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Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Titel: Anita Blake 07 - Dunkle Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Wanderer dich Yvette als Zofe gegeben?«, fragte Jean-Claude. »Dann hat er dich aber schnell weitergereicht.«
     
    »Yvette hat mir nur beim Ankleiden geholfen«, erwiderte sie mit hoch erhobenem Kopf, aber ihre Hände zupften eifrig das Kleid zurecht. Es wurde nicht besser.
     
    »Du hast viel attraktivere Sachen in deinem eigenen Schrank«, meinte Jean-Claude.
     
    »Aber keine Kleider«, widersprach Yvette. »Bei festlichen Anlässen muss man etwas Weibliches tragen.« Sie lächelte süß.
     
    Ich bedauerte, ein Kleid anzuhaben. »Ich weiß, was Sie Sylvie angetan haben, Liv. Ich bereue, dass ich Ihnen nicht den Kopf weggepustet habe, als ich mir Ihre Knie vornahm. Aber wissen Sie was, Liv, ein paar Jahre beim Rat und Sie bedauern das vielleicht auch.«
     
    »Ich bedaure gar nichts«, behauptete sie. Doch sie hatte eine gewisse Anspannung um die Augen, die auch ein bisschen flackerten. Da hatte ihr jemand Grauen eingeflößt und zwar gründlich. Teils wollte ich wissen, was sie mit ihr gemacht hatten, aber andererseits genügte es mir zu sehen, welche Angst sie hatte.
     
    »Dann amüsieren Sie sich gut, Liv.«
     
    Mitten in der Szene trat Asher auf. Er hatte sich einen straffen Zopf geflochten. Sein Haar hatte fast die Farbe der Metallfäden in dem Tischtuch, ein unirdisches Blond. Die Narben in seinem Gesicht waren den Blicken preisgegeben. Es war schwer, sie nicht anzustarren. Und sein übriges Aussehen machte es nicht einfacher.
     
    Sein nackter Oberkörper trug den gleichen Kontrast zur Schau wie sein Gesicht. Die eine Hälfte engelhaft schön, die andere ein Albtraum. Seine Hosen waren aus schwarzem Leder und ließen von der Hüfte bis zur Wade, wo die Stiefel anfingen, einen Streifen nackter Haut sehen. Der rechte Hautstreifen war voller Narben. Sie gingen bis zur Oberschenkelmitte. Das warf eine wichtige Frage auf. Hatten ihn die Folterknechte zum Eunuchen gemacht oder heil gelassen? Es gab Dinge, die wollte man wissen und scheute doch davor zurück.
     
    »Jean-Claude, Anita, schön, dass ihr gekommen seid.« Er gab den höflichen Worten einen spöttischen Tonfall und die Schärfe einer Drohung.
     
    »Deine Anwesenheit ist wie immer ein Vergnügen«, antwortete Jean-Claude. Sein Ton war nichtssagend, völlig neutral. Ob Kompliment oder verächtliche Abfuhr, das blieb dem Zuhörer überlassen.
     
    Asher glitt auf uns zu, ein Lächeln kräuselte seine perfekten Lippen. Die Muskeln unter dem Narbengewebe funktionierten einwandfrei. Er kam direkt zu mir und zwei Schritte
     
    näher, als angenehm war, aber ich wich weder zurück, noch beschwerte ich mich. Ich erwiderte bloß sein Lächeln. Bei keinem von uns beiden lächelten die Augen mit.
     
    »Gefällt dir meine Aufmachung, Anita?« »Ein bisschen aggressiv, finden Sie nicht?«
     
    Er strich mit einem Finger über meine Spitzentaille. Seine Fingerspitze bohrte sich in ein Loch. Die Berührung entrang mir ein kleines Keuchen. »Du darfst mich anfassen, wo du willst«, sagte er.
     
    Ich nahm seine Hand weg. »Ich kann das Angebot leider nicht erwidern.« »Ich denke, doch«, sagte der Wanderer. Ich sah ihn an. »Nein, kann ich nicht.«
     
    »Jean-Claude hat eure Bedingungen klar formuliert«, erinnerte der Wanderer. »Asher muss sich stärken. Es verstößt nicht gegen die Bedingungen, wenn er sich an dir sättigt, Anita. Er würde dich lieber mit etwas anderem stechen, aber er wird sich mit seinen Zähnen zufriedengeben müssen.«
     
    Ich schüttelte den Kopf. »Kommt nicht in Frage.« »Ma petite«, sagte Jean-Claude leise.
     
    Sein Tonfall gefiel mir nicht. Ich drehte den Kopf und wusste Bescheid. »Das kann nicht dein Ernst sein.« Er kam und nahm mich beiseite. »Du hast das mit deinen Richtlinien nicht ausgeschlossen.«
     
    Ich starrte ihn an. »Willst du wirklich, dass er sich an mir vollsaugt?« Er schüttelte den Kopf. »Das ist keine Frage des Wollens, ma petite. Aber da Foltern und Vergewaltigen ausfällt, bleibt ihnen wenig anderes übrig.«
     
    »Wenn du mir einen meiner Werleoparden zurückgeben möchtest«, sagte Padma, »vielleicht Vivian? Für meine süße Vivian würde ich euch sicheres Geleit gewähren.«
     
    Wie aufs Stichwort erschien Fernando. Er war voller Blutergüsse, konnte aber laufen. Zu schade. Er trug eine juwelenbesetzte Weste und eine Art Haremhose. Vielleicht ein Kostüm zu Tausendundeine Nacht.
     
    »Hat Fernando Ihnen berichtet, dass er sie vergewaltigt hat?« »Ich weiß, was mein Sohn getan hat.« »Das

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