Anita Blake 06 - Tanz der Toten

Titel: Anita Blake 06 - Tanz der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton

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wie man Vampire wieder in ihren Sarg zurückbettet.« Er war von dem Mord an Robert entlastet worden

    Er hatte ein wasserdichtes Alibi. Er war bei einer Frau gewesen. Aber selbst wenn nicht, hätte ich ihn um Hilfe gebeten. Ich wollte Willie retten, dringender als ich Robert rächen wollte.

    Ein seltsamer Ausdruck strich über Jean-Claudes Gesicht. »Du bittest um Hilfe, ma petite? Das ist ungewöhnlich.«

    Ich löste mich von den beiden. Wir würden die Macht zurückholen können, dessen war ich ziemlich sicher. Ich sah in Willies leeres Gesicht und auf die Plüschwürfel, die an seinem Sarg baumelten. »Wenn ich einen Fehler mache, ist Willie verloren. Ich will ihn zurückhaben.«

    Manchmal glaube ich, dass es nicht Jean-Claude war, der mich überzeugt hat, die Vampire seien nicht immer Ungeheuer. Sondern Willie und Dead Dave, der Expolizist und Barbesitzer. Und eine Menge anderer unbedeutender Vampire, die hin und wieder wie nette Jungs wirkten. Jean-Claude war vieles, aber nett bestimmt nicht.




31

    Dominic Dumare erschien in einer schwarzen Anzughose und schwarzen Lederjacke, unter der er ein grauseidenes T-Shirt trug. Er wirkte viel entspannter, wenn Sabin ihm nicht im Nacken saß. Er sah aus wie ein Hausangestellter, der seinen freien Tag hatte. Sogar der ordentlich getrimmte Bart wirkte weniger förmlich.

    Dominic ging um die drei Vampire herum, die ich aus dem Sarg gerufen hatte. Wir hatten uns in den großen Raum mit der eingestürzten Wand begeben, damit er die Zombies und die Vampire zusammen sehen konnte. Er schritt umher, berührte die Vampire hier und da und grinste mich an, dass seine Zähne in dem dunklen Bart leuchteten. »Das ist fantastisch, wirklich fantastisch.«

    Ich widerstand dem Drang, ihn böse anzugucken. »Verzeihen Sie, wenn ich Ihre Begeisterung nicht teile. Können Sie mir helfen, sie so zurückzubetten, wie sie gewesen sind?«

    »Theoretisch ja.«

    »Wenn Leute dieses Wort gebrauchen, heißt das meistens, dass sie nicht wissen, wie sie etwas anstellen sollen. Sie können mir also nicht helfen?«

    »Langsam, langsam«, sagte Dominic. Er kniete sich vor Willie und stierte an ihm hinauf, als betrachtete er einen Käfer unter dem Mikroskop. »Das habe ich nicht gesagt

    Wahr ist, dass ich so etwas noch niemanden habe tun sehen. Und Sie behaupten, dass Sie es nun schon zweimal geschafft haben.« Er stand auf und klopfte sich die Hosenbeine ab.

    »Dieses und ein anderes Mal.« »Das andere Mal war ohne das Triumvirat?«, fragte Dominic.

    Ich musste es ihm berichten. Ich verstand genug von ritueller Magie, um zu wissen, dass wir ihm nicht verschweigen durften, wie wir so viel Macht erlangt hatten, weil sonst nichts funktionieren würde, womit Dominic vielleicht aufwarten konnte. Es wäre, als ob man der Polizei erzählte, es war ein Einbruch, wenn es in Wirklichkeit ein Mord gewesen war. Sie würden versuchen, einen falschen Fall zu lösen.

    »Ja, da war ich allein.« »Aber ebenfalls bei Tag?«, fragte er. Ich nickte.

    »Das klingt plausibel. Wir können Tote nur erwecken, wenn ihre Seele fort ist. Daraus ergäbe sich, dass man Vampire nur bei Tage aus dem Sarg rufen kann. Wenn es dunkel wird, kehren ihren Seelen zurück.«

    Ich machte keine Anstalten, mit ihm zu diskutieren, ob Vampire eine Seele hatten oder nicht. Ich war mir der Antwort nicht mehr so sicher wie früher.

    »Ich kann bei Tag keine Zombies wecken. Erst recht keine Vampire«, stellte ich fest. Dominic deutete auf all die wartenden Toten beiderlei Art. »Aber Sie haben es getan.« Ich schüttelte den Kopf. »Das ist nicht der Punkt. Ich sollte eigentlich nicht dazu fähig sein.« »Haben Sie je versucht, gewöhnliche Tote während der Tagesstunden zu erwecken?«

    »Also, nein. Der Mann, der mich ausgebildet hat, sagte, das sei nicht möglich.« »Also haben Sie es nie versucht«, sagte Dominic. Ich zögerte mit der Antwort. »Sie haben es doch versucht«, riet er. »Ich kann es nicht. Bei Sonnenschein kann ich keine Macht herbeirufen.«

    »Nur weil Sie glauben, dass es nicht geht«, sagte er. »Das müssen Sie mir mal erklären.« »Einer der wichtigsten Aspekte zur Ausführung von Magie ist die Überzeugung.« »Sie meinen, wenn ich nicht überzeugt bin, dass ich Zombies bei Tag erwecken kann, kann ich es nicht.« »Genau.«

    »Das ist Blödsinn«, mischte sich Richard ein. Er lehnte an einer der unbeschädigten Wände. Er war sehr