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Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Titel: Anita Blake 07 - Dunkle Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Rosengarten gewesen, aber die Vorbesitzer hatten die Pflanzen ausgegraben und mitgenommen. Danach hatte es wie die Rückseite des Mondes ausgesehen, samt der Krater. Der Anblick war so öde gewesen, dass ich ein
     
    Wochenende damit verbrachte, das verdammte Beet zu bepflanzen. Am Rand Portulakröschen, weil ich die kleinen Blüten so liebte, dahinter Zinnien, weil sich die Farben so gut ergänzten. Es war eine Farborgie, nichts Zartes. Die Zinnien zogen Schmetterlinge und Kolibris an. Hinter die Zinnien hatte ich Schmuckkörbchen gesetzt, die hohen, zarten und zugleich verschlungenen Gewächse mit den hübschen flachen Blüten, die die Schmetterlinge liebten und die Kolobris nicht so sehr mochten. Ihre Blütenfarbe war verglichen mit den anderen ein bisschen zu pastellig, aber na ja, es sah trotzdem ganz gut aus. Im Herbst bekämen sie dann Haarkelche für die Stieglitze.
     
    Das Blumenbeet war ein gewisses Eingeständnis an mich selbst, dass ich eine Weile hier zu wohnen gedachte. Dass ich nicht wieder in eine Wohnung ziehen würde. Dass mein Leben mir den Luxus enger Nachbarschaft nicht gestattete.
     
    »Schöne Blumen«, meinte Richard, als ich in die Auffahrt fuhr. »Ich konnte das Beet nicht nackt lassen.«
     
    Er gab einen nichtssagenden Laut von sich. Er kannte mich gut genug, um zu wissen, wann er bei mir schweigen sollte. Es ärgerte mich, dass ich nicht fähig gewesen war, das Beet unbepflanzt zu lassen. Dass es mich getrieben hatte, es hübsch zu machen, ging mir gegen den Strich. Nein, ich bin mit meiner weiblichen Seite nicht im Reinen.
     
    Richard und Jamil trugen Gregory auf der Trage, die wir im Krankenhaus geliehen hatten, ins Haus. Lillian hatte den Werleoparden mit Schmerzmitteln vollgepumpt, so dass er nichts mehr spürte. Ich war froh darüber. Im wachen Zustand neigte er dazu zu wimmern und zu schreien.
     
    Seltsamerweise entpuppte sich Cherry als Krankenschwester. Sie warf einen Blick auf Gregory und wurde plötzlich ganz professionell. Selbstvertrauen und Kompetenz traten unvermutet zutage. Sie war wie ausgewechselt. Nachdem sich Gregory von ihr anfassen ließ und sie nicht zurückwies, war Cherry ruhig und gelassen. Aber um ehrlich zu sein, traute ich ihr erst, nachdem Lillian es tat. Die war zuversichtlich, dass Cherry imstande sein würde, den Patienten in die Extensionsschienen zu legen, ohne ihn weiter zu verletzen. Ich hielt viel von Lillians Meinung, aber nicht so viel von Cherry. Ich war zwar nicht einverstanden gewesen, dass Richard sie geohrfeigt hatte, aber jemanden, der einen sterbenden Freund zurücklässt, fand ich nicht vertrauenswürdig. Es war keine Schande, schwach zu sein, aber ich wollte sie nicht im Rücken haben.
     
    Vivian wollte sich nicht von Zarte hineintragen lassen, obwohl das Laufen für sie schmerzhaft war. Sie klammerte sich mit ihren kleinen Händen an meinen Arm. Eigentlich waren ihre Hände auch nicht kleiner als meine, aber irgendwie wirkte sie zerbrechlich. Das lag nicht an ihrer Körpergröße und hatte nichts mit der Vergewaltigung zu tun, sondern mit ihrer Ausstrahlung. Selbst in dem roten Herrenjackett und dem abgetragenen blauen Kleid, das Lillian ihr geliehen hatte, sah Vivian zart und weiblich aus, fast ein bisschen ätherisch. Es ist nicht einfach, schön und ätherisch zu erscheinen, wenn das Gesicht von Blutergüssen zuschwillt, aber ihr gelang es mühelos.
     
    Sie stolperte auf dem steinigen Weg. Ich fing sie auf. aber ihre Knie gaben nach, und beinahe ließ ich sie fallen.
     
    Zane wollte mir zu Hilfe kommen, doch Vivian stieß einen kleinen Schrei aus und barg das Gesicht an meiner Schulter. Schon im Wagen hatte sie sich von keinem Mann mehr anfassen lassen. Es war Zane, der ihre Fesseln gelöst hatte, aber mich schien sie als ihren Retter zu betrachten.
     
    Vielleicht weil ich die einzige Frau unter ihren Rettern war, und Frau hieß jetzt Sicherheit.
     
    Ich seufzte und nickte ihm zu. Zane zog sich zurück. Wäre ich in Joggingschuhen oder zumindest auf flachen Sohlen gewesen, hätte ich sie ins Haus getragen, aber ich trug zehn Zentimeter hohe Stöckelabsätze. Damit konnte ich niemanden tragen, der genauso viel wog wie ich. Würde ich mir die Schuhe von den Füßen treten, wäre mein Kleid so lang, dass ich darüber stolpern würde. Allmählich ging mir der Fummel wirklich auf die Nerven.
     
    »Vivian.« Sie antwortete nicht. »Vivian?« Sie lehnte noch immer schlaff in meinen Armen. Ich spreizte die Beine so weit, wie es mit den

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