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Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Titel: Anita Blake 07 - Dunkle Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Ich habe es gesehen.« »Wie kannst du ihn dann verteidigen.«
     
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich habe eine lange Nacht hinter mir, Louie. Sagen wir einfach, seit Gabriel nicht mehr da ist, der die Werleoparden zum Bösen gezwungen hat, haben sie andere Wege beschritten. Gregory hat sich geweigert, einen der Wölfe zu foltern, und darum wurden ihm die Beine gebrochen.«
     
    Louies Gesichtsausdruck zeigte deutlich, dass er das nicht glaubte. Ich schüttelte den Kopf und machte eine beschwichtigende Handbewegung. »Geht in die Küche und kocht Kaffee. Ich will nur dieses verdammte Kleid loswerden, dann erzähle ich euch alles.«
     
    Ronnie zog ihn zur Küche, drehte aber den Kopf zu mir und sah mich fragend an. »Später«, sagte ich lautlos mit den Lippen, und sie ging in die Küche. Sie würde Louie ablenken, bis ich umgezogen war. Ich glaubte eigentlich nicht, dass er Gregory etwas tun würde, aber die Werleoparden hatten so viele Leute sauer gemacht. Vorsicht war besser als Nachsicht.
     
    Richard stand auf einer Trittleiter und bohrte über meinem Bett Löcher in die Decke. Das war's also mit meiner Kaution. Ich schlief in dem einzigen Parterreschlafzimmer. Aber ich hatte es abgetreten, damit sie Gregory nicht die Treppe hinaufzutragen brauchten. Richards nackter Oberkörper war mit Putz bestäubt. Nur so in Jeans sah er richtig nach Heimwerker aus. Cherry und Zane hockten auf dem Bett und hielten Teile des Streckapparates, damit Richard maßnehmen konnte.
     
    Der Bohrer verstummte, und ich fragte: »Wo ist Vivian?« »Gwen hat sie zu Sylvie mitgenommen«, sagte Richard. Sein Blick war sehr neutral, als er mich ansah, sein Ton vor sichtig. Seit unserem kleinen Erlebnis in der Manege hatten wir nicht viel geredet.
     
    »Gut, wenn man einen ausgebildeten Therapeuten im Haus hat«, meinte ich.
     
    Cherry und Zane beobachteten mich. Sie wirkten auf mich wie zwei Golden Retriever in der Hundeschule, die mit ernstem Blick begierig jedes Wort, jede Geste aufnehmen. Eigentlich konnte ich es nicht leiden, wenn Leute mich so ansahen. Es machte mich nervös.
     
    »Ich bin nur reingekommen, um mich umzuziehen. Ich will aus diesem Kleid raus.« Ich trat an ihnen vorbei zur Kommode. Auch hier drinnen hatte sich Jean-Claude zu schaffen gemacht. Es war nur nicht ganz so offensichtlich wie im Wohnzimmer. Das Zimmer hatte ein Erkerfenster mit Sitzbank. Sie quoll über von meiner Pinguinsammlung.
     
    Auf dem Bett saß ein neuer mit einer großen roten Schleife am Hals, und an seinem pelzigen Bauch lehnte eine Karte. Auch er hatte etwas Putz von der Decke abbekommen.
     
    Der Bohrer stoppte und Richard sagte: »Los, lies die Karte. Das ist es schließlich, was er will.«
     
    Ich sah zu ihm hinauf. Da lag noch immer ein gewisser Zorn in seinem Blick, und Schmerz, aber darunter gab es noch etwas anderes. Etwas, wofür ich keine Worte hatte oder vielleicht nicht haben wollte. Ich nahm das Stofftier vom Bett, klopfte es ab und drehte Richard den Rücken zu, während ich die Karte öffnete. Er bohrte nicht weiter. Ich spürte förmlich, wie er mich beim Lesen beobachtet.
     
    Auf der Karte stand: »Damit kannst du schlafen, wenn ich nicht bei dir bin.« Sie war nur mit einem geschwungenen J unterschrieben.
     
    Ich steckte die Karte wieder in den Umschlag und drehte mich, den Pinguin an die Brust gedrückt, zu Richard um. Er nahm sich sehr zurück, sein Blick war so neutral wie nur möglich. Er sah mich an, rang um ein ausdrucksloses Gesicht und versagte. Seine ganze Verletztheit wurde sichtbar, sein Verlangen und all die unausgesprochenen Dinge.
     
    Zane und Cherry schoben sich vom Bett herunter und schlichen zur Tür. Sie gingen nicht hinaus, aber sie legten Wert darauf, nicht zwischen uns zu stehen. Ich glaubte nicht, dass es zu einem Krach kommen würde, aber ich nahm ihnen nicht übel, dass sie sich lieber zurückzogen.
     
    »Du kannst die Karte lesen, wenn du willst. Aber ich bin mir nicht sicher, ob das etwas nützt.«
     
    Er stieß ein kurzes, hartes Lachen aus. »Sollte man seinem Ex-Freund die Liebesbriefe des Neuen zeigen?«
     
    »Ich will dir nicht wehtun, Richard. Wirklich nicht. Wenn es dir hilft, kannst du sie lesen. Bis auf das eine Mal habe ich nie etwas getan, wovon du nichts wusstest. Ich will damit jetzt nicht anfangen.«
     
    Ich sah zu, wie sich seine Kinnmuskeln anspannten, dann der Hals und die Schultern. Er schüttelte den Kopf. »Ich will sie nicht lesen.«
     
    »Gut.« Den Pinguin und die Karte

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