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Anita Blake 06 - Tanz der Toten

Anita Blake 06 - Tanz der Toten

Titel: Anita Blake 06 - Tanz der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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klang, schaltete Jean-Claude sich ein. »Ich möchte meinen, dass das, was sie heute getan hat, Beweis genug ist, wie sehr sie ihren Ruf verdient.«
     
    Die beiden blickten einander unverwandt an. Zwischen ihnen spielte sich irgendwas ab. Eine Provokation, stumme Andeutungen, irgendetwas. »Sie würde einen erstaunlichen menschlichen Diener abgeben, wenn sie nur irgendein Vampir bändigen könnte«, sagte Dominic.
     
    Jean-Claude lachte. Der Klang füllte den Raum mit Echos, die mir zitternd über die Haut tanzten. Sein Lachen fegte durch meinen Körper, und für einen kurzen Augenblick konnte ich in mir eine Berührung spüren, wo keine Hand hingehörte. In einer anderen Situation hätte Jean-Claude sie sexuell wirken lassen. Doch jetzt wirkte sie nur beunruhigend.
     
    »Tu das nie wieder«, forderte Richard. Er rieb sich die Arme, als wäre ihm kalt geworden oder als wollte er das Gefühl dieses zudringlichen Gelächters auslöschen.
     
    Jason trottete zu Jean-Claude und stieß dessen Hand mit dem Kopf. Ihm hatte es gefallen.
     
    Dominic machte eine leichte Verbeugung. »Ich bitte um Verzeihung, Jean-Claude, du hast dich deutlich ausgedrückt. Wenn du wolltest, könntest du das Gleiche tun, was mein Meister versehentlich in deinem Büro getan hat.«
     
    »In meinem Büro«, korrigierte ich. Ich persönlich glaubte nicht, dass Jean-Claude nur mit seiner Stimme jemanden verletzen konnte. Ich hatte Situationen erlebt, wo er es getan hätte, wenn es ihm möglich gewesen wäre. Aber
     
    Dominic das zu sagen wäre unvernünftig. Der machte eine noch tiefere Verbeugung in meine Richtung. »Ihr Büro, selbstverständlich.« »Können wir das Kräftemessen jetzt mal sein lassen:'«, schlug ich vor. »Können Sie uns helfen?« »Zu einem Versuch bin ich nur allzu gern bereit.«
     
    Ich schritt über die losen Mauersteine auf ihn zu. Als ich so dicht vor ihm stand, wie es gerade noch höflich war, und vielleicht noch einen Zentimeter näher, sagte ich: »Diese drei Vampire sind keine Versuchskaninchen. Das ist hier keine Abschlussklasse in magischer Metaphysik. Sie haben angeboten, mich die Nekromantie zu lehren, Dominic. Ich glaube, Sie sind dem gar nicht gewachsen. Wie können Sie mich lehren, wenn ich Dinge tun kann, die Sie nicht können? Es sei denn, natürlich, Sie können Vampire aus ihrem Sarg rufen?«
     
    Während ich mit ihm redete, blickte ich ununterbrochen in seine dunklen Augen und sah, wie sie vor Ärger schmal wurden und er die Lippen zusammenpresste. Sein Ego war so groß, wie ich gehofft hatte. Ich wusste, er würde mich nicht enttäuschen. Er würde sein Bestes geben. Sein Stoli stand auf dem Spiel.
     
    »Erzählen Sie mir genau, wie Sie die Macht gerufen haben, Anita, und ich errichte für Sie einen Zauber, der Wirken wird - sofern Sie die Konzentration dazu aufbringen.«
     
    Ich lächelte ihn an und sorgte dafür, dass es so gerade eben nicht herablassend wirkte. »Sie sorgen für Ihren Teil. und ich werde die Sache schon schaukeln.«
     
    Er lächelte. »Arroganz ist bei einer Frau kein vorteilhafter Charakterzug.«
     
    » Ich finde das als Charakterzug sehr vorteilhaft«, sagte Jean-Claude. »Wenn er berechtigt ist. Wenn du soeben drei Vampire von ihrer Ruhestätte gerufen hättest, wärst du dann nicht arrogant, Dominic?« Sein Lächeln wurde breiter. »Doch.«
     
    In Wirklichkeit war mir überhaupt nicht nach Arroganz. Ich hatte Angst. Angst, dass ich es bei Willie vermasseln und er nie wieder aufstehen würde. Genauso unwohl war mir bei Liv und Damian. Es hatte nichts damit zu tun, ob ich sie mochte oder nicht. Ich wollte nicht, dass es passierte. Man sollte nicht aus Versehen jemandes Lebenskraft auslöschen. Und wenn ich mir auch nur halb so sicher wäre, wie ich mich anhörte, hätte ich dann Magenschmerzen?
     
     
     

32
     
    Dominic, Cassandra und ich dachten uns einen Zauber aus. Der Teil, der von mir stammte, war sehr einfach. Ich bettete schon seit Jahren Zombies in ihr Grab zurück. Darin war ich gut. Soweit es mir möglich war, würde ich die Sache wie einen gewöhnlichen Arbeitsauftrag behandeln: Tote zur Ruhe betten, nichts Besonderes. Zuerst die Zombies, wegen der Vampire würde ich mir später Gedanken machen.
     
    Ich ließ mir von Cassandra eines meiner Messer und eine Armscheide aus dem Schlafzimmer bringen. Wenn ich für einen anderen Animator als Fokus hätte dienen sollen, würde ich mich nicht von ihm beißen lassen, warum also sollte Jean-Claude Blut saugen

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