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Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Titel: Anita Blake 07 - Dunkle Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Er sah aus, als hätte man ihn für die Maharadscharolle gecastet.
     
    »Du hast uns keine Gastfreundschaft gewährt, Jean-Claude. Malcolm und seine Leute haben uns Erfrischungen angeboten. Aber du, der Meister der Stadt, hat uns nichts angeboten.« Er deutete auf Ernie. »Der da ist ohne unsere Erlaubnis hereingekommen. Er sagt, er gehört dir.«
     
    Jean-Claude ging bis an den Tisch und sah hinauf in Ernies Gesicht. »Du bist zwei Tage früher von deinem Familienbesuch zurückgekommen. Beim nächsten Mal, wenn es ein nächstes Mal gibt, rufe vorher an.«
     
    Ernie starrte ihn mit aufgerissenen Augen an und machte Geräusche durch den Knebel. Er trat um sich, bis er hin und her schwang.
     
    »Das verschlimmert nur die Schmerzen in den Schultern«, sagte Jean-Claude. »Bleib ruhig.« Ernie ließ ganz langsam locker. Jean-Claude hatte ihn in seinen Bann geschlagen und eingelullt. Ernies Anspannung verging, er blickte Jean-Claude mit ausdruckslosen Augen abwartend an. Wenigstens hatte er jetzt keine Angst mehr.
     
    Gideon und Thomas kamen und stellten sich neben Padma. Thomas war in Uniform, die schwarzen Stiefel waren spiegelblank. Der weiße Helm hatte eine lange Quaste obendrauf, die vermutlich aus Rosshaar war. Der Rock war rot, die Knöpfe aus Messing, die Handschuhe weiß. Er trug sogar einen Säbel.
     
    Gideon war ziemlich nackt. Ein breiter weißer Riemen war alles, was er am Leib hatte. Er bedeckte kaum seine Blöße. Aber sein Hals verschwand unter einem schweren goldenen, mit Diamanten und großen Smaragden besetzten Band. Seine Haare waren sorgfältig gekämmt. Von dem Halsband führte eine Kette zu Thomas' Händen.
     
    Padma streckte die Hand aus, und Thomas übergab ihm die Kette. Er und Gideon wechselten keinen noch so kurzen Blick. Sie kannten die Show.
     
    Das Einzige, was mich von einer beißenden Bemerkung abhielt, war die Tatsache, dass ich Jean-Claude mein Wort gegeben hatte, an diesem Abend das Reden ihm zu überlassen. Er glaubte, ich könnte etwas sagen, was die anderen sauer machte. Wer? Ich?
     
    Jean-Claude ging um den Tisch herum. Richard und ich folgten ihm mit zwei Schritten Abstand, so dass wir genauso standen wie Padma und seine Schoßhündchen. Die Symbolik entging niemandem. Aber die Sache war die, dass Richard und ich bloß so taten als ob. Die anderen wahrscheinlich eher nicht.
     
    »Ich nehme an, du willst ihm über dem Speisenwärmer die Kehle aufschlitzen und sein Blut servieren?«, fragte Jean-Claude. Padma lächelte und nickte huldvoll.
     
    Jean-Claude gab sein wundervolles, fühlbares Lachen von sich. »Wenn du das wirklich vorhättest, Dompteur, hättest du ihn an den Füßen aufgehängt.«
     
    Richard und ich wechselten hinter seinem Rücken einen Blick. Ich drehte den Kopf und sah zu dem ruhig von der Decke hängenden Ernie. Woher wusste Jean-Claude, dass man ihn dann andersherum aufhängen müsste? Wer dumm fragt.
     
    »Willst du damit sagen, dass wir bluffen?«, fragte Padma. »Nein«, erwiderte Jean-Claude, »ihr setzt euch in Szene.« Padma lächelte, aber nur mit dem Mund. »Du hast das Spiel schon immer gut beherrscht.«
     
    Jean-Claude machte eine leichte Verbeugung, ohne Padma eine Sekunde aus den Augen zu lassen. »Ich fühle mich geehrt, dass du eine -gute Meinung von mir hast, Dompteur.«
     
    Padma stieß ein hartes Lachen aus. »Eine schmeichlerische Rede, Meister der Stadt.« Seine gute Laune war plötzlich vorbei, zu Ende, verpufft. Sein Gesicht wurde hart und zornig. »Aber der Punkt bleibt bestehen, dass du ein schlechter Gastgeber warst. Ich habe mich an meinen Dienern gesättigt.« Er strich Gideon mit zärtlicher Hand über die nackte Schulter. Der Wertiger zeigte keine Reaktion. Es war, als wäre Padma gar nicht da. Oder vielleicht eher, als wäre Gideon gar nicht da.
     
    »Aber es gibt welche, die nicht solches Glück haben wie ich. Sie hungern, Jean-Claude. Sie halten sich in diesem Gebiet als deine Gäste auf und leiden Hunger.«
     
    »Der Wanderer hat sie genährt«, erwiderte Jean-Claude. »Ich dachte, das täte er auch für dich.«
     
    »Ich bin auf seine gnädigen Reste nicht angewiesen«, sagte Padma. »Er hat die anderen versorgt, bis die da« - er zeigte mit der freien Hand auf mich - »ihm befahl, er solle damit aufhören.«
     
    Ich setzte zu einer Erwiderung an, wollte schon um Erlaubnis fragen, dann dachte ich, was soll's. »Ich habe ihn gebeten. Niemand befiehlt dem Wanderer, was er zu tun hat.« Da, das war so

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