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Anita Blake 06 - Tanz der Toten

Anita Blake 06 - Tanz der Toten

Titel: Anita Blake 06 - Tanz der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Warner-Brothers-Dosenset, von Bugs Bunny bis Tweety, stand auf den cremeweißen Küchenschränken. Die Schränke waren cremeweiß, die Arbeitsplatte honiggelb gebeizte Eiche. Auf einem Handtuch neben der Spüle stand Geschirr zum Trocknen, obwohl Richard einen Geschirrspüler hatte. Ein Glas, ein Schälchen, ein Löffel. Er hatte sein Frühstücksgeschirr abgewaschen, bevor er zur Arbeit fuhr. Ich hätte es in den Ausguss gestellt und Wasser reinlaufen lassen. Natürlich frühstückte ich gar nicht.
     
    Richard ging mit einem der Koffer durch die Küche ins Wohnzimmer. Ich folgte ihm mit dem Koffer, wo die Waffen drin waren. Ich trug auch die beiden Sporttaschen.
     
    Das Wohnzimmer hatte einen dunkelgrünen Teppich und hellgelbe Wände. Cartoon-Lithographien nahmen die hintere Wand ein. An der vorderen stand die Schrankwand, die Richard sich gekauft hatte. Es gab einen Breitwandfernseher, eine Miniatur-Stereoanlage, neben der meine klang, als würde man auf einem Kamm blasen, offene Bücherborde und Schranktüren, hinter denen sich eine umfassende Videosammlung und ein Teil seiner CDs verbargen. Die übrigen Bücher standen im Untergeschoss, wo an jeder Wand Regale standen. Es gab noch unausgepackte Bücherpakete, weil ihm der Regalplatz ausgegangen war.
     
    In der Mitte standen eine große Couch und ein schwerer Sofatisch aus Holz. Die Couch war grün-braun gemustert, und darüber lag eine gelbe Decke, die seine Großmutter gewebt hatte. An der hinteren Wand stand ein antiker Kleiderschrank. Mehr Möbel gab es in dem Zimmer nicht.
     
    Richard hatte den Koffer in das kleinere Schlafzimmer gestellt. Es war mit einem breiten Bett, einem Nachttisch und einer Lampe ausgestattet. Die Wände, die Vorhänge und die Tagesdecke waren weiß, als hätte er sich noch nicht entschieden, was er mit dem Raum machen wollte.
     
    Ich legte die Sporttaschen aufs Bett, stellte den Koffer auf den Fußboden und starrte alles an. Mein ganzes Leben befand sich in kleinen Taschen auf dem Teppich. Schien, als hätte da mehr sein sollen.
     
    Richard kam und umarmte mich von hinten, schlang die Arme um meine Schultern. »An der Stelle sollte ich eigentlich fragen, was los ist, aber ich kenne die Antwort schon. Es tut mir leid, dass die bösen Jungs in deine Wohnung eingedrungen sind.«
     
    Er hatte es genau erfasst. Die bösen Jungs sollten nicht zu einem nach Hause kommen. Das hätte gegen die Regeln sein sollen. Ich weiß, das war es nicht, und es passierte mir nicht zum ersten Mal, aber zum ersten Mal so. Diesmal wusste ich, dass ich nicht zurückkonnte. Selbst wenn diese Geschichte vorbei war, würde ich Mrs Pringle und die anderen Nachbarn nicht wieder solcher Gefahr aussetzen können.
     
    Ich drehte mich in seinen Armen herum, und er lockerte sie so weit, dass es mühelos ging. Ich umschlang seine Taille. »Woher hast du so genau gewusst, was mich aufregt?«
     
    Er lächelte. »Ich liebe dich, Anita.« »Das ist keine Antwort.« Er küsste mich auf die Stirn. »Doch.« Er küsste mich sanft auf die Lippen und trat einen Schritt zurück. »Ich gehe mir den Schlips ausziehen. Steig in den Schlafanzug, wenn du möchtest.« Er ließ mich allein und machte die Tür hinter sich zu.
     
    Ich öffnete sie und rief hinter ihm her. »Darf ich mal telefonieren?« »Fühl dich wie zu Hause«, rief er aus seinem Schlafzimmer.
     
    Ich wertete das als ja und ging in die Küche. Das Telefon hing an der Wand. Ich nahm eine Karte aus meiner Gürteltasche, die ich wie eine Handtasche tragen musste. Man konnte die Jacke darüber nicht zuknöpfen, und bei offener Jacke würde man die Waffe sehen.
     
    Es war eine weiße Karte mit einer Nummer in schwarzen Ziffern und nichts weiter. Ich wählte und bekam Edwards Telefonservice. Ich hinterließ eine Nachricht, er solle mich baldmöglichst zurückrufen, und nannte Richards Nummer.
     
    Richards Anrufbeantworter stand auf dem Küchenschrank neben dem Wandtelefon. Die Lampe für eingegangene Nachrichten blinkte, aber es war nicht mein Gerät, also hörte ich es nicht ab.
     
    Richard kam herein. Seine Haare fielen ihm offen auf die Schultern, die dichten, flauschigen Locken waren von dem französischen Zopf noch krauser geworden. Seine Haare waren braun, aber das Licht brachte einen goldenen Schimmer hinein mit einem Anflug von Bronze. Er trug ein tannengrünes Flanellhemd, die Ärmel waren aufgekrempelt, sodass die Unterarmmuskeln zu sehen waren. Ich kannte das Hemd schon. Der Flanell war von hoher

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