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Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Titel: Anita Blake 07 - Dunkle Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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müssen euch alle von hier wegbringen.«
     
    »Ich könnte nach Hause gehen«, sagte Stephen, »aber Nathaniel ist noch nicht transportfähig.« »Ich traue den Polizisten nicht, solange ich nicht hier bin und den Puffer spiele.«
     
    »Padgett hat große Angst vor uns«, stellte Teddy fest. Ich nickte. »Ich weiß.« »Nähre mich«, bat Nathaniel. »Gib mir deine Kraft, dann komme ich mit.«
     
    Ich sah ihn stirnrunzelnd an, dann zu Stephen. »Er schlägt nicht ernsthaft vor, dass ich eine Ader für ihn öffne, oder?«
     
    »Richard könnte es«, sagte Stephen. »Richard kann keinen Leoparden nähren«, widersprach Lorraine, »nur einen von uns.« »Raina hätte ihn gesundgefckt«, behauptete Kevin.
     
    Das brachte ihm einen langen Blick von mir ein. »Was redest du da?«
     
    »Raina konnte Kraft spenden ohne Blut«, erklärte er. Auf seinem Gesicht spiegelten sich Abscheu und Begierde, als hätte er Rainas Vorstellungen gegen seinen Willen genossen. »Sie ließ die Hände über deinen Körper gleiten, dann über ihren. Am Ende fickte sie dich. Je mehr man anfangs verwundet war, desto besser gefiel es ihr, aber wenn sie fertig war, war alles verheilt.«
     
    Ich drehte den Kopf zu Stephen, weil ich es nicht glauben konnte. Er nickte. »Ich habe gesehen, wie sie es machte.«
     
    »Du willst doch nicht sagen, sie soll ...« Lorraine ließ den schrecklichen Gedanken unausgesprochen, aber ich gab ihr recht.
     
    »Ich werde keine Ader öffnen und ganz sicher werde ich keinen Sex mit ihm haben.« »Du willst mich nicht.« Nathaniels Stimme war tränenschwer, untröstlich.
     
    »Das hat nichts mit dir zu tun«, sagte ich. »Ich bin nur nicht für beiläufigen Sex zu haben.« Diese ganze Unterhaltung war selbst mir zu abgedreht. »Dann muss Nathaniel wenigstens noch vierundzwanzig Stunden hierbleiben«, schloss Kevin, der seine Zigarette zwischen den Fingern drehte. Stephen nickte. »Das hat der Arzt gesagt. Wir haben gefragt, als er mir gesagt hat, dass ich heute nach Hause kann.«
     
    »Lass mich nicht allein, Stephen.« Nathaniel streckte den Arm über die Lücke zwischen den Betten, als könnte er bis zu ihm greifen. »Ich lasse dich nicht allein, Nathaniel, nicht wenn sich keiner um dich kümmert.« Teddy sagte: »Nur weil es bei Raina immer mit Sex endete, muss es hier nicht genauso sein.« Wir sahen ihn an. »Wie meinst du das?«, fragte Kevin.
     
    »Bei Raina lief alles auf Sex hinaus. Aber es waren die Berührungen, die heilten. Meine Verletzungen waren verheilt, bevor wir zur Sache kamen.« Ihn so reden zu hören, dieses Muskelpaket von hundertfünfzig Zentimeter Umfang, war irgendwie unbegreiflich. Als hörte man plötzlich seinen Hund sprechen. Bei solchen Muskelbergen war man auf Verstand nicht gefasst.
     
    Kevin zuckte die Achseln. »Ich weiß nicht. Jedenfalls hat sie mich geheilt. Ich kann mich nicht erinnern, wann es mir besser ging. Ich erinnere mich nur an sie.«
     
    »Ist hier irgendjemand, der nicht mit Raina geschlafen hat?«, fragte ich.
     
    Lorraine hob als Einzige die Hand, und wie ich Raina kannte, wäre auch das möglich gewesen. »Du lieber Himmel.«
     
    »Ich glaube, Anita könnte ihn auch ohne Sex heilen, nur mit blanker Haut«, sagte Teddy.
     
    Ich wollte gerade nein sagen, als mir einfiel, dass ich Jean-Claude Kraft gespendet hatte. Auch da war nackte Haut wichtig gewesen. Vielleicht war es hier dasselbe
     
    »Wirkte Raina hinterher müde?« Die Männer schüttelten den Kopf. Die allgemeine Ansicht war, dass es sie eher gekräftigt als geschwächt hatte.
     
    Raina war eben Raina. Selbst für einen Werwolf war sie zumindest außergewöhnlich gewesen.
     
    Ich wollte Nathaniel nicht im Krankenhaus lassen, auch nicht mit Werwölfen als Aufpasser. Ich traute Padgett nicht. Es gab auch keine Garantie, dass die Fanatiker, wer immer sie waren, es nicht noch einmal versuchen würden. Entweder gingen wir alle oder wir blieben alle. Ich hatte noch mehr Fälle zu begutachten. Ich konnte nicht den ganzen Tag rumsitzen.
     
    »Na gut, versuchen wir's. Aber ich habe nicht die blasseste Ahnung, wie wir das anfangen sollen.«
     
    Nathaniel sank in sein Kissen, mit erwartungsfrohem Lächeln, wie ein Kind, das gleich das versprochene Eis bekommt. Blöd nur, dass ich das Eis war.
     
     
     

37
     
    Kevin klemmte einen Stuhl unter die Türklinke, und mehr Sicherheit war nicht drin. Smith saß draußen vor der Tür. Ich hatte ihm gesagt, dass ich mir ein genaues Bild von der Sache zu machen

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