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Anita Blake 05 - Bleich Stille

Anita Blake 05 - Bleich Stille

Titel: Anita Blake 05 - Bleich Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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wirklich stur.« »Ja, ich kann eine echte Nervensäge sein, Ms Bouvier. Zanken wir nicht herum, bringen Sie mich einfach zu dem Gefängnis, und wenn es sicher ist, überlasse ich es Ihnen.«
     
    »Und wenn es Ihrer Meinung nach nicht sicher ist?«, fragte sie. »Dann suchen wir eine Hexe auf und hören, was sie empfiehlt.« Sie runzelte die Stirn. »Sie würden nicht einfach zur Polizeigehen?«
     
    »Wenn meine Wohnung ausgeraubt wird, rufe ich die Polizei. Wenn ich Hilfe gegen Magie brauche, rufe ich jemanden, der Magie beherrscht.« »Sie sind eine seltsame Frau, Ms Blake. Ich begreife Sie nicht.«
     
    »Das geht vielen so«, sagte ich. »Werde ich zu sehen bekommen, wo Bloody Bones gefangen ist, oder nicht?« »Also gut, ich werde Sie hinbringen.« »Ich habe einen Mitarbeiter, den ich gern mitnehmen würde«, sagte ich.
     
    »Einen von denen im Schlafzimmer?« »Nein.« »Warum wollen Sie ihn mitbringen?« »Weil ich ihn ausbilde, und wann hätte er je wieder die Gelegenheit, Elfenmagie zu sehen?« Sie schien eine Minute lang abzuwägen, dann nickte sie.
     
    »Einverstanden, Sie dürfen eine zweite Person mitbringen, aber mehr nicht.« »Glauben Sie mir, Ms Bouvier, einer ist reichlich.« »Meine Freunde nennen mich Dorrie«, sagte sie. Sie streckte mir die Hand hin. -
     
    »Ich heiße Anita.« Ich schüttelte ihr die Hand. Für eine Frau hatte sie einen angenehm festen Händedruck. Sexistisch, aber wahr. Die meisten Frauen scheinen nicht zu wissen, was ein guter Händedruck ist.
     
    Sie hielt meine Hand länger fest als nötig. Als sie mich schließlich losließ, fiel mir das Hellsehen ihres Bruders ein. Dorrie wandte mir diesen großen, unheimlichen Blick zu. Sie griff sich an die Brust, als hätte sie dort Schmerzen, »Ich sehe Blut und Qualen und Tod. Es folgt Ihnen wie eine Wolke, Anita Blake.«
     
    Ich sah zu, wie das Entsetzen ihre Augen füllte. Entsetzen nur aufgrund dieses einen kurzen Ausblicks, den sie auf mich, mein Leben, meine Vergangenheit gehabt hatte. Ich schaute nicht weg. Wenn man sich nicht schämt, braucht man nicht wegzusehen. Manchmal würde ich eine andere Berufssparte vorziehen, aber diese Arbeit ist es, die ich tue, das ist es, was ich bin.
     
    Der Ausdruck verschwand aus ihrem Blick und sie blinzelte. »Ich werde Sie nicht unterschätzen, Anita.«
     
    Dorrie sah wieder normal aus, so normal wie sie war, als sie das Zimmer betrat, was nicht viel hieß. Jetzt sah ich sie zum ersten Mal an und fragte mich, ob ich sah, was wirklich da war. Benutzte sie ihren Glamour gerade bei mir, um normal zu erscheinen? Um nicht so mächtig zu wirken, wie sie war?
     
    »Ich werde diesen Gefallen erwidern, Dorrie.«
     
    Sie zeigte mir wieder dieses hübsche Lächeln, mit dem sie jung und verletzlich aussah. Eine Illusion? »Dann bis morgen.« »Bis morgen«, sagte ich.
     
    Sie ging, und ich schloss hinter ihr die Tür ab. Die Bouviers waren also die Hüter eines Ungeheuers. War Magnus untergetaucht? Dorrie glaubte das nicht. Sie sollte es wissen. Aber im Zimmer war eine Kraft zu spüren, die sich sacht mit der Luftströmung bewegte. Ein schwacher magischer Hauch zog wie Parfüm durch die Luft, und ich hatte es nicht bemerkt, ehe Dorrie gegangen war. Vielleicht war sie mit Glamour genauso erfolgreich wie ihr Bruder, aber raffinierter. Durfte ich Dorrie Bouvier wirklich trauen? Hmmm.
     
    Warum hatte ich gefragt, ob Larry mitkommen durfte? Weil ich wusste, dass es ihn freuen würde. Das mochte sogar wiedergutmachen, dass ich ihn vor Jason so mies behandelt hatte. Aber jetzt, wo ich Dorrie Bouviers Macht in der Luft hängen fühlte wie einen Geist, war ich nicht mehr so sicher, ob das eine gute Idee gewesen war. Im Grund genommen nicht, das war mir klar, aber ich würde hingehen, und Larry würde ebenfalls hingehen. Er hatte ein Recht dazu. Er hatte sogar das Recht, sich selbst in Gefahr zu bringen. Ich konnte ihn nicht ewig vor Gefahren bewahren. Er würde lernen müssen, selbst auf sich aufzupassen. Das tat mir in der Seele weh, aber so war es nun einmal.
     
    Ich war nicht bereit, das Schürzenband zu kappen, aber ich war gewillt, es zu verlängern. Ich würde Larry die sprichwörtliche lange Leine lassen. Es stand zu hoffen, dass er sich damit nicht strangulierte.
     
     
     

22
     
    Ich verschlief fast den ganzen Tag, und als ich aufwachte, stellte ich fest, dass mich keiner mitspielen lassen wollte. Alle wichen erschrocken vor der Quinlan'schen Klagedrohung zurück, und ich war

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