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Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Titel: Anita Blake 07 - Dunkle Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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diplomatisch, dass mir die Zähne schmerzten.
     
    Man hörte ihn lachen, dann betrat er den Saal. Die neue Hülle des Wanderers war ein hübscher junger Mann, der erst so kurz tot war, dass er noch eine gesunde Bräune hatte. Balthasar ging an seiner Seite, seine Hände glitten besitzergreifend über den jungen Körper. Ein neues Spielzeug zum Ausprobieren. Man hatte mir gesagt, dass Malcolm dem Wanderer ein Mitglied seiner Gemeinde auslieh. Ich fragte mich, ob Malcolm eigentlich wusste, was der Wanderer und Balthasar mit der Leihgabe anstellten.
     
    Ich hätte es als Toga bezeichnet, was die beiden anhatten, aber das traf es nicht ganz. Der Wanderer trug ein satt violettes Tuch, das über einer Schulter mit einer goldenen Rubinbrosche zusammengehalten wurde. Seine linke Schulter war nackt, so dass die glatte, braune Haut gut zur Geltung kam. Um die Taille trug er zwei rote geflochtene Bänder. Das Tuch reichte ihm bis an die Knöchel, so dass man seine Schnürsandalen sah.
     
    Balthasar trug das Gleiche in Rot mit einer silbernen Amethystbrosche an der Schulter. Von seiner nackten Brust war gerade so viel frei, dass man die ausgeprägten Muskeln ahnte. Als hätte da je ein Zweifel bestanden. Um die Taille hatte er violette Bänder.
     
    »Die sehen ja aus wie die Bobbsey-Zwillinge«, sagte ich. Jean-Claude räusperte sich.
     
    Ich biss mir auf die Zunge, aber wenn hier jeder so fesch kostümiert kam, war ich mir nicht sicher, ob ich mir weitere Bemerkungen verkneifen könnte. Ich meine, es bot sich einfach an.
     
    Der Wanderer warf den Kopf in den Nacken und lachte. Es war ein freudiges Lachen mit einem Beiklang wie von zischelnden Schlangen. Er wandte mir die neuen braunen Augen zu, aber tief drinnen war er. Ich hätte ihn in jedem Augenpaar wiedererkannt.
     
    Balthasar war um einige Zentimeter kleiner als der neue Körper. Er stand so nah beim Wanderer, dass der bequem den Arm um ihn legen konnte, wie ein großer Mann, der mit einer Frau im Arm geht und sie beschützerisch an sich zieht.
     
    »Ich habe heute deine Menschen gerettet, Anita. Ich habe viele Vampire gerettet. Willst du das nicht anerkennen?«
     
    »Jean-Claude?«, bat ich:
     
    Jean-Claude gab einen langen Seufzer von sich. »Es war zwecklos, dir das Versprechen abzunehmen. Sei du selbst, ma petite, aber versuche, nicht zu beleidigend zu sein.« Er trat zwei Schritte zurück, so dass wir alle auf einer Linie standen. Vielleicht hatte ihm die Symbolik auch nicht zugesagt.
     
    »Ich bin begeistert, dass Sie meine Freunde heute gerettet haben«, sagte ich. »Ich bin hingerissen, dass Sie all die bedrängten Vampire gerettet haben. Sie haben gute Presse bekommen, ohne dass Sie selbst etwas zu riskieren brauchten. Ich dachte, Sie würden mir zustimmen, dass Sie und Ihre Leute ein bisschen Modernisierung brauchen, dass Sie im zwanzigsten Jahrhundert ankommen müssen.«
     
    »Aber ich stimme ja zu, Anita, vollkommen.« Der Wanderer rieb seine Wange an Balthasars Gesicht und blickte mich durchdringend an. Ich war wirklich dankbar, dass er homosexuell war.
     
    »Was soll dann dieser Mittelalterquatsch?« Ich zeigte mit dem Daumen auf Ernie.
     
    Sein Blick huschte zu dem Mann über dem Tisch, dann zurück zu mir. »Ich hätte darauf verzichtet, aber die anderen haben mich überstimmt, und es ist wahr: Jean-Claude war ein nachlässiger Gastgeber.«
     
    Jean-Claude berührte mich am Arm. »Wärt ihr auf meine Einladung gekommen oder hättet um Erlaubnis gebeten, mein Gebiet zu betreten, wäre ich überaus froh gewesen, euch das Jagdrecht zu gewähren. Ihr werdet feststellen, dass eine erstaunliche Anzahl williger Opfer zu den Vorteilen der Legalität gehört. Die Leute würden sogar dafür bezahlen, dass man seinen Hunger an ihnen stillt.«
     
    »Es ist ein altes Gesetz bei uns, nicht auf fremdem Gebiet zu wildern«, sagte der Wanderer. »Ich habe die anderen hier ernährt, aber dann teilte mir dein menschlicher Diener mit, dass meine Kräfte ernste Nebenwirkungen auf die hiesige Bevölkerung haben.« Er löste sich von Balthasar und näherte sich Jean-Claude bis auf Armeslänge.
     
    »Von deinen Leuten wurde niemand beeinträchtigt. Ich konnte ihnen weder Kraft entziehen noch zusätzliche Macht verleihen. Du hast es verhindert. Das hat mich mehr überrascht als alles, was du sonst noch getan hast, Jean-Claude. Das riecht nach einer Macht, die ich dir niemals zugetraut hätte, jetzt nicht und nicht in tausend Jahren.« Er stellte sich vor Richard

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