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Anita Blake 05 - Bleich Stille

Anita Blake 05 - Bleich Stille

Titel: Anita Blake 05 - Bleich Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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sie aber nicht zweihundert Jahre alt.« »Das stimmt, aber theoretisch ist es dasselbe.« »Theoretisch?« Er schüttelte den Kopf. »Wenn Sie anfangen, von theoretisch zu reden, weiß ich, dass wir in Schwierigkeiten sind. Schaffen wir das?«
     
    Die ehrliche Antwort war nein, aber was mehr als alles andere darüber entschied, wen man erwecken konnte und wen nicht, war Selbstvertrauen, die Überzeugung, dass man es schaffen würde. Darum ... war ich versucht zu lügen. Aber ich tat es nicht. Zwischen Larry und mir nur die Wahrheit.
     
    »Ich meine, ja.« »Aber Sie wissen es nicht genau«, sagte er. »ja.« »Himmel, Anita.« »Regen Sie sich nicht auf. Wir können es schaffen.« »Aber Sie sind sich nicht sicher.« »Ich bin auch nicht sicher, ob wir den Flug nach Hause überleben, trotzdem steige ich ins Flugzeug.«
     
    »Soll das etwa beruhigend sein?«, fragte er. »Ja.« »War's aber nicht.« »Tut mir leid, aber mehr ist nicht drin. Wenn Sie Gewissheit brauchen, werden Sie Buchhalter.« »Ich bin nicht gut in Mathe.« »Ich auch nicht.«
     
    Er atmete einmal tief durch. »Also gut, Boss, wie verbinden wir unsere Kräfte?« Ich erklärte es ihm.
     
    »Prima.« Er wirkte jetzt nicht mehr nervös. Er sah eifrig aus. Larry mochte vielleicht Vampirhenker werden wollen, aber er war ein Animator. Das war keine Frage der Berufswahl, das war eine Gabe. Oder ein Fluch. Niemand konnte einem beibringen, Tote zu erwecken, wenn man die Kraft dazu nicht im Blut hatte. Erbanlagen sind etwas Wunderbares: braune Augen, lockige Haare, Beschwörungskräfte.
     
    »Welche Paste wollen Sie nehmen?«, fragte Larry.
     
    »Meine.« Ich hatte Larry mein Pastenrezept gegeben und ihm gesagt, mit welchen Zutaten man nicht pfuschen durfte, wie zum Beispiel Friedhofserde, aber es blieb Spielraum für Experimente. Jeder Animator hatte sein besonderes Rezept. Man wusste nie, wonach Larrys Paste beim nächsten Mal roch. Wenn man seine Kräfte teilte, benutzte man gemeinsam dieselbe Paste. Also nahmen wir meine.
     
    Soweit ich wusste, brauchte man nicht dieselbe Paste zu benutzen, aber ich hatte meine Kräfte erst dreimal mit jemandem geteilt. Zweimal mit dem Mann, der mich zum Animator ausgebildet hatte. Da hatten wir beide Male dieselbe benutzt. Bei allen drei Gelegenheiten hatte ich als Fokus gedient. Folglich hatte die Verantwortung bei mir gelegen. Wo ich sie gern hatte, richtig?
     
    »Könnte ich mal als Fokus agieren?«, fragte Larry. »Nicht diesmal, aber später?«
     
    »Wenn sich die Gelegenheit wieder ergibt, werden wir es versuchen«, sagte ich. Die Wahrheit war, dass ich nicht wusste, ob Larry die Kräfte dazu hatte. Manny, der mich ausgebildet hatte, war dazu nicht imstande. Nur wenige Animatoren konnten als Fokus dienen. Diejenigen, die es konnten, wurden von den übrigen beargwöhnt, und die meisten wollten nicht mit uns spielen. Wir teilten buchstäblich unsere Kräfte. Viele Animatoren wären dazu gar nicht bereit. Es gibt eine Theorie, wonach man einem anderen die Magie auf Dauer stehlen kann. Aber ich glaube das nicht. Beschwörungskraft ist kein magischer Talisman, den man jemandem wegnehmen kann. Diese Gabe ist in unsere Körperzellen eingebaut. Sie ist ein Teil von uns. Das kann man nicht stehlen.
     
    Ich schraubte das Glas auf, und die Frühlingsluft roch plötzlich nach Weihnachtsbaum. Ich hatte viel Rosmarin genommen.
     
    Die Paste war dick und wächsern und fühlte sich immer kalt an. Die schimmernden Teilchen Friedhofsmoder sahen aus wie eingeschlossene Glühwürmchen. Ich schmierte Larry die Paste auf die Stirn und über die Wangen. Er zog das Hemd aus der Hose und hob es hoch, sodass ich die Stelle auf dem Herzen bestreichen konnte. Was schwieriger ist, als es sich anhört, wenn einer ein Schulterholster trägt. Wir trugen jeder eine Waffe. Die Messer und die Zusatzpistole hatte ich im Jeep gelassen. Ich berührte seine Haut und fühlte sein Herz schlagen.
     
    Ich reichte Larry das Einmachglas. Er griff mit zwei Fingern in die Paste. Er strich mir Salbe ins Gesicht. Die Bewegung war sehr sicher, seine Miene konzentriert. Die Augen äußerst ernst.
     
    Ich knöpfte mir das Polohemd auf, und Larry schlüpfte mit den Fingern hinein, um mein Herz zu ertasten. Dabei rieb er über die Kette meines Kruzifixes, sodass es heraushüpfte. Ich steckte es wieder hinein, um es auf der Haut zu haben. Er gab mir das Glas zurück, und ich schraubte den Deckel zu. Wäre nicht gut, es austrocknen zu lassen.
     
    Ich

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