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Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Titel: Anita Blake 07 - Dunkle Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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übersinnlichen Fähigkeiten. Selbstzweifel bewirken immer, dass sie sich bestätigen.
     
    »Ich komme, sobald ich kann.«
     
    »Hervorragend. Ich will nicht lügen. Ich bin erleichtert, dass jemand mit Vampirerfahrung herkommt. Die Polizei fängt jetzt an, ihre Leute auszubilden, wie sie mit dem Übernatürlichen umgehen können, aber an die Feuerwehr denkt keiner.«
     
    Mir war noch nie die Idee gekommen, dass Feuerwehrmänner genauso wie die Polizei mit den Monstern zu tun bekamen. Sie machten nicht Jagd auf sie, aber sie drangen in ihre Häuser ein. Das konnte gefährlich werden, je nachdem ob das betreffende Monster begriff, dass man ihm helfen wollte.
     
    »Ich werde da sein, Pete.« »Wir warten. Bis dann.« »Bis dann, Pete.«
     
    Wir legten auf. Ich ging, um mir das Schulterholster und ein anderes T-Shirt anzuziehen. Bei dem ärmellosen würde ich mich an den Riemen wundscheuern.
     

35
     
    Ich zog mir ein dunkelblaues Polohemd über. Ich war Richard nicht in die Arme gelaufen. Das Wasser hatte aufgehört zu rauschen, aber er war nicht aus dem Bad gekommen. Ich wollte ihn nicht sehen, erst recht nicht nackt. Ich wollte von ihm weg. Ein Glück, dass in der Stadt die Hölle los war. Genug Arbeit, um mich den ganzen Tag von zu Hause fernzuhalten. War mir recht. Der Krankenwagen kam, und Zane wurde eingeladen. Cherry fuhr mit ihm. Es tat mir leid, dass ich nicht dabeibleiben konnte, aber sie konnte mehr für ihn tun als ich. Die Polizei war noch nicht aufgekreuzt, um sich die Leiche anzusehen. Es würde den anderen überlassen bleiben, mit der Polizei zu reden. Das widerstrebte mir zwar, aber ich musste mich auf den Weg machen. Dass ich so erleichtert war, gehen zu können, machte mir kurz ein schlechtes Gewissen, aber nur kurz.
     
    Ronnie saß wieder auf der Couch. Gerade als ich zur Tür raus wollte, fragte sie: »Werde ich heute Nacht im Gefängnis sitzen?« Ich kniete mich vor sie hin und nahm ihre kalten Hände. »Ronnie, du hast ihn nicht getötet.«
     
    »Ich habe ihm die Schädeldecke weggeschossen. Was hast du überhaupt für Munition in deiner Pistole?« »Ich habe ihn zweimal in die Brust geschossen. Sein Herz ist quasi nicht wiederzufinden«, sagte ich.
     
    Sie schloss die Augen. »Sein ganzes Gehirn ist auf die Treppe gelaufen. Erzähl mir nicht, er wäre daran nicht gestorben.«
     
    Ich seufzte und tätschelte ihr die Hände. »Bitte, Ronnie, du hast getan, was nötig war. Vielleicht kann nur der Gerichtsmediziner feststellen, welche Kugel den Tod herbeigeführt hat, aber wenn die Polizei kommt, mache deutlich, dass du nicht stolz darauf bist.«
     
    »Ich habe das schon mal mitgemacht, Anita, erinnere dich. Ich weiß, was ich zu sagen habe und was nicht.« Sie sah mich an, aber der Blick fiel nicht restlos freundlich aus.
     
    Ich ließ ihre Hände los und stand auf. »Es tut mir leid, Ronnie.« »Ich habe in meinem Leben zwei Menschen erschossen, und beide Male, wenn ich mit dir zusammen war.«
     
    »Beide Male, um mir das Leben zu retten«, fügte ich hinzu. Sie sah düster zu mir auf. »Ich weiß.«
     
    Ich berührte ihre Wange. Am liebsten hätte ich ihr tröstend über den Kopf gestrichen wie einem Kind, aber sie war kein Kind. »Es tut mir leid, dass das passiert ist, Ronnie, wirklich. Aber was hättest du anderes tun können?«
     
    »Nichts«, antwortete sie, »und deshalb frage ich mich. ob ich in diesem Beruf richtig bin.« In mir verhärtete sich etwas. »Fragst du dich nicht vielmehr, ob du die richtigen Freunde hast? Das ist nicht passiert, weil du diesen Beruf hast. Es ist passiert, weil du mich kennst.«
     
    Sie nahm meine Hand und drückte sie fest. »Du bist meine beste Freundin, Anita, für immer.«
     
    »Danke, Ronnie, das bedeutet mir mehr, als du ahnst. Ich könnte nicht darüber wegkommen, wenn ich dich als Freundin verlieren würde, aber halte nicht bloß aus Loyalität den Kontakt zu mir. Denk darüber nach, Ronnie, überlege es dir gut. Mein Leben scheint nicht ungefährlicher zu werden. Wenn überhaupt, wird es nur schlimmer. Du möchtest vielleicht nicht immer wieder in der Schusslinie stehen.« Allein das Angebot auszusprechen trieb mir die Tränen in die Augen. Ich drückte ihre Hand und wandte mich ab, bevor sie sehen konnte, dass die Geißel der Vampire Schwäche zeigte
     
    Sie rief mich nicht zurück oder beteuerte mir ihre unsterbliche Freundschaft. Halb hätte ich es mir gewünscht und halb war ich froh, dass sie wirklich darüber nachdachte. Wenn

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