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Anita Blake 06 - Tanz der Toten

Anita Blake 06 - Tanz der Toten

Titel: Anita Blake 06 - Tanz der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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bewegten sich über meinen Körper, über meine Brüste. Er legte sich zurück. Seine langen schwarzen Locken waren fast wieder trocken, lagen ausgebreitet da in dichten, weichen Wellen. Das war es, was ich gewollt hatte: ihn so sehen und dabei in mir spüren.
     
    »Beweg dich für mich, Anita.«
     
    Ich tat es. Ich ritt auf ihm. Er spannte sich in mir an, dass ich aufkeuchte. Ich beobachtete uns im Spiegel, sah zu, wie meine Hüften auf ihm schaukelten.
     
    »Ma petite«, flüsterte er, »sieh mir in die Augen. Lass es zwischen uns werden, wie es immer hätte sein können.«
     
    Ich starrte in seine dunkelblauen Augen. Sie waren schön, aber nur Augen. Ich schüttelte den Kopf. »Ich kann nicht.« »Du musst mich in deinen Geist lassen, wie du mich in deinen Körper lässt.« Er zuckte in mir, und das Denken fiel mir schwer.
     
    »Ich weiß nicht, wie«, sagte ich. »Liebe mich, Anita, liebe mich.« Ich sah ihn an, und es war so. »Ich liebe dich ja.« »Dann lass mich ein, ma petite. Lass mich dich lieben.«
     
    Ich spürte es wie einen Vorhang, der zur Seite gezogen wurde. Ich spürte seine Augen, und plötzlich waren sie zum Ertrinken tief, ein endloser mitternachtsblauer Ozean, der es irgendwie hinbekam zu brennen. Ich war mir meines Körpers bewusst. Ich konnte Jean-Claude in mir spüren. Ich konnte ihn in meinem Geist fühlen wie streichelnde Seide.
     
    Der Orgasmus kam mir unerwartet und öffnete ihm meinen Geist mehr, als ich geglaubt hatte, riss mich weit auf und stürzte mich in seine Augen. Jean-Claude schrie auf, und ich merkte, dass ich meinen Körper, meine Hände auf seiner Brust, mein reitendes Becken noch spüren konnte. Ich machte die Augen auf, und einen schwindelnden Moment lang sah ich sein Gesicht schlaff werden, erlebte ihn in dem Moment völliger Hingabe.
     
    Ich ließ mich auf ihn sinken, strich an seinen Armen entlang, fühlte sein klopfendes Herz an meiner Brust. Ein paar Augenblicke lagen wir still da, ruhten aus, hielten einander im Arm, dann glitt ich von ihm runter und rollte mich neben ihm ein.
     
    »Du kannst mich mit den Augen nicht mehr in deiner Gewalt halten. Selbst wenn ich es zulasse, kann ich es jederzeit abbrechen.« »Ja, ma petite.« »Stört dich das?«
     
    Er nahm eine meiner Locken, schlang sie zwischen seine Finger. »Sagen wir mal, es stört mich nicht mehr so sehr wie vielleicht noch vor ein paar Stunden.«
     
    Ich stützte mich auf einen Ellbogen, damit ich sein Gesicht sehen konnte. »Und das heißt? Dass ich jetzt, nachdem ich mit dir geschlafen habe, nicht mehr gefährlich bin?«
     
    Er blickte mich an. Seine Miene war nicht zu deuten. »Du wirst immer gefährlich sein, ma petite.« Er richtete sich ein Stück auf und näherte sich mir zu einem sanften Kuss. Er rückte ein kleines Stück weg, gerade so weit, dass er sprechen konnte. »Es hat eine Zeit gegeben, wo du mein Herz erbeuten wolltest, indem du einen Pflock oder eine Kugel hineinjagst.« Er nahm meine Hand und hob sie an seine Lippen. »Jetzt hast du es mit diesen zarten Händen und dem Geruch deines Körpers erbeutet.« Er gab mir einen sehr zarten Kuss auf den Handrücken, legte sich zurück und zog mich mit. »Komm, ma petite, genieße deine Eroberung.«
     
    Ich stemmte mich gegen ihn, verweigerte den Kuss. »Du bist nicht erobert«, stellte ich fest. »So wenig wie du, ma petite.« Er schob die Hände meinen Rücken hinauf. »Ich beginne zu begreifen, dass man dich nie erobert, und das ist das mächtigste Aphrodisiakum, das es gibt.«
     
    »Die ewige Herausforderung«, sagte ich.
     
    »In alle Ewigkeit«, flüsterte er. Ich ließ mich von ihm herabziehen zu einem Kuss, und zum Teil war ich mir gar nicht sicher, ob ich etwas Gutes oder etwas Schlechtes getan hatte. Aber in dieser einen Nacht sollte es mir egal sein.
     
     
     

40
     
    Ich erwachte in blutroten Laken, nackt und allein. Jean-Claude hatte mich zum Abschied geküsst und war in seinen Sarg gegangen. Mir war das ganz recht. Wenn ich aufwachte und ihn kalt und tot neben mir fände ... Sagen wir einfach, für die nächste Zeit hatte ich an Erschütterung alles erlebt, womit ich bei meinem Freund fertig werden konnte.
     
    Freund. Das passte zu jemandem, der einen bis zur Klassentür begleitet. Nach dieser Nacht schien es nicht das passende Wort zu sein. Ich lag da und drückte mir die seidene Decke an die Brust. Ich roch Jean-Claudes Eau de Cologne auf dem Laken, auf meiner Haut, aber mehr noch roch ich ihn selbst. Ich

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