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Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Titel: Anita Blake 07 - Dunkle Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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»Darf ich aufstehen?«, fragte er. Ich sah zu Padgett. »Glauben Sie, Sie und Ihre Leute können die Rambo-Nummer anhalten?« »Wenn er sich benimmt, sicher.« Jetzt versprühte Padgett keinen Charme mehr. Ich glaube, die ganze Vorstellung machte ihn verlegen. Ich wusste, er war noch wütend, vielleicht auf mich, vielleicht auf sich selbst. Es war mir egal, solange er nicht zu schießen anfing.
     
    »Ist in dem Zimmer ein Kollege?«, fragte ich. Er nickte knapp. »Ist der auch so schießwütig oder kann ich die Tür öffnen, ohne erschossen zu werden?«
     
    Padgett kam mit großen Schritten zur Tür und klopfte. »Smith, hier Padgett. Es kommt ein Detective rein.« Er öffnete mit schwungvoller Geste die Tür und führte Lorraine und mich hinein.
     
    Ich sah zu dem jungen Polizisten, der gleich neben der Tür saß. Kevin lümmelte sich gegenüber auf einem Stuhl mit einer unangezündeten Kippe im Mundwinkel. Der Werwolf sah mich an, und die Sache war klar - er war nicht glücklich. Und das lag nicht nur am Nikotinentzug.
     
    Ich schob Lorraine vor mir her ins Zimmer, dann ging ich zurück zu Teddy. Ich hielt ihm meine linke Hand hin, um ihm aufzuhelfen, und er nahm sie, obwohl er die Hilfe nicht nötig gehabt hätte. »Danke«, sagte er und meinte nicht das Aufhelfen.
     
    »Keine Ursache.« Ich brachte ihn in das Zimmer. Als ich die beiden sicher da drinnen hatte, wandte ich mich an Padgett.
     
    »Wir müssen miteinander reden. Unter vier Augen wäre mir lieber, solange mir jemand garantieren könnte, dass keiner erschossen wird, während ich weg bin.«
     
    »Alles klar da drinnen, Smith?«, fragte er. Der antwortete: »Ja. Ich mag Tiere.«
     
    Teddys Gesichtsausdruck war auch für mich beängstigend. Seine unirdischen Kräfte wallten um ihn herum wie warmes, perlendes Wasser. »Wenn sich der nette Polizist brav benimmt, dann ihr anderen auch«, sagte ich.
     
    Teddy sah mir in die Augen. »Ich kann Befehle befolgen.« »Großartig. Suchen wir uns ein stilles Plätzchen, Detective Padgett?« Sein Atem ging hastig. Er spürte die anschwellende Energie. »Wir können gleich hier reden. Ich lasse keinen meiner Männer mit diesen Wesen allein.«
     
    »Ich komme klar, Boss«, sagte der junge Polizist.
     
    »Haben Sie keine Angst?«, fragte Padgett. Eine seltene Frage unter Polizisten. Sie fragten, ob alles in Ordnung war. Sie gaben zu, nervös zu sein, aber niemals, Angst zu haben.
     
    Officer Smith riss ein wenig die Augen auf, aber er schüttelte den Kopf. »Ich kenne Crossman. Er ist ein guter Mann. Sie hat ihm das Leben gerettet.« Smith richtete sich ein bisschen gerader auf und sagte freundlich: »Die hier sind in Ordnung.«
     
    Padgetts Wange fing an zu zucken. Er machte den Mund auf, schloss ihn, dann drehte er sich auf dem Absatz uni und ging. Die Tür glitt hinter ihm zu. Wir standen in plötzlicher Stille.
     
    Stephen sagte: »Anita.« Er streckte die Hand nach mir aus. Sein Gesicht war makellos. Keine Narben, keine Kratzer. Ich nahm seine Hand und lächelte.
     
    »Ich weiß ja, dass bei euch alles schnell verheilt, aber ich bin trotzdem beeindruckt. Beim letzten Mal sahst du noch schlimm aus.«
     
    »Ich sah noch schlimmer aus«, ließ sich eine weiche, männliche Stimme vernehmen. Nathaniel lag wach in dem anderen Bett. Seine langen braunen Haare hingen wie ein glänzender Vorhang um sein Gesicht. Sie mochten gut mehr als hüftlang sein. Ich kannte sonst keinen Mann mit so langen Haaren. Sein Gesicht nahm ich nicht wahr, weil ich zu beschäftigt war, in seine Augen zu starren. Sie waren fliederfarben. Ein wunderbar zartes Lila, ein echter Hingucker. Ich brauchte ein paar Sekunden, bis ich auch das übrige Gesicht sah. Im wachen Zustand sah er ein paar Jahre älter aus - war vielleicht neunzehn statt sechzehn. Er wirkte noch immer mitgenommen und müde, aber sein Zustand hatte sich erheblich gebessert. »Ja, du sahst schlimmer aus«, bestätigte ich.
     
    Stephen wandte sich an Officer Smith, als wären sie alte Freunde. »Können wir ein paar Minuten alleine sein?« Smith sah mich an. »Sind Sie einverstanden?« Ich nickte.
     
    Er stand auf. »Ich weiß nicht, wie Padgett das gefallen wird. Also beeilen Sie sich; wenn Sie Geheimnisse auszutauschen haben.« »Danke«, sagte ich.
     
    »Nicht der Rede wert.« Er blieb vor Lorraine stehen, bevor er hinausging. »Danke. Crossman hat eine Frau und zwei Töchter. Ich weiß, sie würden Ihnen danken, wenn sie hier wären.«
     
    Lorraine wurde rot

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