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Anita Blake 06 - Tanz der Toten

Anita Blake 06 - Tanz der Toten

Titel: Anita Blake 06 - Tanz der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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»Deine Augen wirken gehetzt, wenn du daran denkst. Versteh mich nicht falsch, aber mir ist wohler, wenn ich diese Qual in deinen Augen sehe.«
     
    Ich stieß mich von ihm weg. »Hast du geglaubt, ich könnte so etwas tun und nichts dabei empfinden?«
     
    Er sah mir in die Augen, aber es schien ihn einige Mühe zu kosten. »Ich war mir nicht sicher.«
     
    Ich schüttelte den Kopf.
     
    Jean-Claude nahm meine linke Hand, in der anderen hatte ich noch die Firestar. Er drehte mich zu sich herum. Er hob meine Hand an die Lippen, während er sich langsam zu mir beugte. Dabei sagte er: »Nichts, was du je tun könntest, wird mich von dem Verlangen nach dir abbringen.« Er küsste meine Hand. Seine Lippen verweilten ein bisschen länger, als höflich war, er leckte mir über die Haut. Ich zog ihm die Hand weg.
     
    »Es macht dir Angst, dass ich Vampire auf diese Weise rufen kann.«
     
    »Vielleicht, ma petite, aber ich habe dir jahrelang Angst gemacht, und dennoch bist du hier.«
     
    Da hatte er recht. Ich blickte zu Willie. »Lass uns mal sehen, ob wir sie alle wieder zurückbetten können, wohin sie gehören.« Ich hoffte es. Ich wollte Willie wiederhaben, auch wenn seine Lebendigkeit nur eine Lüge war. Er ging, er redete, er war immer noch Willie. Oder vielleicht wollte ich bloß, dass er es noch war. Vielleicht hatte ich das dringend nötig.
     
     
     

29
     
    »Führe mich zu den Särgen«, bat ich. »Warum?«, fragte Jean-Claude, aber in einem so sonderbaren Tonfall, dass ich ihn groß ansah. »Weil ich dich darum bitte.«
     
    »Wie würde sich wohl meine Herde fühlen, wenn ich erlaubte, dass der Scharfrichter ihre Privatgemächer betritt, während sie hilflos schlafen?« »Ich habe nicht vor, heute jemanden zu töten, nicht mit Absicht.« n»Wie du das sagst, gefällt mir nicht, ma petite.«
     
    »Unbeherrschte Kräfte sind unberechenbar, Jean-Claude. Da können alle möglichen unerfreulichen Sachen passieren. Ich muss sehen, wo die Vampire schlafen werden. Ich will versuchen, sie auf kontrollierte Weise zurückzubetten.«
     
    »Was für unerfreuliche Sachen?«, fragte Richard.
     
    Das war eine gute Frage. Da ich ziemlich blind vorging, hatte ich keine gute Antwort. »Beim Zurückbetten braucht man weniger Macht als beim Erwecken. Wenn wir die Macht einfach ungezügelt aufbauen und dann versuchen, sie alle in ihren Sarg zu schicken ...« Ich schüttelte den Kopf.
     
    »Dann könnte das ihre Lebenskraft zerstören«, sagte Cassandra. Ich blickte sie an. »Was hast du gesagt?« »Du würdest sie zurück in den Sarg schicken wie einen Zombie in sein Grab, aber bei einem Zombie sorgst du dafür, dass er wieder tot ist, stimmt's?«
     
    So hatte ich es noch gar nicht bedacht, aber sie hatte recht. »Wenn du die Vampire in ihren Sarg zurückführst, willst du im Wesentlichen, dass sie wieder tot sind.«
     
    »ja.« »Aber sie sollen nicht für immer tot sein.« Ich bekam Kopfschmerzen. »Ja, sie sollen nicht endgültig tot sein.« »Woher weißt du so viel über Nekromantie, Cassandra?«, fragte Jean-Claude.
     
    »Ich habe einen Magister in theoretischer Magie.« »Macht sich bestimmt gut im Lebenslauf«, sagte ich. »Nicht im Geringsten«, erwiderte sie, »aber hier schon.« »Wusstest du, dass dein jüngstes Rudelmitglied so gut ausgebildet ist, Richard?«, fragte Jean-Claude.
     
    »Ja«, antwortete er, »das ist einer der Gründe, weshalb ich ihr erlaubt habe, hierherzuziehen.« »Erlaubt?«, sagte ich. »Wieso brauchte sie deine Erlaubnis?«
     
    »Ein Werwolf braucht die Erlaubnis des örtlichen Anführers, bevor er dessen Territorium betritt. Wenn er die nicht hat, wird das als Herausforderung an seine Machtstellung gewertet.«
     
    »Musste sie deine oder Marcus' Erlaubnis einholen?« »Beide«, sagte Cassandra. »Aber kaum ein Werwolf möchte nach St. Louis, solange dieser Machtkampf im Gange ist.«
     
    »Warum bist du dann gekommen, mein Wolf?«, fragte Jean-Claude. »Mir gefiel, was man so über Richard hörte. Er versucht, das Rudel ins zwanzigste Jahrhundert zu bringen.«
     
    »Hattest du vor, seine Lupa zu werden?«, fragte ich. Ja, die Eifersucht hob ihren kleinen hässlichen Kopf. Cassandra lächelte. »Vielleicht, aber der Posten ist schon vergeben. Ich bin hergekommen, um Kämpfen zu entgehen, nicht um welche anzufangen.«
     
    »Ich fürchte, dann bist du hier falsch«, sagte Jean-Claude.
     
    Sie zuckte die Achseln. »Wenn ich gewartet hätte, bis die Schlacht vorbei ist, wäre ich

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