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Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Titel: Anita Blake 07 - Dunkle Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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einsperren, nicht heute. Aber sie war ein Lykanthrop, und das Gesetz ist weder gerecht noch blind, egal was wir gern glauben möchten.
     
    »Lassen Sie mich kurz zusammenfassen«, sagte ich. »Der Officer an der Tür lag am Boden. Der Schütze zielte mit der Waffe auf seinen Kopf und wollte ihm die tödliche Kugel verpassen, als die Frau sich auf ihn warf. Ihre Wucht trug sie beide bis an die hintere Wand, wo er sich den Kopf aufschlug. Ist das in etwa richtig?«
     
    Padgett schaute in seine Notizen. »Ja, das ist in etwa richtig.« »Warum ist sie dann in Handschellen?«
     
    Er machte große Augen und schenkte mir sein schönstes Lausbubenlächeln. Detective Padgett war ein Charmeur. Spielte keine Rolle, dass er dünn war wie eine Vogelscheuche, er war es gewohnt, mit Charme durchzukommen. Zumindest bei Frauen. Ich wettete, seine Nummer hatte bei Lorraine noch weniger gezogen.
     
    »Sie ist ein Lykanthrop«, antwortete er lächelnd, als ob das alles erklärte. »Das hat sie Ihnen gesagt?« Er guckte verblüfft. »Nein.« »Sie haben es vermutet, weil?«
     
    Sein Lächeln verschwand und wurde durch ein Stirnrunzeln ersetzt, mit dem er eher bockig als verärgert aussah. »Sie hat einen Mann so hart an die Wand geworfen, dass er sich den Schädel gebrochen hat.«
     
    »Kleine alte Damen heben Autos von ihren Enkelkindern. Macht sie das zu Lykanthropen?« »Nein, aber ...« Sein Gesicht wurde defensiv. »Mir wurde gesagt, dass Sie Gestaltwandler nicht besonders mögen, Padgett.«
     
    »Meine persönlichen Ansichten beeinträchtigen meine Arbeit nicht.«
     
    Ich lachte, und das erschreckte ihn. »Padgett, was wir privat denken, wirkt sich immer auf unsere Arbeit aus. Ich bin sauer hierhergekommen, weil ich einen Streit mit meinem Ex-Freund hatte, darum habe ich Murdock wegen seines Holsters angemeckert. Warum mögen Sie keine Lykanthropen, Padgett?«
     
    »Sie machen mir eben eine Gänsehaut.« Das konnte ich mir denken. »Wirklich?«, fragte ich. »Was meinen Sie mit >wirklich     
    Er warf einen Blick zu den beiden Polizisten. Dann beugte er sich vor und senkte die Stimme. Ich wusste, dass ich recht hatte. »Das ist wie Ameisen auf der Haut, jedes Mal.« jetzt sah er nicht mehr aus wie zwölf. Die Angst und der Abscheu brachten Falten hervor, die ihn näher an die Dreißig als an die Zwanzig rückten.
     
    »Sie spüren ihre Kräfte, ihre Aura.« Er fuhr vor mir zurück. »So ein Quatsch.« »Sehen Sie, Padgett, ich wusste, in dem Moment, wo wir uns die Hand gaben, dass sie ein Medium sind.«
     
    »Das ist völliger Blödsinn«, behauptete er. Er war erschrocken, und zwar vor sich selbst. »Dolph sucht Leute mit solchen Talenten. Warum haben Sie sich nicht gemeldet?« »Ich bin kein Irrer«, sagte er.
     
    »Aha, so ist das also. Sie haben keine Angst vor Lykanthropen. Sie haben Angst vor sich selbst.« Er hob eine große Faust, nicht um mich zu schlagen, sondern um seine Wut irgendwohin zu leiten. »Sie wissen gar nichts über mich.«
     
    »Auch ich bekomme bei Gestaltwandlern eine Gänsehaut, Padgett.« Das beruhigte ihn ein wenig. »Wie können Sie es bei ihnen aushalten?« Ich zuckte die Achseln. »Man gewöhnt sich daran.«
     
    Er schüttelte den Kopf, fast schauderte er. »Ich habe mich nie daran gewöhnt.« »Sie tun es nicht mit Absicht, Detective. Manche können besser verbergen, was sie sind, als andere, aber wenn sie starke Gefühle durchleben, verströmen sie alle mehr von ihren Kräften. Je mehr man sie befragt, desto unruhiger werden sie, desto mehr Spannung verströmen sie und desto mehr prickelt Ihnen die Haut.«
     
    »Ich war mit der Frau allein in einem Raum, und ich dachte, mir kriecht die Haut weg.« »Moment mal, ganz allein? Haben Sie ihr ihre Rechte vorgelesen?«
     
    Er nickte.
     
    »Hat sie irgendetwas ausgesagt?« Er schüttelte den Kopf. »Nicht ein Wort.« »Was ist mit den anderen?« »Die Männer haben nichts getan.« »Können sie nach Hause gehen?«
     
    »Der Große will sie nicht allein lassen, der andere ist bei den beiden Verletzten in dem Zimmer. Er behauptet, er darf sie nicht unbewacht lassen. Ich sagte ihm, wir könnten auf sie aufpassen. Er meinte, offenbar nicht.«
     
    Ich gab Kevin recht. »Sie haben Zeugen, die aussagen, dass sie dem Mann nichts tun wollte. Er ist sogar noch am Leben. Warum ist sie immer noch in Handschellen?«
     
    »Sie hat heute schon jemanden umgebracht. Ich finde, das

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