sodass ich auf ihr lag, während sie mit einer Hand meinen Nacken in die Zange nahm. Sie quetschte, bis ich keuchte.
     
    »Ich werde ihr das Genick brechen, wenn du dein Spielzeug nicht wegwirfst«, sagte sie zu Larry. »Sie wird mich sowieso töten. Tun Sie's nicht.« »Anita ... « »Sofort, oder ich bringe sie vor deinen Augen um.«
     
    »Schießen Sie!« Aber es gab kein freies Schussfeld. Er hätte erst um mich herumgehen und aus nächster Nähe feuern müssen. Inzwischen konnte Ivy mich zweimal umbringen.
     
    Ivy zwang meinen Kopf tiefer. Ich stützte mich auf den rechten Arm. Sie würde mir etwas brechen müssen, wenn sie mich unten haben wollte. Wenn es das Genick war, wäre Schluss. Ein gebrochener Arm täte nur weh.
     
    Ich hörte etwas auf dem Boden landen, mit dumpfem, schwerem Schlag. Larrys Pistole. Scheiße.
     
    Ivy zog kräftiger an meinem Hals. Ich stemmte mich hart genug ab, dass meine Handfläche bestimmt einen Abdruck im Boden machte.
     
    »Ich kann dir den Arm brechen und dich so zu mir holen. Du hast die Wahl: leicht oder hart.« »Hart«, sagte ich mit zusammengebissenen Zähnen.
     
    Sie packte meinen Arm, und mir kam eine Idee. Ich ließ mich auf sie fallen. Das war die große Überraschung für sie. Mir blieben ein paar Sekunden, um die Kette aus dem Polohemd zu ziehen.
     
    Sie strich mir durch die Haare wie eine Geliebte, während sie mein Gesicht an ihre Wange drückte, nicht grob, sondern beinahe sanft. »In der dritten Nacht wirst du mich mögen, Anita. Du wirst mich verehren.«
     
    »Das bezweifle ich.« Die Kette baumelte nach vorn, das Kruzifix schlug gegen ihren Hals. Es gab einen blendend weißen Blitz, einen Hitzestrahl, der mir die Haare ansengte.
     
    Ivy kreischte und schlug nach dem Kreuz, während sie sich unter mir hervor strampelte.
     
    Ich blieb auf allen vieren und ließ das Kreuz vor mir baumeln. Die blauweißen Flammen erstarben, weil sie keine Vampirhaut mehr trafen, doch das Silber leuchtete, als sei ein Stern darin eingeschlossen, und Ivy wich davor zurück.
     
    Ich wusste nicht, wo meine Pistole war, aber die Machete schimmerte auf der dunklen Erde. Ich schloss die Finger um den Griff und sprang auf die Beine. Larry war hinter mir, hielt sein Kreuz an der Kette vor sich ausgestreckt. Das weiße Licht mit dem bläulichen Kern war schmerzhaft grell.
     
    Die kreischende Ivy beschirmte sich die Augen. Sie brauchte eigentlich nur wegzugehen. Aber im Angesicht des Kreuzes und vor zwei echten Gläubigen war sie wie er starrt, unfähig sich zu bewegen.
     
    »Pistole«, sagte ich zu Larry. »Ich kann sie nicht finden.«
     
    Unsere Waffen waren mattschwarz, damit sie bei Nacht kein Licht reflektierten und uns nicht zur Zielscheibe machten. Jetzt waren sie dadurch unsichtbar.
     
    Wir rückten gegen den Vampir vor. Ivy hielt sich beide Anne vors Gesicht und schrie »Neiiin!«. Sie war fast bis an den Kreisrand zurückgewichen. Wenn sie wegrannte, würden wir sie nicht verfolgen, aber sie rannte nicht. Vielleicht konnte sie nicht.
     
    Ich stieß ihr die Machete von unten hinter die Rippen. Das Blut lief über die Klinge auf meine Hände. Ich trieb sie ihr aufwärts ins Herz. Da gab ich der Klinge einen kleinen Dreh, der es aufschlitzte.
     
    Ivys Arme sanken langsam herab. Sie starrte auf die Klinge, die aus ihrem Magen herausguckte, als verstünde sie nicht, was die da zu suchen hatte. Am Hals, wo das Kreuz sie verbrannt hatte, war die Haut schwarz.
     
    Sie fiel auf die Knie, und ich bückte mich entsprechend, ohne die Machete loszulassen. Sie starb nicht. Das hatte ich auch nicht erwartet. Ich riss die Klinge heraus, vergrößerte dabei die Wunde. Ivy gab einen gurgelnden Laut von sich, knickte aber nicht ein. Sie fasste in das strömende Blut, das dunkel glänzte, starrte darauf, als sähe sie so etwas zum ersten Mal. Doch es floss schon langsamer. Wenn ich sie nicht bald tötete, würde sich die Wunde schließen.
     
    Ich stand über ihr, fasste die Machete mit beiden Händen. Ich legte meine ganze Kraft in den Abwärtsschwung. Die Klinge schnitt in den Hals bis zur Wirbelsäule, blieb am Knochen stecken.
     
    Blutüberströmt sah Ivy zu mir auf. Ich musste zum zweiten Schlag ansetzen, und sie sah mir dabei

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