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Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Titel: Anita Blake 07 - Dunkle Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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mich bald in seine Arme rufen. Ich bin schließlich doch ein toter Mann.«
     
    Dem konnte ich nicht widersprechen. »Warum sind Sie hergekommen, Warrick?«
     
    Ein zweiter Schmetterling gesellte sich hinzu, dann ein dritter. Sie kreisten um seinen Kopf wie ein Karussell. Warrick sah lächelnd zu ihnen hinauf. »Ich bin gekommen, uni euch zu warnen. Padma fürchtet Jean-Claude und euer Triumvirat. Er will euch umbringen, wenn er kann.«
     
    »Das ist nichts Neues«, sagte ich. »Unser Meister, Morte d'Amour, hat Yvette befohlen. euch alle zu vernichten.« Das war neu. »Warum?«, fragte ich. »Ich glaube nicht, dass im Rat wirklich jemand annimmt, Jean-Claude werde in diesem Land seinen eigenen Rat aufstellen. Sondern sie betrachten ihn als einen Vertreter dieses neuen legalen Vampirismus. Sie sehen ihn als Teil einer Veränderung an, die unsere Existenz eines Tages auslöschen wird. Die alten, die genug Macht haben, um eine sorgenfreie Existenz zu führen, wollen keine Veränderung unserer Lage. Wenn über euch abgestimmt wird, Anita, ha tJean-Claude zwei gegen sich.«
     
    »Wer stimmt noch ab?«, fragte ich.
     
    »Asher hat die Vollmacht für seine Gebieterin Belle Morte. Er empfindet für Jean-Claude einen Hass, der so scharf brennt wie Sonnenstrahlen durch Glas. Ich glaube, auf seine Hilfe könnt ihr nicht zählen.«
     
    »Also sind sie doch gekommen, um uns umzubringen«, sagte ich. »Wenn es nur das wäre, Anita, hätten sie es schon getan.« »Dann verstehe ich das nicht.«
     
    »Padmas Angst ist groß genug dafür, aber unser Meister wäre zufrieden, wenn Jean-Claude seinen Machtposten hier aufgibt und dem Rat beitritt, wie es sein sollte.« »Der erste Herausforderer würde ihn wegputzen«, erwiderte ich. »Nein danke.«
     
    »Das behauptet Jean-Claude immerzu«, meinte Warrick, »aber ich fange an zu glauben, dass er sich unterschätzt, und dich auch.«
     
    »Er ist vorsichtig, und ich ebenfalls.«
     
    Über ihm hatte sich ein Heer von Schmetterlingen gesammelt. Sie bildeten eine bunte schwirrende Wolke. Einer landete auf seiner Hand, die leuchtenden Flügel fächelten sacht, während er an der faulenden Haut saugte.
     
    Ich spürte Warricks vibrierende Kräfte. Sie hatten nicht das Ausmaß der Ratsmitglieder, aber Meisterniveau. Warrick war ein Meistervampir, und das war er vorige Nacht noch nicht gewesen. »Borgen Sie sich Kräfte von jemand anderem?« »Von Gott«, sagte er.
     
    Klar.
     
    »Je länger wir von unserem Meister getrennt sind, desto schwächer wird Yvette und desto stärker werde ich. Das heilige Feuer von Gottes ewigem Licht ist noch einmal in meinen Körper gekommen. Vielleicht will er mir meine Schwachheit vergeben. Ich habe den Tod gefürchtet, Anita. Ich habe die Strafen der Hölle mehr gefürchtet als Yvette. Aber ich gehe im Licht. Ich brenne noch einmal von Gottes Macht.«
     
    Ich selbst glaubte nicht, dass Gott eine private Folterkammer hatte. Die Hölle war von Gott, von seiner Macht, seinem Wesen, von Ihm, getrennt. Wir gingen jeden Tag unseres Lebens durch seine Macht, bis sie wie ein weißes Rauschen war, das wir ausblendeten oder gar nicht hörten. Doch es erschien mir zwecklos, Warrick zu belehren, er habe sich von Yvette jahrhundertelang quälen lassen, weil er eine ewige Verdammnis fürchtete, die es meiner Meinung nach gar nicht gab. Es wäre sogar grausam.
     
    »Ich freue mich für Sie, Warrick.« »Ich möchte dich um eine Gunst bitten, Anita.« »Sie meinen einen Gefallen?« Ich wollte nicht irrtümlich zustimmen. »Ja.« »Fragen Sie.«
     
    »Hast du ein Kreuz bei dir?« Ich nickte. »Zeig es mir bitte.«
     
    Ich hielt das für keine gute Idee, aber ... Ich zog an de, Silberkette, bis das Kreuz zum Vorschein kam. Es glühte nicht. Es baumelte nur.«
     
    Warrick lächelte. »Das heilige Kreuz weist mich nicht von sich.«
     
    Ich brachte es nicht übers Herz, ihm zu sagen, dass das Kreuz nicht bei jedem Vampir gleich aufglühte. Es schien auf die bösen Absichten zu warten. Allerdings gab es für alles Ausnahmen. Ich stellte Gottes Weisheit so wenig in Frage wie Warrick. Ich dachte, Er weiß schon, was Er tut, und wenn nicht, dann will ich es auch nicht wissen.
     
    Warrick trat an den Rand des Baumschattens. Da blieb er zögernd stehen. Ich beobachtete den Kampf in seinem Gesicht. Er wollte in die pralle Sonne treten und hatte zu große Angst. Ich machte ihm keinen Vorwurf.
     
    Er streckte die Hand bis an den Rand des satten goldenen Lichts, dann zog

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