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Anita Blake 06 - Tanz der Toten

Anita Blake 06 - Tanz der Toten

Titel: Anita Blake 06 - Tanz der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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»Worüber redet ihr?« »Sag es ihm, ma petite.«
     
    »Ellie Quinlan packte Magnus um die Taille und hielt ihn fest. Ich wollte nur, dass sie ihn von mir fernhielt, mehr nicht. Ich bin zur Tür gerannt und nach draußen. Die Sonnenstrahlen trafen sie, und sie ging in Flammen auf. Ich dachte, Magnus würde sich ins Dunkle zurückziehen, aber er folgte mir. Er lief mir nach und zog Ellie ins Licht.« Es hastig zu erzählen machte die Sache auch nicht besser.
     
    Ich stand inmitten der Toten, die ich gerufen hatte, und schlang die Arme um mich. Ich hatte noch immer Albträume wegen Serephina. Sah noch immer Magnus die Arme nach mir ausstrecken und mich um Rettung anflehen. Ich hätte ihn erschießen können, ohne dass es mir den Schlaf geraubt hätte, aber jemanden lebendig zu verbrennen war Folter. Ich folterte nicht. Ganz davon zu schweigen, dass Ellie Quinlan bereits zum Vampir geworden war, was sie per Gesetz zu einem lebendigen Wesen machte. Ich hatte sie beide getötet, und das auf eine grässliche Art.
     
    Richard betrachtete mich mit einem Blick, der an Entsetzen grenzte. »Du hast den Mann und den Vampir lebendig verbrannt?« Die Form seiner Augen veränderte sich vollständig. Es sah aus, als müsste es wehtun. Wenn ja, so ließ er es sich nicht anmerken.
     
    »Es war nicht meine Absicht gewesen, Richard. Ich wollte nicht, dass das passiert, aber ich hätte alles getan, um Serephina zu entkommen. Alles.« »Das verstehe ich nicht.« »Ich weiß«, sagte ich.
     
    »Überleben ist keine Schande, ma petite.« Ich drehte mich zu Jean-Claude um. Er wirkte überhaupt nicht entsetzt. Er war schön und nichts sagend wie eine Puppe. »Wieso werde ich dann aus deinem Gesicht gerade nicht schlau?«
     
    Das Leben kehrte in sein Gesicht, in seine Augen zurück, strömte durch seine Haut, bis er wieder da war und mich wirklich ansah. Doch der Ausdruck war anders, als ich erwartet hatte. Die Angst war noch da, und Erstaunen, und außerdem Besorgnis.
     
    »Besser?«, fragte er. »Ja.« Ich runzelte die Stirn. »Was macht dir Sorgen?« Er seufzte. »Jede Ehrlichkeit wird irgendwann bestraft, aber für gewöhnlich nicht so schnell.« »Antworte mir, Jean-Claude.«
     
    Sein Blick ging an mir vorbei zu den Werwölfen, hinter Richard standen. »Niemand darf darüber sprechen, was hier passiert ist, mit keinem.« »Warum nicht?«, fragte Richard. »Es würde ma petite in Verlegenheit bringen.«
     
    »Das ist wahr«, sagte ich, »aber du meinst eigentlich etwas anderes. Es macht dir nichts aus, mich in Verlegenheit zu bringen. Aber diese Geschichte wäre eine mächtige Bedrohung für alle Vampire. Sie würden eine Heidenangst kriegen.«
     
    »Das ist der Punkt, ma petite.« Ich seufzte. »Hör auf, so einfältig zu tun, und sag es uns.« »Ich will nicht, dass das«, er deutete auf die stummen Vampire, »dem Rat zu Ohren kommt. «
     
    »Warum nicht?«, fragten Richard und ich gleichzeitig. »Um es ganz klar zu sagen, ma petite, sie werden dich umbringen.« »In ihren Augen bin ich dein menschlicher Diener«, sagte ich. »Du hast gesagt, das sei zu meinem Schutz.«
     
    »Deshalb werden sie kommen und sich selbst überzeugen, ma petite. Wen immer sie schicken, er wird sofort wissen, dass du nicht meine Zeichen trägst. Du bist nur dem Namen nach mein Diener. Das wird ihnen nicht genügen. Ohne irgendeine Bindung zwischen uns werden sie dir nicht trauen.«
     
    »Also werden sie sie umbringen, einfach so?«, fragte Richard. Er rückte näher zu mir und wollte schon den Ann um mich legen, aber dann zögerte er.
     
    Ohne ihn anzusehen, sagte ich: »Nur eine Geschichte. dass ich Leute verbrannt habe, und schon willst du mich nicht mehr anfassen. Du voreingenommener kleiner Werwolf,« Ich versuchte, möglichst leichthin zu klingen, konnte aber eine gewisse Schroffheit nicht vermeiden.
     
    Er nahm mich fest bei den Schultern. »Es quält dich wirklich sehr, was du getan hast, nicht wahr?«
     
    Ich drehte mich um, damit ich ihn ansehen konnte, und er hielt mich gleich wieder fest. »Natürlich quält es mich. Ich habe Magnus nicht einfach getötet, ich habe ihn einem qualvollen Tod überlassen. Ellie Quinlan hatte es nicht verdient, lebendig verbrannt zu werden.« Ich schüttelte den Kopf und wollte von ihm abrücken, aber er legte die Arme um mich und drückte mich sanft an sich.
     
    »Es tut mir leid, dass du das tun musstest.« Er strich mir mit einer Hand übers Haar, mit der anderen hielt er mich an sich gedrückt.

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