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Anita Blake 06 - Tanz der Toten

Anita Blake 06 - Tanz der Toten

Titel: Anita Blake 06 - Tanz der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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hatte einen wunderbar farbenprächtigen Bluterguss. »Das stammt von dir, als du mir die Pistole aus der Hand geschlagen hast.«
     
    »Es waren genug Leute umgekommen, Anita. Es durfte nicht noch jemand sterben.«
     
    »Glaubst du wirklich, Raina wird dich einfach das Rudel übernehmen lassen? Auf keinen Fall. Eher wird sie dich umbringen.«
     
    Er schüttelte den Kopf, setzte ein stures Gesicht auf. »Ich bin jetzt Ulfric. Ich habe die Gewalt. Sie wird tun, was ich sage.«
     
    »Keiner sagt Raina, was sie tun soll. Zumindest nicht lange. Hat sie schon angeboten, dich zu ficken?« »Ja«, sagte er. Wie er das sagte, verschlug mir den Atem. »Und habt ihr, nachdem ich weg war?« »Das würde dir so passen.«
     
    Nach dieser Antwort konnte ich ihm nicht in die Augen sehen. »Wenn du sie zur Lupa machst, wird sie es gut sein lassen. Sie will nur nicht ihre Machtbasis verlieren.« Ich zwang mich, ihn anzusehen, mich seinem Blick zu stellen.
     
    »Ich will Raina nicht.« Über sein Gesicht zog ein so reines Gefühl, dass es mir die Tränen in die Augen trieb. »Ich will dich.«
     
    »Du kannst mich nicht wollen, nicht nach dieser Nacht.« »Hast du darum mit Jean-Claude geschlafen? Hast du geglaubt, du wärst dann vor mir sicher?« »So klar habe ich nicht darüber nachgedacht«, erwiderte ich.
     
    Er legte den Mantel und die Waffe aufs Bett. Er packte das Bett am Fußende. Das Holz ächzte unter der Kraft seiner Hände. Er zuckte plötzlich zurück, als wäre er vor sich selbst erschrocken. »Du hast mit ihm in diesem Bett geschlafen, stimmt's?« Er legte eine Hand über die Augen, als wollte er ein Bild von sich fernhalten.
     
    Dann stieß er einen wortlosen Schrei aus. Ich machte einen Schritt auf ihn zu, streckte die Hand nach ihm aus, blieb stehen. Wie sollte ich ihn trösten? Waskonnte ich sagen, um die Sache besser zu machen? Rein gar nichts.
     
    Er riss an dem Bettlaken, zerrte, bis es loskam. Er packte die Matratze und schleuderte sie vom Bett. Er packte das Fußende und hob das Bett hoch. »Richard!«, schrie ich.
     
    Das Bett war aus massiver alter Eiche, und er warf es um wie ein Spielzeug. Er zog das Laken weg, die Seide riss mit dem gleichen Geräusch, wie wenn man eine Haut abzieht. Er war auf den Knien, die ruinierte Seide in den Händen. Er streckte sie mir entgegen, dann fiel sie herab wie Blut.
     
    Ein wenig schwankend stand Richard auf. Er fing sich am Bett ab und machte einen Schritt in meine Richtung. Die Firestar und die Browning lagen irgendwo auf dem Fußboden zwischen dem Wirrwarr des Bettzeugs und der rausgeworfenen Matratze.
     
    Ich wich zurück, bis ich in der Ecke stand und nirgendwo mehr hinkonnte. Ich hielt noch immer die Decke an mich gedrückt, als könnte sie irgendein Schutz sein.
     
    Ich streckte Richard eine Hand entgegen, als ob das etwas nützen konnte. »Was willst du von mir, Richard? Was soll ich sagen? Es tut mir leid. Es tut mir leid, dass ich dich verletzt habe. Es tut mir leid, dass ich nicht damit zurechtkomme, was ich gestern Abend gesehen habe. Es tut mir leid.«
     
    Er schritt auf mich zu, ohne ein Wort, mit geballten Fäusten. Ich merkte, dass ich Angst vor ihm hatte. Dass ich mir nicht sicher war, was er tun würde, sobald er bei mir ankam. Und ich war unbewaffnet. Einesteils fühlte ich mich, als hätte ich es verdient, einen Schlag einzustecken, als wäre ich ihm das schuldig. Aber nach dem, was er mit dem Bett angestellt hatte, war ich nicht sicher, ob ich das überleben würde.
     
    Richard griff die Bettdecke, schloss die Faust um den Stoff und riss mich an sich. Er benutzte die Decke, um mich auf die Zehenspitzen zu heben. Er küsste mich. Einen Moment lang war ich wie erstarrt. Schlagen, schreien, damit hatte ich gerechnet, aber nicht mit einem Kuss.
     
    Er quetschte meine Lippen, zwang mich den Mund zu öffnen. Sowie ich seine Zunge spürte, fuhr ich zurück.
     
    Richard legte die Hand an meinen Hinterkopf, als wollte er mir den Kuss aufzwingen. Die Wut in seinem Gesicht war beängstigend.
     
    »Bin ich für einen Kuss nicht mehr gut genug?« »Ich habe dich gestern gesehen, wie du an Marcus gefressen hast.«
     
    Er ließ mich so plötzlich los, dass ich über die Decke stolperte und hinfiel. Ich versuchte, wieder aufzustehen, doch meine Beine hatten sich verheddert. Mir rutschte die Decke von der Brust, und ich raffte sie hastig an mich. Doch noch verlegen.
     
    »Vorgestern durfte ich sie noch anfassen, daran saugen. Jetzt darf ich sie nicht

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